Protestaktion im Gewerkschaftshaus

Wieder Streik bei der Post: Keine Briefe und Pakete in Heilbronn

Stand
Autor/in
Ulrike Schirmer

Die Briefkästen bleiben wieder leer: Bei der Deutschen Post wird weiter gestreikt. Am Freitag legten Hunderte Mitarbeitende in Heilbronn und Schwäbisch Hall ihre Arbeit nieder.

Die Warnstreiks bei der Post gehen auch am Freitag weiter. Die Gewerkschaft ver.di ruft bundesweit Beschäftigte zu ganztägigen Streiks auf. In Heilbronn legten Hunderte Post-Beschäftigte ihre Arbeit nieder. In der Nacht wurde bereits das Briefzentrum in den Böllinger Höfen bestreikt, sagte Andreas Springer-Kies, ver.di-Betriebsgruppen-Vorsitzender in Heilbronn. Auch die Tagschicht in den Böllinger Höfen würde den Streik fortführen.

"Und es werden alle Zustellstützpunkte in der Leitregion 74, also alles, was mit der Postleitzahl 74 beginnt, bestreikt."

Post Streik in Heilbronn
Hohe Streikbeteiligung in Heilbronn - im Gewerkschaftshaus kamen Hunderte Mitarbeitende zusammen.

Hohe Streik-Beteiligung

Von der Zahl der Mitstreikenden sei er überrascht. In der ersten Runde hätten sich knapp 580 an den Streiks beteiligt. Jetzt seien es noch einmal deutlich mehr, sagte Springer Kies dem SWR. Auch in einem weiteren Streiklokal in Schwäbisch Hall treffen sich seinen Angaben zufolge heute "hundert oder mehr Kolleginnen und Kollegen. Also wir gehen heute von einer sehr, sehr hohen Beteiligung aus."

Die Beschäftigten vor dem Heilbronner Gewerkschaftshaus sind sauer. Aufgrund der Inflation erwarten die Männer und Frauen deutlich mehr Geld. "Die Inflation nimmt zu, die Bezirke werden größer und wir sind ja eigentlich die, die ja im Prinzip die Kohle jeden Tag reinfahren", beschwert sich eine Post-Bedienstete. Und ihr Kollege ergänzt, dass auch die Zusteller von den Gewinnen etwas abbekommen sollten.

Beschäftigte vor dem Heilbronner Gewerkschaftshaus sagten dem SWR:

Poststreik: "Aufgeräumt wird erst in der kommenden Woche"

Die Auswirkungen des aktuellen Streiks könnten bis Mitte nächster Woche spürbar sein. Erst in der nächsten Woche wolle man "aufräumen", so Springer-Kies weiter, "damit die Kunden auch ihre Post bekommen." Mit ein paar Tagen Verzögerung müsse aber gerechnet werden.

Post: ver.di fordert 15 Prozent mehr Lohn

ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro pro Monat. Mit dem Warnstreik will ver.di Druck in der laufenden Tarifrunde machen. Die Verhandlungen gehen am 8. und 9. Februar weiter.

Baden-Württemberg ist den Gewerkschaftsangaben zufolge in fast allen Regionen des Landes vom Poststreik betroffen. Demnach wird unter anderem auch an Standorten in den Regionen Mannheim, Rhein-Neckar, Karlsruhe, Südbaden, Stuttgart, Ostalb, Oberschwaben und Ulm gestreikt.

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Ulrike Schirmer

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