Die Verleihung des diesjährigen Carl Laemmle Produzentenpreises kommenden Donnerstag in Laupheim (Kreis Biberach) habe in der Gemeinschaft der Filmschaffenden Irritation, Enttäuschung und Verärgerung ausgelöst, teilten 16 Verbände am Montag in Berlin mit. In einem offenen Brief werfen sie Martin Moszkowicz unter anderem grobe Pflichtverletzungen als Arbeitgeber vor.
Moszkowicz habe als damaliger Vorstandsvorsitzender der Produktionsfirma Constantin Film versucht, bei Dreharbeiten 2022 massive Übergriffe der Regie auf die Filmcrew zunächst zu leugnen und dann zu vertuschen, heißt es laut Nachrichtenagentur epd in dem Schreiben. Erst später habe Moszkowicz eingeräumt, dass es Tätlichkeiten gegeben habe. Der "Spiegel" hatte darüber berichtet.
Preisgeld lieber "für bessere Arbeitsbedingungen"
Die Entscheidung, den 66-jährigen Moszkowicz jetzt für sein Lebenswerk mit dem Carl Laemmle Produzentenpreis auszuzeichnen, habe deshalb einen bitteren Beigeschmack. Das Preisgeld von 40.000 Euro solle stattdessen verwendet werden, um die Arbeitsbedingungen in der Filmbranche nachhaltig zu verbessern.
Den Brief geschrieben haben laut epd unter anderem der Bundesverband Regie, die "Initiative Fair Film", "Pro Quote Film" und der Verband der deutschen Filmkritik. Nach eigenen Angaben vertreten die Verbände insgesamt 5.000 Filmschaffende. Die Entscheidung, Martin Moszkowicz für sein Lebenswerk zu ehren, hatte die "Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen" (Produzentenallianz) gemeinsam mit der Carl-Laemmle-Geburtsstadt Laupheim (Landkreis Biberach) im Januar getroffen.
Laupheim verleiht Auszeichnung für Lebenswerk Carl Laemmle Produzentenpreis für Martin Moszkowicz
Der Film- und Fernsehproduzent Martin Moszkowicz erhält den Carl Laemmle Produzentenpreis 2024 für sein Lebenswerk. Der Preis ist mit 40.000 Euro dotiert.
Martin Moszkowicz war in den ersten Jahren selbst Vorsitzender der Jury für den Carl Laemmle Produzentenpreis.