Klatschnass vom Regen klettert Pascal von einem Erdhügel auf der Baustelle in Langenbrettach-Neudeck (Kreis Heilbronn). Zuvor war er in einen Kanalschacht gestiegen, um unten im Schlamm kniend eine Rohrabdeckung aufzuschrauben. Der 18-Jährige schaut an sich runter und meint unbeeindruckt: "Klar, wir sind jetzt dreckig geworden, aber das gehört einfach auch dazu."
"Klar, es wird riechen"
Eigentlich macht er gerade Abitur am Technischen Gymnasium in Öhringen (Hohenlohekreis). Er suchte einen Ferienjob, bei dem er etwas lernen kann und bekam ein Angebot von Kanal Türpe in Bretzfeld (Hohenlohekreis). "Klar, es wird riechen, aber probier's, hab ich mir gedacht", sagt Pascal. Auch seine Kumpels hätten ihn bestärkt, denn die Leute werde man brauchen. Firmenchef Olaf Türpe hofft, über die Ferienjobs Nachwuchs für das Familienunternehmen zu gewinnen.
Viel mehr Hightech als gedacht
Auf der Baustelle in Neudeck (Kreis Heilbronn) sollen einmal acht Tiny Houses gebaut werden. Unter der Anleitung von Profi David Assenheimer wird eine Kamera über einen langen Schlauch in das Rohrsystem eingeführt. Auf dem Display wird dann dokumentiert, ob alles in Ordnung ist oder ob und an welchen Stellen es Schäden gibt. Pascal ist so verdreckt und nass, dass er sich vor dem nächsten Auftrag erstmal umziehen muss.
Mit dem Kameraroboter in die Kanalisation
In Zweiflingen-Westernbach (Hohenlohekreis) will die Gemeinde wissen, wie der Zustand des Kanalsystems ist. Pascal darf, nach einer Einweisung von Michael Wolpert, den rund 30.000 Euro teuren Kameraroboter durch einen Schacht in die Kanalisation einsetzen. Dieser Roboter wird mit Joysticks im TV-Wagen gesteuert und fährt durch die Kanäle. Am Ende bekommt der Kunde eine Festplatte mit den Filmaufnahmen, den dokumentierten Schäden und ein 3D-Modell.
Fazit am Ende des Arbeitstages
Am Ende des Arbeitstages ist der technikbegeisterte Ferienjobber sehr zufrieden. Auch die Mitarbeiter, die ihn angeleitet haben, sehen bei Pascal viel Potenzial. Er selbst könne sich schon vorstellen, hier später eine Ausbildung als Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice zu machen, meint der 18-Jährige. Der Job mache Spaß, auch weil die Kollegen sich gegenseitig so unterstützten.