Minister Lucha für andere Krankenhaus-Lösung

Pläne für zentrales Westallgäu-Klinikum im Kreis Lindau vor dem Aus

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Moritz Kluthe
SWR-Redakteur Moritz Kluthe Autor Bild

Ein zentrales Klinikum im Raum Hergatz, das das bayerische und württembergische Allgäu versorgt - das empfiehlt ein Gutachten. Doch Baden-Württembergs Gesundheitsminister Lucha ist dagegen.

Ein neues Klinikum im Raum Hergatz im Kreis Lindau für die Region Westallgäu wird es wohl nicht geben. Zumindest wenn es nach dem baden-württembergischen Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grünen) geht. In einem Brief an seine bayerische Amtskollegin Judith Gerlach (CSU) erteilte er solchen Plänen eine Absage.

Lucha für Standort in Wangen im Allgäu

In dem Brief Luchas, der dem SWR vorliegt, schreibt der Minister, er halte einen Klinik-Neubau mit bis zu 290 Betten im Raum Hergatz im Kreis Lindau für nicht bedarfsnotwendig. Eine solche Empfehlung gab ein Gutachten eines Beratungsunternehmens. Stattdessen könne, so Lucha, der Klinikstandort der Oberschwabenklinik in Wangen im Allgäu weiterentwickelt werden. Er versorge "auch heute schon einen beachtlichen Teil der Bevölkerung aus den bayerischen Landkreisen", schreibt Lucha in dem Brief.

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Das bestätigt auch das Landratsamt in Ravensburg auf SWR-Anfrage. So hätte die Zahl der Fälle im Klinikum in Wangen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Jahr 2023 um 91 Prozent zugenommen. Möglicherweise hat das auch etwas mit der Schließung der Rotkreuzklinik Lindenberg (Kreis Lindau) im vergangenen Jahr zu tun. In Ravensburg kann man sich vorstellen, einen Umbau des bestehenden Klinikums in Wangen zu planen. Der Kreis Ravensburg ist der einzige Gesellschafter der Oberschwabenklinik.

Stärkere Kooperation mit Klinikum Friedrichshafen

Lucha wünscht sich für die Krankenhäuser in Ravensburg und Friedrichshafen eine engere Kooperation: "Gleichzeitig halte ich es unerlässlich, den Standort Ravensburg als zentralen Maximalversorger mit enger Kooperation zu stärken." Das Landratsamt Ravensburg weißt darauf hin, dass man bereits eng mit dem Klinikum in Friedrichshafen zusammenarbeite, gleichzeitig aber auch Gespräche mit dem Landkreis Lindau fortsetze.

Bei der Geschäftsleitung des Medizin Campus Bodensee (MCB), heißt es, dass man bereits mit der Oberschwabenklinik in Ravensburg in unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeite, unter anderem in der Ausbildung. Der MCB betreibt die Krankenhäuser in Friedrichshafen und Tettnang (Bodenseekreis).

Gespräche mit dem Sozialministerium zu Krankenhausplanung

Auf die Frage, was eine engere Kooperation für den Standort in Tettnang bedeutet, verweist die Geschäftsleitung auf Regionalgespräche in diesem Monat mit Luchas Ministerium zur Weiterentwicklung der Krankenhausplanung in Baden-Württemberg. Dabei erwarte man Informationen und wie weitere Kooperationen möglicherweise aussehen könnten.

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