Hoffnung für Berufsfischerei

Rotauge - bald wichtiger als Felchen am Bodensee?

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Autor/in
Friederike Fiehler
SWR-Redakteurin Friederike Fiehler Autorin Bild
Onlinefassung
Marlene Fuchs
SWR-Redakteurin Marlene Fuchs Autorin Bild

Der Felchen, der typische Bodenseefisch, wird immer weniger gefangen. Für Berufsfischerinnen und -fischer eine Katastrophe. Doch nun scheint eine Alternative gefunden: das Rotauge.

Die Berufsfischer am Bodensee fangen immer weniger Felchen, den eigentlichen "Brotfisch". Eine Hoffnung könnte nun das Rotauge sein, eine Karpfenart. Berufsfischer Bernd Kaulitzki beispielsweise hat seine Strategie bereits geändert: Für ihn und seine Kollegen ist das Rotauge der neue Felchen. Die Familie der karpfenartigen Fische profitiere von der Nährstoffarmut im See und werde vermehrt in den Netzen der Berufsfischerei gefangen, heißt es dazu vom Verein Bodenseefisch, in dem Kaulitzki zum Vorstand gehört.

SWR Reporterin Friederike Fiehler hat Bernd Kaulitzki bei seiner Arbeit begleitet:

"Das Rotauge ist mein fangstärkster Fisch. Früher war der Felchen unser Brotfisch mit 80 Prozent Ertrag, mittlerweile sind die Rotaugen für mich 70 Prozent Ertrag.“

Rotaugen können eingewanderte Quagga-Muschel fressen

Die Felchen finden im Bodensee keine Nahrung mehr, heißt es von Seiten der Berufsfischer. Die Rotaugen hingegen fressen die neu eingewanderte Quagga-Muschel, das macht ihnen das Überleben leichter. Doch der Ruf des Rotauges als Speisefisch ist nicht besonders gut. Es hat viele Gräten. Viele sagen, es sei ungenießbar. Der Berufsfischer widerspricht: Es gebe Maschinen, mit denen die Gräten alle zwei Millimeter geschnitten werden. Dann merke man sie nicht mehr. So werde der Rotauge zur Delikatesse.

Rotaugenwochen: Fisch soll als Delikatesse bekannter werden

Noch gut eine Woche finden auch die Rotaugenwochen mit 19 teilnehmenden Gastronomiebetrieben und sechs Berufsfischern rund um den See statt. Zubereitet wird das Rotauge zum Beispiel im Gasthof von Hans-Jörg Witzigmann. Er hat sich dem Berufsfischer angeschlossen und bietet das Rotauge gerne als regionalen Fisch an.

"Die Gäste, die es probieren, essen es sehr gerne. Wir verkaufen übers Jahr jetzt relativ viel Rotauge."

Berufsfischer Bernd Kaulitzki freut der bisherige Erfolg mit dem Rotauge. 20 Restaurants rund um den Bodensee haben er und seine Kollegen bereits vom Rotauge überzeugt, erzählt er. Die Fischer hoffen, dass sich noch mehr Gasthäuser anschließen und so aus dem Rotauge tatsächlich vielleicht der neue Felchen wird.

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