Im Weingartener Gemeinderat ging es am Montagnachmittag darum, was aus dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses 14 Nothelfer wird. Dabei teilte der Investor mit, dass er keine Genehmigung für eine medizinische Nutzung erhalten habe. Einer Spezialklinik oder ambulanten Operationsangeboten sei vom Land keine Genehmigung erteilt worden, sagte der Investor im Gemeinderat von Weingarten. Drei Jahre nach dem Ende des Klinikbetriebes sind auf dem Areal unter anderem Wohnungen geplant.
Der Ulmer Investor Rainer Staiger, der das ehemalige Klinikgelände übernommen hat, hatte am Montagnachmittag im Gemeinderat über den Bebauungsplan und weitere Schritte informiert. Auf dem Gelände sollen unter anderem 160 Wohnungen, Geschäfte und eine Pflegeeinrichtung entstehen.
Land lehnt medizinisches Angebot ab
Er habe Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) im persönlichen Vier-Augen-Gespräch nicht von einer medizinischen Nutzung des Areals überzeugen können, so der Investor.
Vor gut drei Jahren hat das Krankenhaus 14 Nothelfer in Weingarten geschlossen. Daraufhin wurde entschieden, das bestehende Krankenhausgebäude inklusive Ärztehaus mit Grünanlagen zu erhalten und um weitere Wohn- und Geschäftshäuser zu ergänzen. Geplant sind 160 Wohneinheiten, 2.500 Quadratmeter Gewerbefläche sowie eine dreizügige Kindertagesstätte.
Abriss des 14-Nothelfer-Gebäudes möglich
Zudem sei es doch möglich, dass das Gebäude noch abgerissen wird. Der Investor begründet dies damit, dass er wohl keine Förderung für eine Modernisierung bekomme, da es mittlerweile strengere Richtlinien für nachhaltiges Sanieren gebe. Abgerissen werden kann das Gebäude aber vor 2027 nicht. Denn so lange ist das Gebäude für die Unterbringung von Geflüchteten vermietet.
Weiterbetrieb des 14 Nothelfer war nicht gelungen
Der Klinikverbund Medizin Campus Bodensee der Stadt Friedrichshafen hatte das defizitäre, traditionsreiche Krankenhaus 14 Nothelfer der Stadt Weingarten im Jahr 2013 übernommen. Eine Sanierung war nicht gelungen. Im Jahr 2020 entschloss sich der Klinikverbund für eine Einstellung des Betriebs in Weingarten. Es folgte die Planinsolvenz in Eigenverwaltung, für die die Stadt Friedrichshafen eine Summe von 14 Millionen Euro im Haushalt zurücklegte. Schlussendlich kostete die Insolvenz stattdessen gut 1,9 Millionen Euro.