Auf der Strecke vom Bodensee in ihr neues Winterquartier in Südspanien sind einige Waldrappe ausgebüxt. Insgesamt 17 Vögel seien auf der Etappe von Pérouges zur Ardêche-Schlucht in Frankreich verloren gegangen, teilte das Waldrappteam dem SWR mit.
Zehn junge Waldrappe seien inzwischen wieder aufgetaucht und zur großen Gruppe zurückgebracht worden, aber von sieben wissen die Tierschützer nach wie vor nicht, wo sie sich aufhalten. Es habe aber Beobachtungen von französischen Ornithologen gegeben. Diesen Hinweisen gehe man nun nach, so Laura Pahnke vom Waldrappteam.
Tiere erhalten Sender erst in Spanien
"Aufgrund der Länge der Strecke mussten wir einen Zwischenstopp einlegen, um die Ultraleichtflugzeuge aufzutanken", sagte Pahnke dem SWR. Nach dem Zwischenstopp seien die Vögel nicht in ihrer üblichen Formation, sondern unkontrolliert und in großen Abständen gefolgt. Dabei habe man die Tiere verloren. "Das konnten die Ziehmütter und Piloten in den Fluggeräten nicht überblicken", so Pahnke.
Die Jungwaldrappe waren noch nicht mit einem GPS-Sender versehen. Diesen bekommen sie erst in Spanien, sagte die Sprecherin des Waldrappteams. Daher sei man derzeit auf Sichtungen angewiesen. "Wenn sie den Weg verlieren, gehen sie oft dahin zurück, wo wir zuletzt campiert haben".
Die übrigen Waldrappe sind inzwischen weitergezogen in Richtung französisch-spanischer Grenze. Wenn die vermissten Tiere wiedergefunden werden, werden sie mit Autos zur restlichen Gruppe gebracht.
Erste menschengeführte Migration nach Spanien
Vor zwei Wochen waren in Hilzingen-Binningen am westlichen Bodensee 35 Jungwaldrappe aufgebrochen. Sie fliegen zwei Ultraleichtflugzeugen hinterher nach Andalusien, wo sie künftig ihre Winter verbringen sollen. Es ist die erste Migration vom Bodensee nach Spanien.