Die Säntis Schwebebahn AG hat ihre Baupläne für die neue Seilbahn auf den Säntis geändert. Darüber informierte sie am Freitag. Demnach soll die neue Bahn auf der Trasse der bestehenden Anlage gebaut werden. Die ursprünglichen Pläne sahen vor, die neue Seilbahnanlage versetzt zu der bestehenden Trasse zu bauen. Das hätte aber bauliche Eingriffe in die Bergstation erforderlich gemacht - und dagegen gab es Widerstand. Baubeginn wird voraussichtlich 2026 sein. Die Säntisbahn wird dann mehrere Monate still stehen.
Heimatschutz hatte Einwände
Der Bau der Seilbahnstrecke neben der bestehenden Trasse hätte den Vorteil gehabt, dass der Bahnbetrieb auch während der Bauarbeiten möglichst lange hätte weiterlaufen können. Doch der Heimatschutz, eine Art Denkmalschutzvereinigung in der Schweiz, äußerte Einwände wegen der baulichen Eingriffe in die bestehende Bergstation.
Der Heimatschutz forderte, zunächst die Schutzwürdigkeit des Gipfelgebäudes zu prüfen - doch dann hätte sich die Planung für den Bahnneubau noch mehr in die Länge gezogen, so einer der Geschäftsführer der Säntis Schwebebahn AG.
Tal- und Bergstation bleiben unverändert
Die Säntis Schwebebahn AG hat deshalb umgeplant. Tal- und Bergstation bleiben praktisch unverändert, die neue Seilbahn wird auf der bestehenden Achse fahren. Getragen wird die Seilbahn künftig - wie schon ursprünglich geplant - von nur noch einer Stütze. Der Mast wird im Bereich der jetzt zweiten Stütze errichtet. Die untere "Stütze 1" wird abgebaut und der Bereich drumherum renaturiert. Die Stütze wurde 2019 bei einem Lawinenabgang schwer beschädigt. Mit ihr darf die Säntisbahn nur noch bis ins Jahr 2025 betrieben werden.
Umbau und Stilllegung der Säntisbahn 2026
Die Säntis Schwebebahn AG hofft, noch in diesem Jahr eine Baugenehmigung zu bekommen. 2026 könnte dann laut Schwebebahn AG der Umbau stattfinden. In dieser Zeit wird die Bahn laut Bahnbetreiber mindestens drei Monaten stillstehen. Zu den Kosten könne man noch nichts sagen, da die Planung erst im nächsten Jahr ins Detail gehe.
380.000 Gäste fuhren 2022 mit der Seilbahn
Der Säntis als höchster Berg der Ostschweiz ist eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Bodenseeregion. Mehr als 380.000 Fahrgäste nutzten im vergangenen Jahr die Säntisbahn, deutlich mehr als in den beiden Corona-Jahren zuvor. Seilbahn, Hotel und Gastronomie erzielten einen Gesamtumsatz von umgerechnet knapp 22 Millionen Euro, fast vier Millionen mehr als im Jahr 2021.