18 von 31 in Baden-Württemberg erfassten Arten stehen auf der "Roten Liste", die die Landesanstalt für Umwelt (LUBW) Baden-Württemberg am Mittwoch veröffentlicht hat. Die Geburtshelferkröte, die Knoblauchkröte und der Moorfrosch sind bei den Amphibien sogar so stark gefährdet, dass sie vom Aussterben bedroht sind. Mit der Europäischen Sumpfschildkröte und der Aspis-Viper könnten auch zwei Reptilienarten bald für immer verschwinden.
Begradigte Flüsse zerstören Lebensräume
Reptilien und Amphibien benötigen abwechslungsreiche Biotope, die kleinräumig miteinander verbunden sind. Amphibien sind außerdem auf viele unterschiedliche, auch kleinere Gewässer ohne Fische angewiesen. Nachdem viele Flüsse begradigt wurden und Flächen etwa in der Landwirtschaft zunehmend intensiver beansprucht werden, gehen ihre Lebensräume verloren. Daher schrumpfen auch die Arten-Populationen. Der Bestand von Amphibien und Reptilien im Land wurde zuletzt vor 25 Jahren eingestuft.
LUBW-Präsident: Situation "weiterhin besorgniserregend"
Für Ulrich Maurer, Präsident der LUBW, ist die Situation in Baden-Württemberg daher "weiterhin besorgniserregend". Ein lückenloses Netz aus Biotopen sei für eine Verbesserung nötig. 2020 hat die Landesregierung das sogenannte Biodiversitätsstärkungsgesetz verabschiedet. Es sieht vor, dass bis 2030 mindestens 15 Prozent des Offenlandes zur Biotopverbundfläche entwickelt wird.
Nur Bergmolch, Fadenmolch, Erdkröte, Teichfrosch und Springfrosch, sowie Waldeidechse und Westliche Blindschleiche wurden als nicht gefährdet eingestuft. Aber auch bei noch weit verbreiteten Arten wie Grasfrosch und Zauneidechse seien deutliche Bestandsrückgänge zu sehen, so Maurer.