Gelegenheit macht Diebe, heißt auch: Die Einbruchszahlen steigen laut Polizei in Baden-Württemberg an. Und auch jetzt im Sommer stehen wieder einige Wohnungen und Häuser mehrere Wochen leer, nämlich wenn Bewohnerinnen und Bewohner auf Reisen sind. Dennoch ist der Sommer nicht die beliebteste Jahreszeit für Einbrecher. Das belegen die Zahlen der Polizei ebenso. Nichtsdestotrotz beraten auch jetzt eine Sicherheitsfirma und eine Polizeioberkommissarin im Polizeipräsidium Heilbronn Menschen in Sachen Einbruchsschutz.
Von Türschlössern bis hin zu Alarm- und Überwachungstechnik
Ob Sommer oder Winter - jeder Einbruch in das eigene Heim hinterlässt bei den Betroffenen auch ein Gefühl der Unsicherheit. Einbruchsopfern ein Stück Souveränität zurückgeben - das ist der Job der sicherheitstechnischen Beraterinnen und Berater bei der Polizei. Von Türschlössern bis hin zu Alarm- und Überwachungstechnik, die zuständigen Mitarbeitenden gehen mit den Interessierten dabei alles Punkt für Punkt durch. Im Polizeipräsidium Heilbronn beispielsweise berät Polizeioberkommissarin Stephanie Schäfer Haus- und Wohnungsbesitzer, was diese gegen Einbrecher tun können. Bei denjenigen, die schon Opfer geworden sind, geht es meist erst einmal um emotionalen Beistand.
Erschüttertes Sicherheitsgefühl Drei Mal schlugen die Täter zu: Heilbronner Einbruchsopfer erzählt
Vor sechs Jahren wird bei Manfred Lais aus Heilbronn erstmals eingebrochen. Vor einigen Wochen schlagen Täter erneut zu. Diesmal gleich doppelt.
Dunkle Jahreszeit ist Haupteinbruchszeit
Seit 2021 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche in den Sommerferien wieder gestiegen. Das Vor-Corona-Niveau hat sie noch nicht erreicht, so die Polizei. Die Rollläden dicht, das Hab und Gut weggeschlossen - aber auch wenn jetzt gerade einige Wohnungen und Häuser mehr oder weniger unbewohnt sind, im Winter sind die Einbruchszahlen dennoch höher. Denn dann können Einbrecher leichter erkennen, ob Menschen daheim sind oder nicht, erklärt Schäfer, daran ob das Licht brennt - oder eben nicht. Diebe beobachten in der Dunkelheit ein Gebäude und entscheiden dann, ob sie einsteigen.
Polizei empfiehlt einfache Zusatzmaßnahmen
Die präventive Absicherung des Hauses kann nicht nur abschreckend wirken, sondern auch Schlimmes verhindern: Der wichtigste Schritt ist, das Haus mit einbruchshemmenden Fenstern und Türen auszustatten, sagt Polizeioberkommissarin Schäfer. Die teuerste Variante ist der Austausch, es besteht aber auch die Möglichkeit, einfach nachzurüsten.
Die Sicherheitsfirma Ortmann & Rittmann überwacht mehrere Objekte, sowohl im Raum Heilbronn als auch in Öhringen. Rundgänge bei Privathäusern und Firmen, um nach dem Rechten zu sehen, sind Alltag. Aber auch die Beratung von Sicherheitstechnik: Professionelle Alarmanlagen können schnell teuer werden. Geschäftsführer Daniel Ortmann rechnet vor, dass eine Alarmanlage von einem Sicherheitstechniker schnell bis zu 10.000 Euro kosten kann. Die Kosten sind beispielsweise abhängig von der Anzahl der Kameras. Für eine Alarmaufschaltung, also die automatische Alarmierung eines Sicherheitsdienstes, kommen monatlich noch mal 50 bis 60 Euro dazu.