Bei Airbus Defence and Space in Immenstaad (Bodenseekreis) erinnert man sich am 6. August an einen Höhepunkt der Firmengeschichte: Im August 2014 erreichte die am Bodensee gebaute Raumsonde "Rosetta" die Umlaufbahn des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko. Ziel der ESA-Mission war die Erkundung des mehrere Kilometer dicken Gesteinsbrocken. Dafür wurde ein Labor auf der Oberfläche des Kometen abgesetzt. Herausfinden wollten die Forscher, ob Kometen eine bedeutende Rolle für die Entstehung des Lebens auf der Erde gespielt haben könnten.
Der Komet Tschurjumow-Gerassimenko besteht aus Eis und Gestein, er misst vier Kilometer im Durchmesser. Ihn zu erforschen war er ein langer Weg. Nach jahrelanger Entwicklung in Immenstaad, damals hieß das Unternehmen noch Astrium, startete die Sonde 2004 in den Weltraum. Im Gepäck dabei: "Philae", eine Art Forschungslabor, das im November 2014 auf dem Kometen landete. Auch Philae entstand am Bodensee.
Raumsonde brauchte zehn Jahre, um Kometen zu erreichen
Zehn Jahre hatte die Sonde gebraucht, um die Umlaufbahn zu erreichen. 6,5 Milliarden Kilometer legte sie dabei zurück. Sie umkreiste immer wieder Sonne und Erde, um Schwung zu holen und immer weiter raus ins All zum Kometen Tschurjumow-Gerassimenko zu kommen. Dort schaute man 4,6 Milliarden Jahre zurück in die Vergangenheit, erklärte damals der Projektleiter in Immenstaad, Gunther Lautenschläger.
Zwei Jahre später, am 30. September 2016, wurde Rosetta für letzte Forschungsaufgaben gezielt auf dem Kometen zum Absturz gebracht. Fünf Sekunden vor dem Aufprall lieferte die Sonde vom Bodensee ein letztes Bild vom Kometen im All.