Verteidigungsministerin tritt ab

So sehen Abgeordnete aus der Region den Lambrecht-Rücktritt

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Thorben Langwald
SWR-Redakteur Thorben Langwald Autor Bild

"Längst überfällig", "respektabel" oder "folgerichtig" - Abgeordnete aus der Region Bodensee-Oberschwaben bewerten den Rücktritt der Verteidigungsminsiterin unterschiedlich.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ist zurückgetreten und das bewerten die Bundestagsabgeordneten aus der Region Bodensee-Oberschwaben sehr unterschiedlich. Der CDU-Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Ravensburg, Axel Müller, lässt im SWR-Interview kaum ein gutes Haar an Lambrecht. Sie sei dem Amt nicht gewachsen gewesen, so Müller. Auch habe sie ein großes Desinteresse für die Materie gehabt.

"Der Rücktritt ist gut für Deutschland. Gut für die Bundeswehr."

Auch sein CDU-Kollege Andreas Jung aus Konstanz sieht den Schritt als längst überfällig an. "Christine Lambrecht war von vorneherein eine Fehlbesetzung", sagte Jung dem SWR. Es gelte seit der Zeitenwende durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, die Bundeswehr zu stärken. Und genau dafür habe Lambrecht nicht die nötige Energie aufgebracht.

Die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel aus Überlingen ist in ihrem Urteil vernichtend: "Der Rücktritt war aufgrund ihrer mangelnden Kompetenz folgerichtig."

SWR-Reporter Thorben Langwald fasst Reaktionen aus der Region zusammen:

"Viel Gutes ist untergegangen"

Die SPD-Politiker aus der Region gehen versöhnlicher mit ihrer Genossin um. Der Rücktritt sei respektabel, so Robin Mesarosch, der für den Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen im Bundestag sitzt. Wegen der vielen kleineren Vorwürfe sei viel Gutes, was sie angestoßen habe, untergegangen.

Auch Lina Seitzl (SPD) aus Konstanz sieht den Rücktritt als respektvolle Entscheidung an. "Es tut mir menschlich leid für sie", sagte Seitzl dem SWR.

"Sie ist eine erfahrene Spitzenpolitikerin und war keine Fehlbesetzung."

Die Aufgabe sei keine leichte gewesen, sagt Ann-Veruschka Jurisch von der FDP. Sie vertritt den Wahlkreis Konstanz. "Die Bundeswehr wurde unserer Koalition in keinem guten Zustand übergeben", so Jurisch.

Nachfolger noch nicht bekannt

Wer Christine Lambrecht auf den Posten des Verteidigungsministers folgt ist noch unklar. "Es braucht jetzt einen schnellen Nachfolger", sagt Andreas Jung (CDU). "Denn schon diese Woche stehen wichtige Beratungen mit den Partnern an. Da darf Deutschland nicht ausfallen". Lina Seitzl von der SPD wünscht sich jemanden "der eine Vision für das Verteidigungsministerium hat". Volker Mayer-Lay (CDU) aus dem Bodenseekreis hätte gernen einen Nachfolger, der eine Kaserne schon einmal von innen gesehen hat oder sogar gedient hat.

Agnieszka Brugger (Grüne) aus Ravensburg ist Christine Lambrecht dankbar für ihre Arbeit für die Soldatinnen und Soldaten. Aber jetzt gelte es, nach vorne zu schauen. "Wir brauchen jemanden, der das Fingerspitzengespür für die Truppe mitbringt und in diesen herausfordernden Zeiten gut erklären kann, was getan werden muss und schnell die liegen gebliebenen Probleme bei der Bundeswehr anpackt."

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