Das Team des Sozialunternehmens die Zieglerschen mit Sitz in Wilhelmsdorf (Kreis Ravensburg) arbeitet an einer neuen App. Im Mittelpunkt steht die Gebärdensammlung "Schau doch meine Hände an". 1.800 Begriffe werden in Videos als Gebärde und als Bild gezeigt. Per Suchfunktion können die jeweiligen Begriffe gefunden werden.
Abgebildet wird dabei nicht die offizielle Deutsche Gebärdensprache (DGS), sondern mit "Schau doch meine Hände an" eine große Sammlung von lautsprachunterstützenden Gebärden, die von den Zieglerschen mitentwickelt wurde. Dabei werden die Begriffe mit Gestik und Mimik dargestellt. Diese orientieren sich oft an typischen Handbewegungen.
500 Begriffe kommen zu App hinzu
Die Sammlung gibt es bereits als Buch und DVD. Außerdem gibt es auch eine erste Version der App. Diese sei inzwischen allerdings veraltet, heißt es von den Zieglerschen. Deshalb werde nun eine neue App entwickelt. Dabei soll es einige neue Funktionen geben und es kämen etwa 500 neue Begriffe dazu, erklärt Projektleiterin Lara Mußotter. In einem Studio in Ravensburg werden die Videos und Bilder für die neue App aufgenommen.
"Schau doch meine Hände an" hilft im Schulalltag
In erster Linie ist die App für Menschen mit Hör- und Sprachbeeinträchtigung gedacht. "Aber auch Menschen, die bisher nicht gebärdet haben, können mit der App einige Vokabeln lernen und sich diese aneignen", sagt Lara Mußotter. Das vereinfache die Kommunikation. Eingesetzt werden die Gebärden von "Schau doch meine Hände an" zum Beispiel in sonderpädagogischen Einrichtungen wie dem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) Haslachmühle in Horgenzell (Kreis Ravensburg). Dort helfen sie unter anderem dabei, dass Lehrer und Schüler miteinander kommunizieren können.
Das Projekt wird von der Aktion Mensch gefördert. Beteiligt sind neben dem Team der Zieglerschen auch der Bundesverband evangelischer Behindertenhilfe (BeB) und der sozialen Einrichtung Paulinenpflege.