Im Raum Bodensee-Oberschwaben werden immer öfter Blitzer beschädigt. Das bestätigte das für die Kreise Ravensburg, Sigmaringen und den Bodenseekreis zuständige Polizeipräsidium Ravensburg dem SWR. Die Täter zu fassen, sei schwer.
Manche Blitzer wurden mehrmals attackiert
Die Blitzer werden beschmiert, eingeschlagen oder sogar gesprengt. Die Tendenz sei steigend. So verzeichnete das Polizeipräsidium Ravensburg dieses Jahr bereits sieben Angriffe auf Blitzer. Vergangenes Jahr waren es rund 30. Dabei wurden dieselben Geräte auch mehrfach attackiert. Besonders oft traf es Blitzer in Friedrichshafen, Markdorf und Weingarten.
Die Polizei schließt nicht aus, dass hier immer dieselben Täter am Werk waren. Es sei allerdings schwer, Leute zu fassen, die Geschwindigkeitsmessanlagen beschädigen. Die Täter agierten nachts, Zeugen gebe es fast nie.
Blitzer-Kameras helfen meist nicht bei Aufklärung von Vandalismus
Um die Täter zu ermitteln, sind die Blitzer meistens keine große Hilfe. Manche machen Fotos, wenn sich direkt vor ihnen etwas bewegt. Die Geräte lösen auch einen lauten Alarm aus. Die Fotos sind nach Auskunft einer Kommune jedoch meist unscharf, weil die Schärfeeinstellung der Kameras auf vorbeifahrende Autos ausgelegt ist.
Die Stadt Konstanz hat bei ihren Blitzersäulen Extrakameras angebracht. Doch dabei fürchten manche Kommunen, dass solche Kameras gegen den Datenschutz verstoßen. Außerdem können die am Blitzer angebrachten Kameras beschädigt oder entwendet werden. Besser geschützt sind mobile Blitzeranhänger. Die sind gepanzert, schusssicher und haben sogar eine Selbstlöschanlage. Daran lässt sich auch eine Videokamera anbringen, die Angreifer in guter Qualität filmt. So ein Anhänger kostet rund 250.000 Euro.
Für die Kommunen ist es ärgerlich, dass die Täter oft nicht ermittelt werden, denn einen Blitzer wieder in Gang zu bringen, kostet sie zwischen 1.000 und 8.000 Euro. Werden Täter gefasst, droht ihnen eine Geldstrafe oder bis zu zwei Jahre Haft.