Er ist nur drei bis fünf Zentimeter groß: der Laubfrosch. Im Kreis Ravensburg ist er immer seltener zu sehen. Um die kleinste heimische Froschlurchart zu retten, suchen die Heinz Sielmann Stiftung und der Landkreis Ravensburg jetzt Flächen für 50 Tümpel.
Laubfrösche nur noch an wenigen Orten
Die Lage ist ernst für den Laubfrosch. Laut einer Studie, die von der Sielmann Stiftung und dem Landschaftserhaltungsverband Ravensburg in Auftrag gegeben wurde, konnten Laubfrösche zuletzt nur noch an rund 30 Standorten im Kreis Ravensburg nachgewiesen werden - es waren mal mehr als 300.
Bei den verbliebenen Standorten handele es sich hauptsächlich um kleine, voneinander isolierte Populationen, sagt Matthias Roth, verantwortlicher Mitarbeiter der Heinz Sielmann Stiftung für das Laubfroschprojekt. Das sei für den Fortbestand der Art sehr bedenklich.
Klimawandel, invasive Arten sowie eine intensivere Bewirtschaftung hätten zum Rückgang der Population beigetragen. Damit sich der Laubfrosch im Landkreis wieder wohl fühlt und ausbreitet, sollen bis 2027 gut 50 Tümpel angelegt oder ökologisch aufgewertet werden.
Grundstücke für Laubfrosch-Tümpel gesucht
Durch Anlage dieser Tümpel werde das Netzwerk an Biotopen im Landkreis erweitert, so Julia Brantner von der Sielmann Stiftung. Das helfe auch zahlreichen weiteren Arten. Gesucht werden jetzt Grundbesitzer und Landwirte, die ihre Grundstücke für solche Laichgewässer zur Verfügung stellen. Auf diesen sollte es laut der Stiftung auf jeden Fall sonnig sein. Denn die Amphibien, besonders die Larven, brauchen Wärme. Der Uferbereich sollte außerdem flach sein und dauerhaft freigehalten werden.
Das Rettungsprojekt für den Laubfrosch wird zu 80 Prozent durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg finanziert. Die restlichen Mittel kommen von der Heinz Sielmann Stiftung. Der Landschaftserhaltungsverband Ravensburg übernimmt die fachliche Betreuung und koordiniert das Populationsmanagement.