Ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohnparteien in Amtzell ist bei einem Brand Ende Januar zerstört worden und deshalb unbewohnbar. Die Gemeinde hat jetzt einen Aufruf gestartet: Sie sucht für die sechs Betroffenen vier Wohnungen zur Miete - sofort und langfristig. Sie waren kurzfristig bei Verwandten und Freunden untergekommen. Bei dem Brand hatten mehrere Menschen Rauchgasvergiftungen erlitten. Eine Frau kam wegen eines Schocks in die Klinik.
Brandruine in der Ortsmitte von Amtzell ist einsturzgefährdet
Die Nachlöscharbeiten hatten sich lange hingezogen. Auch am Tag nach dem Brand sei die Feuerwehr Amtzell noch damit beschäftigt gewesen, so der Kommandant der Amtzeller Feuerwehr, Martin Weber. Aus der Brandruine sei weiter Rauch aufgestiegen. Das Dach ist größtenteils eingestürzt. Die Feuerwehrleute konnten wegen Einsturzgefahr das Gebäude nicht betreten.

Am frühen Freitagnachmittag (31. Januar) war die Feuerwehr alarmiert worden. Schnell schlugen die Flammen aus den Geschossen und dem Dach. Durch den Ort zog eine dicke Rauchwolke. Die Bürger in Amtzell wurden aufgefordert Fenster und Türen zu schließen.

Großeinsatz für die Einsatzkräfte
Zur Verstärkung der örtlichen Wehr rückten weitere Feuerwehreinheiten aus Wangen im Allgäu, Leutkirch und Baindt an. Mehr als 70 Feuerwehrleute seien an den Löscharbeiten beteiligt gewesen, sagte Weber. Zwei Drehleitern aus Wangen und Leutkirch seien im Einsatz gewesen. Auch die Polizei und das Deutsche Rote Kreuz mit Sanitätern und mehreren Rettungswagen waren vor Ort.
Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs seien mehrere Menschen im Haus gewesen. Sie konnten das Gebäude laut Polizei rechtzeitig verlassen. Rot-Kreuz-Helfer kümmerten sich um sie.
Feuerwehr verhindert Schlimmeres
Das Übergreifen des Feuers auf ein direkt angebautes Bürogebäude konnten die Feuerwehren nicht verhindern. Ein benachbartes Restaurant und ein altes Stadelgebäude direkt hinter dem brennenden Wohnhaus hingegen konnten die Feuerwehren vor den Flammen schützen.
Nach etwa sieben Stunden war das Feuer gelöscht. Die Brandursache ist bislang nicht geklärt. Nach bisherigen Schätzungen liegt der Schaden bei etwa einer halben Million Euro.

Hausbewohner kamen bei Verwandten und Freunden unter
Das abgebrannte Mehrfamilienhaus ist nicht mehr bewohnbar. Die Gemeinde hatte sich zunächst darauf vorbereitet, die sechs Bewohner in Notunterkünften unterzubringen. Doch sie seien zunächst alle bei Verwandten und Bekannten untergekommen, sagte Bürgermeisterin Manuela Oswald dem SWR. Jetzt hofft die Gemeinde, für die Betroffenen möglichst schnell ein neues Zuhause zu finden.