In Eberstadt (Kreis Heilbronn) wurde am Sonntagabend mit Patrick Dillig ein neuer Bürgermeister gewählt. Der bisherige Amtsinhaber musste nach seinem Zickzackkurs um seine Kandidatur deutliche Stimmenverluste hinnehmen. Dass es so deutlich werden würde, damit habe er nicht gerechnet, sagte Patrick Dillig dem SWR. Ein gutes Gefühl habe er wegen der positiven Rückmeldungen aber gehabt. Hohe Priorität habe für ihn der Hochwasserschutz, wenn voraussichtlich ab November seine Amtszeit beginnt.
Großer Vorsprung für Herausforderer
Mit über 80 Prozent der Stimmen und damit großem Vorsprung zum bisherigen Amtsinhaber, wählten die Eberstädter Bürger den 45-jährigen Verwaltungsfachwirt Patrick Dillig zum neuen Stadtoberhaupt. Der 45-jährige Dillig ist derzeit als Kämmerer in Jagsthausen (Kreis Heilbronn) tätig. Der gelernte Verwaltungsfachwirt mit der Fachrichtung Kommunal- und Landesverwaltung will nach eigener Auskunft die Bürgerbeteiligung ausbauen. Für den Hochwasserschutz wolle auch noch einmal "um die Ecke denken", ob es beispielsweise noch andere Möglichkeiten als die bisherigen Vorschläge gebe.
Eine andere Frage sei, wie es mit der Winzergenossenschaft weitergeht. Da gebe es Abwanderungspläne nach Löwenstein (Kreis Heilbronn), so Dillig. Da wolle er schauen, wie man auf "einen gemeinsamen Nenner" kommt, damit die Genossenschaft in Eberstadt bleibt.
Zickzackkurs sorgt für Aufsehen
Erst vor gut einem Monat hatte der bisherige Amtsinhaber Stephan Franczak für Aufsehen gesorgt, weil er erklärt hatte, nicht mehr kandidieren zu wollen. Als Gründe nannte er die Belastungen im Amt durch die Dauerkrisen der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine. Aber auch ein Flyer, der in Eberstadt verteilt wurde und in dem Kritik gegen seine Amtsführung geübt wurde, habe ihn dazu bewogen. Kurz darauf erklärte Franczak, aufgrund der Unterstützung der Bürger doch wieder kandidieren zu wollen - allerdings erfolglos.
Dillig sagte dem SWR, er selbst sei in den letzten Jahren bereits in Führungspositionen tätig gewesen, in der auch die Pandemie eine Rolle spielte. Daher wisse er, was eine hohe Belastung bedeute. Zusammen mit dem Team im Rathaus glaube er deswegen die Herausforderungen bewältigen zu können.