Das Konstanzer Oktoberfestzelt am Seeufer, auf dem Gelände Klein-Venedig, wird derzeit zur Notunterkunft für Geflüchtete umgebaut. In der Leichtbauhalle können bis zu 480 Menschen unterkommen. Derzeit laufen letzte Vorbereitungen. Kommende Woche sollen die ersten Geflüchteten einziehen. Ziel des Landkreises ist es, die als Notunterkünfte genutzten Sporthallen wieder für Schulen und Vereine freizugeben.
Fünf Kreissporthallen als Notunterkünfte belegt
Im Landkreis Konstanz leben derzeit rund 1.800 Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften, allein fünf Kreissporthallen sind durch Flüchtlinge belegt. Die Unterbringungskapazität sei zu 91 Prozent ausgeschöpft, sagte Monika Brumm, Leiterin des Amts für Migration und Integration im Landkreis, bei der Vorstellung der neuen Notunterkunft. Dort werden Menschen aus der Ukraine, aber auch aus anderen Ländern die nächsten Monate zusammen leben.
Diese Art der Unterbringung sei wirklich eine Notlösung, so Monika Brumm. Aber die Zahl der Flüchtlinge nehme weiter zu und die Schulen und Vereine müssten ihre Sporthallen zurück bekommen. Deshalb habe der Landkreis beschlossen, auch Leichtbauhallen als Notunterkünfte zu nutzen.
Etagenbetten und Dusch-Container
Die Ausstattung der riesigen Leichtbauhalle ist spartanisch: Es gibt 40 sogenannte Zimmer, abgetrennt durch Bauzäune. Darin stehen dicht gedrängt Etagenbetten, zwölf Schlafplätze pro Zimmer sind es, dazu kommen sechs Spinde. In einem Anbau sind Sanitär-Container: 40 Toiletten und 60 Duschen für bis zu 480 Bewohnerinnen und Bewohner.
Da die Menschen in der Notunterkunft sich selbst versorgen, gibt es einen weiteren Anbau. Dort stehen dutzende Kochherde, Kühlschränke und Waschmaschinen.
Weitere Leichtbauhallen im Kreis Konstanz geplant
Kommende Woche sollen die ersten Flüchtlinge aus einer Konstanzer Sporthalle in das ehemalige Oktoberfestzelt umziehen. Der Bau weiterer Leichtbauhallen im Landkreis ist bereits geplant, unter anderem in Eigeltingen und in Rielasingen-Worblingen. Im Konstanzer Gewerbegebiet soll noch im Januar mit den Arbeiten an einer weiteren Unterkunft begonnen werden. Dort werden 450 Plätze für Geflüchtete bis April entstehen.