Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentieren in Bad Waldsee bis Samstag ihre Erkenntnisse zum Bauernkrieg der Jahre 1524 und 1525. Die Tagung "Akteure des Bauernkriegs" ist seit Wochen mit 100 Anmeldungen ausgebucht, heißt es von der Tagungsleitung. Es gibt eine Warteliste.
Neue Perspektiven auf den Bauernkrieg
In den Vorträgen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen die Akteure des Bauernkriegs im Vordergrund stehen. Ganz neu ist der Blick auf die Frauen in dieser Zeit. Außerdem geht es zum Beispiel um die Rolle der damaligen Reichsstädte wie Überlingen und Ravensburg. Veranstalter der Tagung ist die Gesellschaft Oberschwaben zusammen mit der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Als Trost für die vielen Interessenten, die nicht an der Tagung teilnehmen können, verweist die Organisationsleitung auf einen Tagungsband, der Anfang des kommenden Jahres veröffentlicht werden soll. Darin würden die Vorträge zusammengefasst.
Der Bauernkrieg: Historisch wichtiges Ereignis in Oberschwaben
Der Bauernkrieg der Jahre 1524/1525 breitete sich von Oberschwaben aus. Die Bauern kämpften gegen den Adel, der sie unterdrückte. Sie forderten mehr Rechte und Freiheit. In Memmingen wurden die sogenannten "12 Artikel" von oberschwäbischen Bauern beschlossen. Sie gelten als frühe Formulierung von Menschenrechten. Oberschwaben schrieb damit Freiheitsgeschichte. Allerdings zahlte die ländliche Bevölkerung einen hohen Preis für ihre Revolution. Bei den Aufständen wurden schätzungsweise etwa 70.000 Bauern getötet.
Ausstellungen zum Gedenken an den Bauernkrieg
Am 26. Oktober wird in Stuttgart eine große Landesausstellung zum Bauernkrieg unter dem Titel "Protest! Von der Wut zur Bewegung" eröffnet. Am 26. April 2025 folgt eine weitere Ausstellung in Bad Schussenried. Im Kloster Schussenried ist dann die Ausstellung "Uffrur! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25" zu sehen.