Am 12. November 2014 hat Airbus europäische Weltraumgeschichte geschrieben. Da setzte die in Immenstaad (Bodenseekreis) entwickelte Raumsonde "Rosetta" ein Mini-Labor auf einem Kometen ab. Das war weltweit noch niemandem zuvor gelungen.
Zehn Jahre danach: "Meilenstein der Satellitenforschung"
Die "Rosetta"-Mission ist ein Projekt der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA, an dem 16 Länder mitgewirkt haben. Bei Airbus in Immenstaad haben Gunther Lautenschläger und sein Team das Design des Raumfahrzeugs entwickelt. Nun blickt der damalige Airbus-Projektleiter auf diese bahnbrechende Weltraummission zurück.
Zehn Jahre lang musste "Rosetta" auf 123.000 Kilometer pro Stunde beschleunigen, um mit dem Kometen Schritt zu halten. Während dieser Reise kam die Sonde recht nah an der Sonne vorbei, wo es sengend heiß ist. Und auch am Jupiter, wo es extrem kalt ist. Die Raumsonde muss also Temperaturen von 100°C bis minus 270°C standhalten.
Entwickelt in Immenstaad Als Raumsonde "Rosetta" vom Bodensee 2014 auf einen Kometen traf
Vor zehn Jahren hielten die Ingenieure von Airbus in Immenstaad am Bodensee den Atem an: In 400 Millionen Kilometer Entfernung trat die von ihnen gebaute Raumsonde "Rosetta" in die Umlaufbahn des Kometen Tschurmujow-Gerasimenko ein.
"Rosettas" Mission: Komet Tschurjumow-Gerassimenko
Bereits im März 2004 startete Raumsonde "Rosetta" mit einer Rakete zu ihrer acht Milliarden Kilometer langen Reise zum Kometen Tschurjumow-Gerassimenko - kurz Juri 67P. Sie umkreiste den Kometen zwei Jahre lang, bis zu zwei Kilometer nah, analysierte seine Zusammensetzung. Als Krönung setzte sie sogar "Philae", eine Art Mini-Labor, auf ihm ab.
Die Aufgabe des Forschungslabors war herauszufinden, aus welchem Material sich unser Sonnensystem und die Planeten entwickelt haben. Mit elf Instrumenten an Bord - darunter auch eine hochauflösende Kamera - konnte die dichte, korkartige, aber sehr lebendige Oberfläche des Kometen Juri 67P gescannt werden. Auch organische Moleküle und Wasser wurden gefunden, das aber schwerer ist als unseres auf der Erde.
Airbus am Bodensee feiert weitere Erfolge
Seither hat Airbus Immenstaad einige innovative Satelliten gebaut und ins All geschickt: wie kürzlich "EarthCARE". Er soll etwa dreieinhalb Jahre lang aus rund 400 Kilometern Höhe Daten liefern.
Raketenstart in den USA geglückt Satellit EarthCARE vom Bodensee beginnt Mission im Weltall
Der über 800 Millionen Euro teure Umweltsatellit EarthCARE ist in der Nacht auf Mittwoch ins All gestartet. Er wurde bei Airbus in Immenstaad (Bodenseekreis) montiert.
Unter anderem geht es darum, den Einfluss von Wolken, Aerosolen und Sonneneinstrahlung auf die Erdatmosphäre zu untersuchen. Die Mission soll damit das Verständnis für Klima und Wetterphänomene vorantreiben und auch im Kampf gegen den Klimawandel helfen.