Immer wieder kommt es vor, dass Fahrschülerinnen und -schüler die Prüfung nicht bestehen. Laut Kraftfahrtbundesamt schafften in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr rund 44 Prozent die theoretische, rund 29 Prozent die praktische Prüfung nicht. Alarmierende Zahlen, findet auch die Heilbronner Fahrlehrerin Aylin Isgören. Die theoretische Prüfung ist in den vergangenen Jahren anspruchsvoller geworden, sagt sie. Waren es vor einigen Jahren noch 800 Fragen im Aufgabenpool, seien es derzeit über 1.200 Fragen, die die Prüflinge kennen müssten.
Straßenverkehr ist komplexer geworden
Auch in der Praxis kommen immer wieder neue Situationen mit hinzu: E-Scooter oder Fahrradschutzstreifen beispielsweise machen es den Fahranfängerinnen und Fahranfängern zusätzlich schwer, im Verkehr zurechtzukommen. Aber es sei auch so, dass viele junge Menschen den Führerschein aus eigener Intention gar nicht mehr machen wollen. Das ist hauptsächlich ein Phänomen in der Stadt, hat Isgören die Erfahrung gemacht. Dort sei man mit dem Auto auch manchmal länger unterwegs als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. So ist die Motivation oft einfach nicht vorhanden, sagt die Fahrlehrerin. In ländlicheren Regionen sei das noch anders.
Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung seien auch die gestiegenen Kosten: Bis zu 3.500 Euro muss man für einen Führerschein inklusive Theorie- und Fahrstunden plus Prüfungen auf den Tisch legen.
Modell "Begleitendes Fahren mit 17 Jahren" weiterhin beliebt
Das begleitende Fahren ab 17 Jahren allerdings sei nach wie vor beliebt bei jungen Menschen. Das Modell erweist sich weiterhin als erfolgreich und trägt maßgeblich zum Rückgang von Unfällen bei jungen Fahrerinnen und Fahrern bei, sagt die Heilbronner Fahrlehrerin. Wichtig sei für die Fahranfänger, sich die richtigen Begleitpersonen auszusuchen.