Sieben Waldrappe halten sich derzeit regelmäßig in einer natürlichen Felsnische bei Überlingen (Bodenseekreis) auf. Schon in den vergangenen beiden Jahren gab es Versuche des Waldrapp-Teams, jeweils zwei Brutpaare in der Nische anzusiedeln, doch nur ein Paar nahm die Nische an. Die anderen brüteten lieber wieder in einer künstlichen Brutwand aus Holz, in der sie aufgezogen wurden.
Mit Attrappen aus dem 3-D-Drucker angelockt
In diesem Jahr versuchte das Waldrapp-Team die Felsnische den Vögeln zum Brüten besonders schmackhaft zu machen. Mit Plastik-Attrappen aus dem 3-D-Drucker sollten die Tiere angelockt werden. Außerdem sorgte das Waldrapp-Team gemeinsam mit der Bergwacht dafür, dass auch schon ausreichend Nistmaterialien bereit lagen.
Und der Aufwand hat sich gelohnt. Die Tiere sind direkt nach ihrem Flug aus dem Winterquartier in der Toskana in die Felsnische geflogen und haben sich dort erst einmal umgeschaut. Derzeit halten sich sieben Tiere regelmäßig dort auf. Sie übernachten und balzen. Warum das eine Sensation ist, erklärt Anne-Gabriela Schmalstieg vom "Waldrappteam" im Gespräch mit SWR-Aktuell-Moderator Andreas Herrler. Sie ist für die Auswilderung der Vögel zuständig und betreut die Brutstätte bei Überlingen.
Sollten die Tiere in wenigen Wochen beginnen dort zu brüten, wäre das ein weiterer Meilenstein bei dem Versuch die Waldrappe, die vierhundert Jahre ausgestorben waren, wieder in Deutschland anzusiedeln.