Die Kapelle stammt aus dem 14. Jahrhundert, wurde vor 200 Jahren entweiht und diente zuletzt als Lagerraum. Grafiker Bernhard Gögler, der sich in Ravensburg für Kunst und Kultur im öffentlichen Raum engagiert, hat die Kapelle in Eigenregie entrümpelt und hergerichtet. Im vergangenen halben Jahr hat er jede freie Minute in dem Gebäude verbracht. Das Ziel: der ehemaligen Leonhardskapelle neues Leben einhauchen.
Zum Konzept gehört auch ein imposantes Fassaden-Gemälde, das von dem Biberacher Streetart-Künstler Daniel "Daschu" Schuster gestaltet wurde. Er arbeitete gut eine Woche an dem Bild.
Mit einer Kirmes wird "St. Leo" wiederbelebt
Im Erdgeschoss der ehemaligen Kapelle sind vier 200 Jahre alte Karussell-Figuren auf Podesten ausgestellt. Sie stehen symbolisch für die vier Altäre, die sich einst in der Kapelle befanden. Außerdem dreht sich dort ein Karussell, auf dem ein Klavier steht. Dort können sich Pianisten spontan platzieren, um zu musizieren. An der "Leo-Bar" wird eigens etikettiertes Wasser, Wein und Bier angeboten.
Im oberen Stockwerk ist eine Ausstellung zur Geschichte der Kapelle zu sehen. Bernhard Gögler will außerdem mit weiteren Kunstschaffenden den ehemals sakralen Raum mit Leben füllen. Immer freitags im November gibt es Live-Aufführungen. Danach können Interessierte die Leonhardskapelle nutzen, zum Beispiel für Vorträge oder Kleinkunst.