Forscher der Fischereiforschungsstelle in Langenargen (Bodenseekreis) haben eine Lösung für verunreinigtes Wasser in Zuchtbecken durch flüssigen Fischkot gefunden: ein angepasstes Fischfutter. Damit wollen sie den Stuhl der Fische stabilisieren. Nun können sie erste Erfolge verkünden. Die Forscher um Alexander Brinker von der Fischereiforschungsstelle haben dem Fischfutter Kork und einen pflanzlichen Binder zugefügt. Dadurch werden die Ausscheidungen der Fische zu festen kleinen Kügelchen, die wegen des Korks an der Oberfläche schwimmen und dort einfach abgeschöpft werden können.
Erfolge bei Forellen und Lachsen
Das Verfahren hat einen weiteren Vorteil: Der abgeschöpfte Kot könne als Dünger weiterverwendet werden, heißt es von den Wissenschaftlern. Bislang wurde das Verfahren erfolgreich bei Regenbogenforellen und Lachsen angewandt. Es bringt auch den Fischen Vorteile. Weil das Wasser sauberer wird, wachsen sie schneller und nehmen das Futter besser auf. Auch bei Aquakulturen in der Ostsee wurde das Verfahren bereits getestet und hat sich als praktikabel erwiesen.
Jahrzehntelange Forschungsarbeit
An der Idee arbeiten die Forscher rund um Alexander Brinker schon seit 2009. "Inzwischen haben wir mehrere Patente angemeldet", sagte Brinker dem SWR. Zudem seien das Verfahren und die Erfolge in wissenschaftlichen Publikationen ausführlich beschrieben. Doch es ist nicht für alle Fische praktikabel. Bei Raubfischen, etwa bei Karpfen, würde das Verfahren nicht funktionieren, so Brinker. Denn diese verfügten über ein Enzym, das den pflanzlichen Binder aufspaltet und unwirksam mache.
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