Den Wissenschaftlern am Säntis ist es erstmals im Juli 2021 gelungen, einen Blitzeinschlag durch einen Laserstrahl umzulenken. Auf einem Foto ist zu erkennen, wie sich ein Blitz um den in den Himmel gerichteten Laserstrahl am Säntis windet und das über etwa 50 Meter. Das teilten die Wissenschaftler aus der Schweiz und aus Frankreich mit. Für sie ist es ein Erfolg, denn bislang seien solche Versuche im Freien gescheitert. Entstanden ist die Aufnahme im Sommer 2021.
Aufgenommen mit 24.000 Bildern pro Sekunde
Die Ergebnisse aus der damaligen Versuchsreihe haben die Forscher nun in einer Studie veröffentlicht, in der auch Fotos vom umgelenkten Blitz zu sehen sind. Die Wissenschaftler haben zahlreiche Messgeräte und eine Kamera aufgebaut, die die Blitze mit bis zu 24.000 Bildern pro Sekunde aufzeichnet - also in Super-Zeitlupe. Auf den Bildern ist zu sehen, wie der Blitz sich um den Laserstrahl wickelt und diesem folgt. Das Grundprinzip dahinter ist Folgendes: Die bis zu tausend Laserimpulse pro Sekunde heizen die Luft auf und bilden einen Kanal im Inneren des Strahls. Durch diesen wird der Blitz dann bis zum Blitzableiter geleitet.
High-Tech aus dem Ländle
Die Hochleistungslaser kommen von der Firma Trumpf aus Ditzingen (Kreis Ludwigsburg). Der Laserspezialist arbeitet seit Jahren mit den Experten der Universität Genf und Forschern aus Frankreich zusammen an dem Projekt. Wie die Forscher berichten, stellt die Arbeit einen wichtigen Schritt zu einem besseren Schutz vor Blitzen etwa für Flughäfen oder andere große Gebäude dar. Denn mithilfe eines Lasers könnten Blitze über beträchtliche Distanzen umgeleitet werden. Die Ergebnisse müssten nun aber durch weitere Experimente bestätigt werden, so die Wissenschaftler.
So funktioniert das Blitz-Experiment am Säntis: