Im Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln haben sich Supermärkte und Großhandel auf weitere Schritte und Ziele verpflichtet: Zusammen mit Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) haben zum Beispiel der Discounter Lidl mit Sitz in Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn), die Neckarsulmer Supermarktkette Kaufland und andere Lebensmittelverkäufer einen Pakt unterzeichnet: Demnach wollen sie in zwei Jahren 30 Prozent Abfall einsparen. Und bis zum Jahr 2030 sollen es sogar 50 Prozent weniger Abfall sein.
Kritik an freiwilliger Selbstverpflichtung
Özdemir sprach in Berlin von einem Pakt, damit wertvolle Lebensmittel im Topf und auf dem Teller landen statt in der Tonne. Das schone Umwelt und Klima, sei aber auch ein Hebel im Kampf gegen den Hunger in der Welt. Dieser Pakt basiere auf Freiwilligkeit, sei aber keine lose Vereinbarung.
Das Bündnis Lebensmittelrettung kritisiert die freiwillige Selbstverpflichtung der Ketten als "stumpfes Schwert ohne rechtliche Sanktionsmöglichkeiten".
Gemüse mit Schönheitsfehlern bleiben im Markt
Im täglichen Geschäft sind die Anbieter erbitterte Konkurrenten, doch für die Selbstverpflichtung haben sich die Supermarktketten der Schwarz-Gruppe zusammen mit Aldi, Edeka, Rewe und anderen Vertretern der Branche an einen Tisch gesetzt.
So haben die Supermarktketten vereinbart, mehr Lebensmittel an soziale Einrichtungen wie die Tafeln abzugeben, Mitarbeitende zu schulen und auch Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern zu verkaufen, heißt es.
Jährlich landen in Deutschland rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel auf dem Müll, wie das Statistische Bundesamt im Jahr 2020 ermittelte.