In den vergangenen Tagen sind am Bodensee zwei gefährliche Gegenstände im Wasser entdeckt worden. Am Wochenende hatte ein Angler mit einer sogenannten Magnet-Angel bei Konstanz eine scharfe Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg aus dem Wasser gefischt. Im Strandbad Friedrichshafen hat ein Badegast am Dienstagnachmittag eine Stabbrandbombe, ebenfalls aus dem Zweiten Weltkrieg, entdeckt. Bei dem derzeit niedrigen Wasserstand hält es Michael Behrendt von der Wasserschutzpolizei Friedrichshafen durchaus für wahrscheinlich, dass es zu weiteren ähnliche Funden kommt, erklärte er im SWR-Interview.
SWR-Moderatorin Rebecca Lüer hat mit Wasserschutz-Polizist Michael Behrendt über die gefährlichen Funde gesprochen - und was dann zu tun ist:
"Insbesondere Friedrichshafen ist prädestiniert für solche Funde. Im April 1944 wurden insgesamt 180.000 Brandbomben vor Friedrichshafen abgeworfen. Und manche landeten auch im Bodensee."
Momentan seien viele Badegäste am See unterwegs und die Sicht im klaren Wasser sei derzeit gut, so Behrendt. Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass jemand etwas am Seegrund entdecke.
Kampfmittel können noch jahrzehntelang gefährlich sein
Wer einen verdächtigen Gegenstand im Bodensee findet, sollte ihn auf keinen Fall anfassen und sofort die Polizei verständigen. Kampfmittel können auch nach vielen Jahrzehnten im Wasser noch gefährlich sein, erklärt der Beamte der Wasserschutzpolizei Friedrichshafen.
Spezialisten machen Kampfmittel unschädlich
Wenn ein Fund gemeldet wird, kommen laut Behrendt Einsatzkräfte der Wasserschutzpolizei und im Zweifel auch vom Kampfmittelbeseitigungsdienst, um Munition, Bomben oder Waffen zu entschärfen und zu entsorgen. Dafür gebe es in Stuttgart spezielle Anlagen mit Verbrennungsöfen und Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes können dort unter anderem Zünder entfernen.