Langfristige Folgen befürchtet

Klimawandel gefährdet Natur am Federsee

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Weitere milde Winter könnten sich langfristig negativ auf Tiere und Pflanzen auswirken, auch am Federsee bei Bad Buchau. Davor warnt der ehemalige Leiter des dortigen Naturschutzzentrums.

Bislang hat der ungewöhnlich warme Januar am Federsee bei Bad Buchau (Kreis Biberach) noch keine dramatischen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Doch dies könnte sich ändern, befürchtet der ehemalige Leiter des Naturschutzzentrums Federsee und Vorsitzende der Ornithologischen Gesellschaft Baden-Württemberg, Jost Einstein. Seine Sorge: Die Kreisläufe in der Natur könnten durch die milden Temperaturen beeinträchtigt werden.

Vögeln könnte Nahrung fehlen

Derzeit befinden sich viele Vögel im Federseeried. Insgesamt sind es 2.500 in dem Europäischen Vogelschutzgebiet, darunter eine Kolonie seltener Kornweihen aus Nordeuropa. Sie finden hier ausreichend Nahrung, weil der See nicht zugefroren ist. Jost Einstein sagt, wenn es so mild bleibe, würden die Kreisläufe von Tieren und Pflanzen durcheinandergeraten. Zugvögel könnten nach ihrer Rückkehr zu wenig geeignete Nahrung finden. Der Nachwuchs von Fröschen und Kröten würde durch erneuten Frost in Gefahr geraten, wenn die Tiere früher laichen.

Der Federsee bei Bad Buchau
Der Ornithologe und frühere Leiter des Naturschutzzentrums Federsee, Jost Einstein.

Zudem verändern sich laut dem Naturschutzbund NABU durch die milderen Temperaturen auch Winterquartiere, Zugrouten und das Balzverhalten von Vögeln.

Klimawandel trifft oberschwäbische Moore

Der Klimawandel setze den oberschwäbischen Mooren und ihren Bewohnern zu, so Jost Einstein. Lange Wärmeperioden trockneten die Böden aus, starker Regen überflute die Riede und schädige die Brut der Wasservögel. Insgesamt lässt sich laut Einstein eine Entwicklungsrichtung erkennen: Es werde eher trockener und schwerer für den Lebensraum Moor.

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