Die Gewerkschaft ver.di hatte am Freitag in Konstanz zu einem ganztägigen Warnstreik im Öffentlichen Nahverkehr aufgerufen. Betroffen waren die Konstanzer Stadtwerke. Die Busse blieben im Depot, die Autofähre von Konstanz nach Meersburg (Bodenseekreis) blieb im Hafen. Laut ver.di beteiligten sich rund 100 Beschäftigte vom Fahrpersonal, der Verwaltung und den Werkstätten an dem Protest. Der Streik hatte auch Auswirkungen auf die Busverbindungen zwischen Konstanz, Ravensburg und Friedrichshafen. Mit den bundesweiten Warnstreiks wollte man Bewegung in die Tarifverhandlungen bringen, so Gabriele Fieback von ver.di Südbaden.
Fähre stand Freitag seit 4 Uhr still
Die Streikteilnehmer trafen sich am Vormittag zu einer Kundgebung mit Gabriele Fieback von ver.di Südbaden Schwarzwald vor dem Werkstor der Stadtwerke Konstanz. Dort waren die Beschäftigten des Busbetriebs seit 3:45 Uhr im Ausstand. Bei der Fähre begann der Warnstreik um 4 Uhr und dauerte bis 20:30 Uhr.
Ersatzschiff für Fußgänger zwischen Konstanz und Meersburg
Passagiere der Fähre, die nicht mit dem Auto übersetzen wollten, konnten ein ersatzweise eingesetztes Passagierschiff zwischen Konstanz und Meersburg nutzen. Es verkehrte zwischen dem Hafen unterhalb der Meersburger Altstadt und dem Hafen am Konstanzer Bahnhof. Zum Einsatz kam das historische Motorschiff "Schwaben". Das Angebot wurde am frühen Freitagmorgen rege genutzt. Viele Pendler freuten sich über die Ersatzlösung.
Umsteigen auf den Zug nach Radolfzell
Der Ausfall der Fähre Konstanz-Meersburg betraf auch die Regiobusse der Linie 700 Ravensburg-Konstanz sowie die Städteschnellbusse der Linie 7394 Friedrichshafen-Konstanz. Sie konnten am Freitag nicht den See überqueren. Wie der Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund bodo mitteilte, fuhren beide Busse ab Meersburg zum Bahnhof nach Uhldingen-Mühlhofen (Bodenseekreis). Von dort konnten die Fahrgäste mit dem Zug nach Radolfzell (Kreis Konstanz) fahren, wo sie Anschluss nach Konstanz hatten. Wer aus Friedrichshafen und Markdorf (Bodenseekreis) kam, konnte bereits dort in den Zug nach Radolfzell steigen.
Eine vollständige Umleitung der Busse auf dem Landweg nach Konstanz war nicht möglich, so bodo, da die gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten nicht hätten eingehalten werden können. Laut Verkehrsverbund waren keine weiteren Bus- und Bahnverbindungen im bodo-Verbundgebiet von dem Streik betroffen.
Bundesweiter Warnstreik-Tag im Nahverkehr
Der Warnstreik im Nahverkehr fand am Freitag bundesweit statt. die Gewerkschaft ver.di wollte damit im Rahmen der laufenden Tarifverhandlung für den Öffentlichen Dienst Druck auf die Arbeitgeber ausüben. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens 500 Euro monatlich. Das Angebot der Arbeitgeber sieht Einkommenssteigerungen von fünf Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten vor.