Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Ravensburg

Mehr Straftaten im Raum Bodensee-Oberschwaben

Stand

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ravensburg hat es im vergangenen Jahr deutlich mehr Straftaten gegeben als in den beiden Jahren zuvor. Das geht aus der aktuellen Kriminalstatistik hervor.

Im vergangenen Jahr gab es in den Kreisen Ravensburg und Sigmaringen sowie im Bodenseekreis mehr Straftaten als 2020 und 2021. Das gab das zuständige Polizeipräsidium am Montag in seiner Kriminalstatistik bekannt. Demnach wurden insgesamt mehr als 30.600 Straftaten registriert. Das sind rund 4.100 Straftaten mehr als im Jahr 2021.

Viele Delikte hängen mit Corona-Pandemie zusammen

Vergleiche man die Zahlen von 2022 allerdings mit 2019, also dem Jahr vor der Corona-Pandemie, falle der Anstieg mit 900 Delikten moderat aus, so der Ravensburger Polizeipräsident Uwe Stürmer. Hinzu komme, dass viele der Straftaten mit der Pandemie zusammenhingen. Wie der Fall einer Ärztin aus dem Bodenseekreis, die angezeigt wurde, weil sie mehr als 300 unwirksame Corona-Impfungen verabreicht haben soll. In der Statistik taucht das als gefährliche Körperverletzung auf. Hinzu kommen die Fälle der Menschen, die bei sogenannten "Corona-Spaziergängen" gegen die Corona-Maßnahmen demonstrierten. Jeder dieser "Spaziergänge" ging als Verstoß gegen das Versammlungsgesetz in die Statistik ein.

"Trotz der Zunahme der registrierten Delikte leben die Menschen in den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und Bodenseekreis nach wie vor in einer der sichersten Regionen Deutschlands."

Die Aufklärungsquote für Straftaten lag im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ravensburg bei 64,6 Prozent und damit über dem landesweiten Schnitt von 61,4 Prozent.

Weniger Diebstähle, mehr Gewalt gegen Polizeibeamte

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr weniger Diebstähle und die Zahl der Einbrüche erreichte einen historischen Tiefstand. Dafür verzeichnete die Polizei mehr häusliche Gewalt, mehr Computerkriminalität und so viel Gewalt gegen Polizeibeamte wie nie zuvor.

Mehr Fälle häuslicher Gewalt

Anlass zur Sorge bereite auch eine stetige Zunahme bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und Fällen häuslicher Gewalt, so die Statistik. In beiden Bereichen hätten wohl öffentliche Diskussionen und Kampagnen dazu geführt, dass mehr Opfer Anzeige erstatteten. "Auch, wenn dadurch das Dunkelfeld in diesen Deliktsbereichen weiter aufgehellt wird, stellen die statistisch erfassten Taten lediglich die Spitze eines Eisbergs dar", so Stürmer. Die Polizei wolle nicht nachlassen und weiter konsequent gegen die Täter vorgehen.

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