Polizeipräsidium Heilbronn zieht Bilanz und gibt Tipps

Wie man sich in der dunklen Jahreszeit vor Einbrechern schützt

Stand
Autor/in
Ulrike Schirmer
Onlinefassung
Laura Cloppenburg

Sobald die Tage kürzer werden, steigt das Risiko für Einbrüche. Im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn sind die Zahlen konstant - trotzdem ist jeder Einbruch einer zu viel.

Weil im Winter die Zahl der Wohnungseinbrüche sprunghaft ansteigt, hat das Polizeipräsidium Heilbronn am Donnerstag über die aktuelle Gefahrenlage aufgeklärt. Dazu gab es Tipps von Sicherheitsexperten, wie Bürgerinnen und Bürger sich besser schützen können. Denn wer einmal einen Einbruch in den eigenen vier Wänden erlebt hat, weiß Sicherheitsberater Thomas Handel aus der Praxis, der leidet oft lange unter dem Gefühl des Sicherheitsverlustes.

Die dunkle Jahreszeit zieht gewohnheitsgemäß Einbrecher an.

Noch ist das Jahr nicht abgeschlossen, bei den aktuellen Zahlen des Polizeipräsidiums Heilbronn handelt es sich daher um Hochrechnungen. Die zeigen allerdings keinen Anstieg der Wohnungseinbrüche im entsprechenden Einsatzgebiet gegenüber den Vorjahren. Mit rund 200 Einbrüchen ist die Zahl gegenüber 2022 konstant geblieben. In den Jahren 2018 und 2019 lag sie mit rund 350 Fällen höher und erreichte im Corona-Jahr 2021 - als weniger Menschen ihre Wohnungen verließen - mit 165 Einbrüchen einen Tiefstand. Am meisten wurde im Landkreis Heilbronn eingebrochen, die wenigsten Einbrüche verzeichneten der Hohenlohekreis und der Main-Tauber-Kreis.

Insgesamt zeigt sich die Polizei zufrieden mit ihrer Ermittlungsarbeit. Insbesondere durch den neuen Ansatz der Zentralisierung, dank der sich Serien und Zusammenhänge besser erkennen lassen, sei es gelungen, die Aufklärungsquote zu erhöhen, die Fallquote zu reduzieren und Täterstrukturen nachhaltig zu zerstören.

Das spricht sich schon auch in Tätergruppen herum: In Heilbronn wird gut ermittelt. Und das ist natürlich unattraktiv für Einbrecher, das ist unser Ziel.

Wer sind die Täter und wie gehen sie vor?

Bei den Tätern handelt es sich laut den Ermittlern selten um Kleinkriminelle oder etwa Drogensüchtige, die schnell an Geld kommen wollen. Überwiegend waren die Wohnungseinbrecher arbeitsteilig vorgehende Tätergruppen in wechselnder Besetzung. Es handelte sich also um strukturierte, organisierte Kriminalität. Um hier noch stärker abzuschrecken, setzt die Polizei neben ihrer Ermittlungsarbeit zunehmend auf Prävention.

In drei Schritten einbruchssicher

Die basiert auf drei Modulen, so die Sicherheitsexperten der Polizei: Selbstschutz, eine sensible Nachbarschaft und die passende Sicherheitstechnik. Da Einbrecher Kontakt zu den Bewohnern in der Regel tunlichst vermeiden, um ungestört Beute zu machen, lautet der wichtigste Tipp: Anwesenheit vortäuschen. Das geht in Smarthomes mittlerweile bereits mit Fernsehbild-Simulationen oder automatischer Rollladensteuerung. Aber auch mit einer analogen Zeitschaltuhr ist schon viel gewonnen. Ansonsten: Gelegenheit macht Diebe. Das gekippte Fenster also nicht vergessen, achtsam auch für die Umgebung bleiben, auf Schlüsselverstecke vor dem Haus verzichten.

Neben den Alltagstipps können Bürgerinnen und Bürger auch die kostenlose Sicherheitsberatung der Polizei in Anspruch nehmen. Lediglich eine bis anderthalb Stunden Zeit müsse man sich dafür nehmen, meint Sicherheitsberater Thomas Handel. Dann kommen er oder Kollegen vorbei, analysieren die Gefahrenstellen im Haus und machen gezielte Verbesserungsvorschläge.

Es soll ja nicht unnötig viel Geld ausgegeben, sondern der Sicherheitsstandard ganz gezielt verbessert werden.

Am sinnvollsten ist es laut Keller, wenn die Beratung schon beim Hausbau in Anspruch genommen wird. Nachträgliches Aufrüsten koste um das Fünffache mehr. Trotzdem rät er in jedem Fall zum Sicherheitscheck. Denn ein verlorenes Sicherheitsgefühl in Folge eines Einbruchs, so Keller, könne keine Versicherung ersetzen.

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