Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hat neue Details im Fall der Schüsse in Leingarten (Kreis Heilbronn) vergangenen Herbst bekannt gegeben. Damals schoss laut Polizei ein 16-Jähriger bei einer Auseinandersetzung von zwei Gruppen am Bahnhof auf seine Gegner und verletzte zwei Menschen schwer.
Gegen den Jugendlichen wurde Anklage wegen versuchten Mordes in drei Fällen, gefährlicher Körperverletzung und unerlaubtem Waffenbesitz erhoben. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Jugendstrafe.
Die Waffe gehörte einem Verwandten des Jugendlichen. Gegen den Waffenbesitzer wird aber kein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Laut Staatsanwaltschaft hat er die Waffe legal besessen und ist mit dieser auch nicht sorglos umgegangen.
Drogen waren wohl Streitursache
Hintergrund der Tat soll ein Streit um ein Gramm Marihuana gewesen sein, das der Angeklagte einem der Opfer ohne Bezahlung abgenommen haben soll. Dabei kam es zunächst zu einem Kopfstoß, der zu einem Nasenbruch führte. Danach eskalierten die Streitigkeiten bis hin zu den Schüssen, heißt es.
Opfer nicht mehr in stationärer Behandlung
Bei den Schüssen, die in der Nacht auf den 1. Oktober 2022 von dem Jugendlichen auf die drei Menschen abgegeben worden sein sollen, wurden zwei schwer verletzt. Einer davon lebensgefährlich durch einen Kopfschuss, ein weiterer Mensch wurde verfehlt. Die beiden Verletzten mussten operiert werden, sie sind derzeit nicht mehr stationär in Behandlung, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Erkenntnisse über den Gesundheitszustand werden wohl im Prozess zu erwarten sein.