Mit einem Tag der offenen Tür feiert das Schülerforschungszentrum Südwürttemberg am Samstag sein 25-jähriges Bestehen. Das SFZ in Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen) war das erste von heute rund 20 Schülerforschungszentren in Deutschland. Schülerinnen und Schüler können dort im sogenannten MINT-Bereich forschen und experimentieren.
Saulgauer Physiklehrer war treibende Kraft
Die Idee für das SFZ stammt vom Saulgauer Physiklehrer Rudolf Lehn. Er förderte schon Ende der 1970er-Jahre interessierte Schülerinnen und Schüler in einer Physik-AG. Als dann in den 1990er-Jahren immer mehr Fachkräfte in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik fehlten, dem sogenannten MINT-Bereich, war die Zeit für das Schülerforschungszentrum reif. Unterstützt von Spendern entstand es 1999 am Störck-Gymnasium in Bad Saulgau.
Schüler können tüfteln, forschen und erfinden
Lehns Ziel war es, Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, was im herkömmlichen Unterricht oft nicht möglich ist: Nämlich selbst zu forschen, zu erfinden und zu experimentieren. Die Teilnahme ist kostenlos. Inzwischen wird das Angebot auch von Universitäten und Unternehmen aus der Industrie unterstützt. Getüftelt wird in der Regel außerhalb der Unterrichtszeit, meistens von Freitagnachmittag bis Sonntag. Mit konkreten Ergebnissen: So haben zum Beispiel Schüler und Schülerinnen am SFZ-Standort Friedrichshafen mit einem selbstgebauten solarbetriebenen Rennwagen beim 24-Stunden-Rennen in Belgien teilgenommen.
Beim 24-Stunden-Rennen von Studententeams dabei Friedrichshafener Schüler überraschen mit Solar-Rennwagen
Junge Solar-Tüftler aus Friedrichshafen haben mit ihrem selbstgebauten Rennwagen beim 24-Stunden-Rennen in Belgien für Furore gesorgt. Sie erhielten den Pokal eines Siegerteams, aus Anerkennung.
Schülerforschungszentrum wächst weiter
Durch neue Räumlichkeiten konnte das Forschungszentrum Bad Saulgau wachsen. Anfangs war es nur im Störck-Gymnasium untergebracht, 2003 bekam es eigene Forschungslabore außerhalb der Schule. Weil immer mehr Kinder und Jugendliche von weiter entfernten Schulen kamen, wurde die Einrichtung 2006 in Schülerforschungszentrum Südwürttemberg umbenannt.
Heute hat das Zentrum elf Außenstellen, unter anderem in Friedrichshafen, Tübingen und Ulm. Es wird vom Land mitfinanziert und betreut insgesamt mehr als 800 Schülerinnen und Schüler. Sie haben in 25 Jahren immer wieder Preise bei internationalen Wettbewerben geholt, etwa bei der Internationalen Physik-Olympiade.
SFZ Südwürttemberg ist Erfolgsmodell für ganz Deutschland
Inzwischen gibt es derartige Schülerforschungszentren in ganz Deutschland. Eine Entwicklung, die vor 25 Jahren in Bad Saulgau ihren Anfang nahm und nun Grund zum Feiern gibt. Das SFZ Südwürttemberg tut dies mit einem Tag der offenen Tür im Störck-Gymnasium. Dort gibt es am Samstag von 14 bis 18 Uhr unter anderem Einblicke in die Arbeit des Zentrums und seiner Außenstellen sowie Vorträge von ehemaligen Schülern.