Über 1.000 Verkehrsunfälle und hunderte verletzte Fußgängerinnen und Fußgänger: Das ist die Bilanz des Blitzeises am Mittwochmorgen. Notaufnahmen in Stuttgart, Heilbronn und weiteren Städten waren bereits am Vormittag überlastet. Hunderte Menschen mussten nach Stürzen und Unfällen mit Knochenbrüchen, Platzwunden oder Kopfverletzungen versorgt werden.
Ausnahmesituation in Notaufnahmen - etwa in Stuttgart
Mehrere Kliniken, darunter Stuttgart, Tübingen und Schwäbisch Hall, meldeten volle Notaufnahmen am Vormittag wegen des Blitzeises. Von einem "massiven Patientenaufkommen" spricht die Pressesprecherin der Heilbronner SLK-Kliniken, Anna Hekel. Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, seien Mitarbeitende von anderen Stationen und Freiwillige in Heilbronn zur Unterstützung in die Notaufnahme gekommen, sagte Selim Aksoy, der pflegerische Bereichsleiter der Zentralen Notaufnahme in Heilbronn.
Tag begann mit voller Notaufnahmen
In der Notaufnahme im Klinikum Stuttgart seien um 7 Uhr normalerweise zwei bis drei Patienten, sagte Vera Heidemann, Fachärztin für Anästhesiologie und Intensivmedizin im Klinikum Stuttgart. Die meisten Patienten sind dann über den Mittag in Behandlung. Nach dem Blitzeis war die Notaufnahme jedoch schon um 8 Uhr voll, bereits am Vormittag waren rund 60 Menschen in Behandlung, normalerweise sind es laut Heidemann rund 100 an einem ganzen Tag.
Rettungsdienst durch Blitzeis gefordert
Die Rettungskräfte beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) waren wegen des Eises im Dauereinsatz. Allerdings konnten sie nicht so helfen wie sonst - teilweise rutschten auch ihre Fahrzeuge auf den spiegelglatten Straßen, sagte Michelle Meisner vom DRK Heilbronn. Um die zahlreichen Notrufe zu bewältigen, wurden zusätzliche Helfer eingesetzt, darunter auch ehrenamtliche Unterstützer.
Gegen Mittwochnachmittag entspannte sich die Situation in den Notaufnahmen langsam wieder. Die Gefahrenwarnungen für die Straßen im Land wurden größtenteils wieder aufgehoben.