Warteliste und leere Regale

Tafel Tauberbischofsheim mit Andrang überfordert

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Jan Arnecke
Jan Arnecke

Immer mehr Menschen kommen zur Tafel in Tauberbischofsheim. Doch die Caritas kommt mit dem Andrang kaum mehr zurecht. Es fehlt an Nachschub und Geld.

Mit einer Spende von 5.530 Euro unterstützt die Stadt Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis) die Tafel der Caritas. Das hat der Gemeinderat im Februar beschlossen. Eine dringend notwendige Unterstützung, so Guido Imhof, dem Abteilungsleiter in den sozialen Diensten der Caritas, zu denen auch der Tafelladen gehört. Man habe neue Kunden auch schon abweisen müssen.

Warteliste und leere Regale

Steigende Lebenshaltungskosten, Menschen, die aus Kriegsgebieten flüchten - immer mehr Leute kommen zur Tafel. Doch längst kann der Tafelladen in Tauberbischofsheim nicht mehr alle vollumfänglich versorgen. Der Andrang und damit auch der Druck auf die Caritas als Betreiber steigen.

Guido Imhof berichtet von langen Schlangen vor dem Laden und von "Menschen, die, wenn sie nach drei Stunden angestanden sind, nur noch [...] einen Restbestand an Lebensmitteln vor sich gefunden haben." Das war nicht mehr zu verantworten, neue Kunden konnten nicht mehr angenommen werden, sie stehen jetzt auf einer Warteliste.

Leere Regale Tafelladen Tauberbischofsheim
Leere Regale im Tafelladen Tauberbischofsheim: Es fehlt an Spenden bei erhöhtem Andrang.

Stadt unterstützt mit Geldspende

Dass die Stadt nun 5.530 Euro als Unterstützung zur Verfügung stellt, freut die Tafelbetreiber. "Es ist nötiger denn je", so Michael Müller, der Caritas-Vorsitzende in einer Mitteilung, gerade um steigende Kosten für Energie und Sprit bei der Caritas stemmen zu können. Denn die Lebensmittelspenden von Supermärkten beispielsweise muss die Caritas selbst abholen.

Leere Regale Tafelladen Tauberbischofsheim
Die Verantwortlichen bei der Tafel freuen sich über die Unterstützung. "Es ist nötiger denn je", so Michael Müller, der Vorsitzende der Caritas. (v.l. Michael Müller, Bürgermeisterin Anette Schmidt (parteilos), Verena Auerhan (Stv. Tafelladenleitung) und Guido Imhof (Caritasverband))

Und auch hier sinke die Menge an gespendeten Lebensmitteln. Ohne Kritik üben zu wollen, berichtet Imhof. Immer mehr Supermärkte würden mehr auf Nachhaltigkeit achten, also darauf, dass nichts weggeworfen wird. So würden beispielsweise Rettertüten mit Lebensmitteln angeboten, die früher vielleicht bei der Tafel gelandet wären. Das sei alles gut und richtig, so Imhof weiter, dennoch erschwere es die Situation der Tafel.

Spendenbereitschaft vor Ostern wieder hoch

Aktuell stehe man wieder etwas besser da, erklärt er. Vor Ostern habe die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung zugenommen. Allerdings ist die Tafel nach eigenen Angaben weiterhin auf Spenden angewiesen, seien es Lebensmittel oder auch Geldspenden.

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