Wegen des Ukraine-Kriegs und der laufenden Diskussionen um neue Waffen für das Land boomt das Geschäft bei Rüstungsunternehmen am Bodensee. Die Motoren und Getriebe für die diskutierten Panzer für die Bundeswehr und für die Ukraine werden auch in Friedrichshafen im Bodenseekreis produziert, etwa bei Rolls-Royce Power Systems (RRPS). Baden-Württemberg ist insgesamt ein wichtiger Rüstungsstandort, und eine besondere Konzentration von Firmen der Branche findet sich am Bodensee. Seit dem Krieg in der Ukraine deutet sich ein Imagewandel der Branche an. Ob die Firmen von dem angekündigten 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr profitieren, ist noch ungewiss.
Friedrichshafen auf starke Nachfrage eingestellt
Der Kampfpanzer Leopard 2 und der Schützenpanzer Puma stehen gerade im Mittelpunkt der Rüstungs-Debatte. Ihre Antriebe kommen vom Bodensee: Unter dem Markennamen MTU baut Rolls-Royce Power Systems die starken Motoren. In Friedrichshafen habe man sich nach dem Beginn des Ukraine-Krieges auf eine verstärkte Nachfrage eingestellt, so Knut Müller, Leiter des Marine- und Behördengeschäfts bei RRPS.
Auch Diehl Defence und Airbus hoffen auf Aufträge
Ein Drittel der Jobs der baden-württembergischen Rüstungsbranche sei am Bodensee angesiedelt, so die Friedensinitiative Informationsstelle Militarisierung. Neben Rolls-Royce Power Systems etwa bei Airbus in Friedrichshafen. Dort arbeiten mehr als 2.000 Menschen, unter anderem an der Produktion von Drohnen. In Überlingen werden bei Diehl Defence Lenkraketen gefertigt. Ob es nach der Ankündigung des 100-Milliarden-Euro-Sondervermögens mehr Bestellungen der Bundeswehr gegeben habe, will die Firma aus Vertraulichkeitsgründen nicht preisgeben.