Zwei Frauen geben bei der Friedrichshafener Vesperkirche Essen aus.

Neues Angebot in Meßkirch

Zwei Vesperkirchen im Kreis Sigmaringen

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AUTOR/IN
Rebecca Lüer
SWR-Redakteurin und Studioleiterin Rebecca Lüer Autorin Bild

In Sigmaringen und in Meßkirch haben am Wochenende die Vesperkirchen ihre Pforten geöffnet. Auch in Friedrichshafen am Bodensee gibt es seit Sonntag günstiges Essen.

Mit einem gemeinsamen Essen Begegnung schaffen – das ist das Ziel der Vesperkirchen. In einigen Orten in der Region Bodensee-Oberschwaben sind die diesjährigen Aktionen bereits zu Ende, im Kreis Sigmaringen sind am Wochenende gleich zwei Vesperkirchen gestartet. In Friedrichshafen hat die Vesperkirche ebenfalls am Sonntag begonnen.

Premiere für die Vesperkirche in Meßkirch

In Meßkirch gibt es seit Samstag zum ersten Mal eine Vesperkirche. "Grundsätzlich nehmen wir wahr, dass die Not größer geworden ist", sagte Meßkirchs evangelischer Pfarrer Uwe Reich-Kunkel dem SWR. Infolge von Corona seien viele Menschen vereinsamt und die Bedürftigkeit sei gestiegen, deshalb gebe es nun auch eine Vesperkirche in Meßkirch. Sie wird ökumenisch organisiert. Der Anstoß kam von einem Gemeinderatsmitglied, das zuvor bei der Vesperkirche in Sigmaringen mitgeholfen hatte.

"Alle an einem Tisch" ist das Motto im Gemeindesaal und der Heilandskirche. Es gibt eine Woche lang täglich kostenloses Essen, dazu tageweise gratis Haarschnitte, Fußpflege und ärztliche Beratung. Auch die Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie sowie Vertreter des Landratsamts sind vor Ort. Künstler aus der Region bieten laut Ankündigung mit Liedern der Comedian Harmonists und aus Musicals an zwei Tagen ein kulturelles Programm.

Dritte Vesperkirche in Sigmaringen startete am Sonntag

Am Sonntag begann dann auch in Sigmaringen die Vesperkirche. Dort findet sie zum dritten Mal statt. Entstanden ist die Idee in der Coronazeit. Man habe einen Ort gebraucht, wo sich Menschen wieder begegnen können, erzählte der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Sigmaringen, Matthias Ströhle.

Vesperkirche in Sigmaringen
In Sigmaringen findet die Vesperkirche in diesem Jahr zum dritten Mal statt. (Archiv)

Bis zum 1. März gibt es auch dort täglich Mittagessen, dazu ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Musik, Andachten und Beratung und Themenabenden, organisiert von der evangelischen Kirche und den Zieglerschen. Am Dienstag bedient Schirmherrin Gerlinde Kretschmann die Besucherinnen und Besucher.

Auch Politikerinnen und Politiker aus dem Wahlkreis helfen laut den Organisatoren bei der Vesperkirche in Sigmaringen. Mit dabei sind die Landtagsabgeordnete Andrea Bogner-Unden (Grüne), der Landtagsabgeordnete Klaus Burger (CDU), die Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß (CDU) und Robin Mesarosch (SPD) sowie Landrätin Stefanie Bürkle (CDU). Die Vesperkirchen finanzieren sich durch Spenden und Sponsoren. Sie werden auch durch die Hilfe vieler Ehrenamtlicher möglich.

Ökumenische Vesperkirche in Friedrichshafen

In Friedrichshafen gibt es bis Sonntag in der Arche St. Columban gratis Essen. Über 100 Ehrenamtliche helfen mit. Die ökumenische Vesperkirche finde zum zweiten Mal statt und werde gut angenommen, so die Organisatoren. Am Auftaktsonntag kamen über 200 Gäste. Neben dem Essen gibt es auch in Friedrichshafen Beratungsangebote oder die Möglichkeit, sich kostenlos die Haare schneiden zu lassen. Die Polizei informiert vor Ort außerdem über den sogenannten Enkeltrick und Schockanrufe.

Tübinger und Reutlinger Vesperkirchen sind vorüber

Andere Vesperkirchen schließen schon wieder, wie beispielsweise Tübingen nach drei Wochen. In diesem Jahr wurden täglich bis zu 400 Essen ausgegeben. Das waren laut der Vesperkirche Tübingen mehr als im Vorjahr. Neben dem Essen gab es auch eine Rechtsberatung, Fußpflege, medizinische Untersuchungen und einen Gesprächskreis zum Thema Einsamkeit. Die Zahl der Ehrenamtlichen sei gestiegen, hieß es - darunter auch einige Geflüchtete aus der Ukraine.

Auch in Rottenberg wurden deutlich mehr Essen ausgegeben als noch im Vorjahr.

In Reutlingen wurden rund 10.000 Essen und 7.000 Vespertüten gezählt. Das sind etwa gleich viel wie im vorigen Jahr, so die Organisatoren.

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