Aktionen gegen Gewalt an Frauen und Kindern

"One Billion Rising": 150 Menschen bei Tanzflashmob in Ravensburg

Stand

Der 14. Februar ist ein weltweiter Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und für Gleichberechtigung. In Ravensburg und Biberach finden mehrere Aktionen statt.

In Biberach und Ravensburg finden heute anlässlich des weltweiten Tages "One Billion Rising" verschiedene Aktionen statt, die ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Kinder fordern. Bereits um 13 Uhr wurden Passanten auf dem Ravensburger Marienplatz dazu animiert, mit einem spontanen Tanz auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen.

Zu den Organisatoren gehörten unter anderem die Stadt und der Landkreis. Die Aktionen sollen auch auf sogenannte Femizide, also den Mord an Frauen von ihren Partnern, hinweisen. Solche symbolischen Aktionstage seien ein guter Anlass, die Themen in die Öffentlichkeit zu tragen, sagt der Ravensburger Polizeipräsident Uwe Stürmer.

150 Menschen versammelten sich laut Polizei auf dem Ravensburger Marienplatz, um beim Flashmob mitzuwirken. Außerdem gab es verschiedene Redebeiträge, etwa von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ravensburg, Eva-Maria Komprecht. SWR-Reporter Moritz Kluthe war bei der Aktion vor Ort:

335 Frauen haben 2022 im Kreis Ravensburg Schutz vor Gewalt gesucht

Die Aktion "One Billion Rising" fand das sechste Mal in Ravensburg statt. Gewalt gegen Frauen sei die häufigste Menschenrechtsverletzung der Welt, sagt Eva-Maria Komprecht, eine der Organisatorinnen der Tanzaktion.

Gewalt wird auch Frauen im Kreis Ravensburg angetan. 335 Frauen haben sich laut Komprecht im vergangenen Jahr hilfesuchend an die Frauenberatungs- und Interventionsstellen in Ravensburg und Wangen gewandt. Einige von ihnen suchten mit ihren Kindern Schutz im Frauenhaus.

Tanzaktion und Lesung auch in Biberach

Um 17 Uhr folgt ebenfalls eine Tanzaktion in Biberach, die über den Marktplatz zum Innenhof des Biberacher Museums führt. Dort gebe es im Anschluss eine Krimi-Lesung, so die Biberacher Aktionsgruppe von "One Billion Rising". Die Kampagne war 2012 von einer Aktivistin in den USA initiiert worden, um Frauen weltweit besser vor Gewalt zu schützen. Sie ist laut Polizei auch in der Bodenseeregion ein Problem. In Markdorf und Stockach waren erst jüngst Frauen von Männern getötet worden.

Was ist "One-Billion-Rising"?

Der englische Name entstammt einer Statistik der Vereinten Nationen, der zufolge jede dritte Frau auf der Welt einmal in ihrem Leben Gewalt erleidet. Auf die Weltbevölkerung gerechnet, bedeutet jede dritte Frau eine Milliarde Frauen (One Billion).

2012 wurde die Kampagne von der US-amerikanischen Feministin Eve Ensler ins Leben gerufen. Seitdem erheben sich weltweit jedes Jahr am 14. Februar Menschen unter anderem gegen Femizide, Vergewaltigungen, sonstige Gewalt gegen Frauen und Patriarchalismus. Sie demonstrieren mit ihren Aktionen für Gleichberechtigung sowie mehr Sicherheit für Frauen.

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SWR

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