Die Stadt Singen (Kreis Konstanz) hatte für das Osterwochenende erneut eine Allgemeinverfügung gegen Treffen der Poser- und Tuning-Szene erlassen: Von Donnerstag bis Ostermontag waren im Stadtgebiet Ansammlungen von mehr als fünf aufgemotzten Fahrzeugen verboten - das teilte die Stadt mit. Polizei und Ordnungsamt kontrollieren, Verstöße wurden streng geahndet. Besonders Karfreitag, der sogenannte "Car-Freitag", gilt als beliebter Termin für Treffen. Der Tag sowie das Wochenende blieben laut Polizei aber unauffällig.
Beim Posen fahren Auto- und Motorradfahrer mit dröhnendem Motor durch die Stadt oder lassen an der Ampel die Reifen quietschen. Beim Tuning werden die Leistung, Fahreigenschaften, Optik oder Akustik des Fahrzeugs geändert - und das manchmal auch ohne technische Zulassung.
Die Stadt Singen geht seit Jahren gegen die Lärmbelästigung durch Poser vor. Das Verbot galt in diesem Jahr nicht das erste Mal in der Stadt. Vor allem der Karfreitag wurde in der Vergangenheit gerne von Autoposern und der Tuningszene für Treffen genutzt. Früher reisten Hunderte an, viele von ihnen aus der Schweiz. Sie sorgten für Ärger durch Lärm auf den Straßen und Müll auf den Parkplätzen. Während der Corona-Pandemie blieb es aber deutlich ruhiger in Singen.
150 Euro Zwangsgeld und Beschlagnahmung
Die Stadt Singen hatte angekündigt, Verstöße gegen die eine Allgemeinverfügung mit einem Zwangsgeld in Höhe von 150 Euro zu ahnden und gegebenenfalls Fahrzeuge zu beschlagnahmen.
Kontrollaktionen der Polizei
Auch die Polizei hatte angekündigt, die Autoposer- und Tuningszene am Karfreitag besonders ins Visier zu nehmen. Laut Innenministerium gab es gezielte Kontrollaktionen - unter anderem im Kreis Konstanz, in Mannheim und in Stuttgart. Die Polizei achtete dabei auf illegale Umbauten an den Autos, hieß es. Zudem standen Lärmbelästigung durch hochdrehende Motoren sowie Raser im Fokus. "Illegales Tuning und Posing ist nicht nur gefährlich, es stört und verunsichert auch die Menschen, es ist in hohem Maße ärgerlich", sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) dazu.