Die Namensgeber von sechs Konstanzer Straßen sollen Nationalsozialisten gewesen sein oder hätten sich antisemitisch, rassistisch oder menschenfeindlich verhalten. Deshalb werden die betroffenen Straßen nun umbenannt. Das hat der Gemeinderat am Donnerstag entschieden. So soll die Franz-Knapp-Passage künftig Rathauspassage heißen. Des Weiteren wird die Otto-Raggenbass-Straße in Emma-Herwegh-Straße umbenannt, die Conrad-Gröber-Straße in Josef-Picard-Straße, die Felix-Wankel-Straße in Robert-Gerwig-Straße, die Werner-Sombart-Straße in Ralf-Dahrendorf-Straße und die Hindenburgstraße in Matthias-Erzberger-Straße. Zusätzlich sollen Informationstafeln an den Straßenschildern auf die Umbenennung hinweisen.
Prüfung von Entschädigungen für Betriebe und Unternehmen
Ebenso ist laut der Stadt Konstanz entschieden worden, dass die Verwaltung eine Vorlage erarbeitet, wie Betriebe und Unternehmen, die von der Straßenumbenennung betroffen sind, entschädigt werden könnten. Denn die Adressänderungen bedeuteten vor allem für ansässige Firmen viel Aufwand. Über diese Beschlussvorlage berät und entscheidet dann wieder der Konstanzer Gemeinderat. Erst danach solle die Straßenumbenennung umgesetzt werden, so eine Sprecherin der Stadt. Das wird vorraussichtlich im Herbst dieses Jahres sein.
Um diese Namen umstrittener Personen geht es
Otto Raggenbass, Conrad Gröber, Felix Wankel, Franz Knapp, Werner Sombart und Paul von Hindenburg - das sind die umstrittenen Personen, um die es geht. Von ihnen wolle man sich distanzieren und stattdessen andere wichtige Menschen ehren. Das war die Meinung vieler Anlieger in Konstanz bei einer Anhörung vor zwei Jahren.
Hoher Aufwand und Kosten für Umbenennung
In der Stadt war lange über die Umbenennung diskutiert worden. Unter anderem, weil die Umbenennung einen großen Aufwand wegen Adressänderungen für Firmen und Anwohner bedeutet.