Seit Sonntag fahren die Züge der Deutschen Bahn nach einem neuen Fahrplan. Mit dem Fahrplanwechsel werde die Zahl der Verbindungen auch in Baden-Württemberg deutlich ausgebaut, heißt es von der Bahn. Mit mehr als 100 Millionen Zugkilometern seien im kommenden Jahr so viele Züge in Baden-Württemberg unterwegs wie noch nie, so Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).
Für Passagiere bedeutet der Fahrplanwechsel aber auch, dass sie künftig mehr für Fahrkarten bezahlen müssen. Welche Veränderungen stehen im Bahnverkehr in Baden-Württemberg an? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Fahrplanwechsel im Überblick:
- Was ändert sich im Fernverkehr?
- Was ändert sich im Regionalverkehr in Baden-Württemberg?
- Wird Bahnfahren teurer?
- Was bleibt gleich? Neuer Fahrplan, alte Probleme?
Was ändert sich im Fernverkehr?
Die Bahn hat im Fernverkehr zahlreiche neue Verbindungen ab Bahnhöfen in Baden-Württemberg angekündigt. Von Stuttgart aus geht es beispielsweise künftig direkt nach Ostfriesland, Sylt und Innsbruck und von Mannheim nach Rügen in der Ostsee.
Zwei ICE pro Tag sollen ab Basel und über Freiburg, Offenburg, Karlsruhe und Mannheim nach Westfalen fahren. So geht es zum Beispiel über Köln, Düsseldorf, Dortmund und Bielefeld bis nach Hannover und über Bielefeld bis nach Berlin.
Zudem soll Tübingen mit einem IC stärker ans Netz angeschlossen werden. Er soll täglich über Reutlingen, Metzingen, Nürtingen und Plochingen bis nach Hannover fahren.
Weniger S-Bahnen und neue Verbindungen Ab 10. Dezember: Das ändert der Fahrplanwechsel in der Region Stuttgart
Das S-Bahn-Angebot wird eingeschränkt, die Stadtbahn fährt wieder zwischen Staatsgalerie und dem Stuttgarter Hauptbahnhof und im Kreis Göppingen werden Buslinien verlängert.
Was ändert sich im Regionalverkehr in Baden-Württemberg?
Auch im Regionalverkehr stehen durch den neuen Fahrplan Veränderungen an. So gibt es etwa zwischen Stuttgart und Nürnberg zwei zusätzliche Zugverbindungen mit dem Regionalexpress - frühmorgens und spätabends.
Fahrplanwechsel am 10. Dezember ÖPNV am Bodensee und in Oberschwaben wird ausgebaut
Europaweit gelten ab Sonntag neue Fahrpläne bei Bus und Bahn. Im Raum Bodensee-Oberschwaben gibt es einige Neuerungen und Verbesserungen.
Am Bodensee wird aus der sogenannten Seehäsle-Bahn die S61. Die Strecke zwischen Radolfzell, Stockach und Mengen wird dann laut Verkehrsministerium nicht mehr von der Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH, sondern von DB Regio bedient. Künftig fahre dann unter der Woche durchgehend von 6 bis 20 Uhr jede halbe Stunde ein Zug zwischen Stockach und Radolfzell.
Neue und gestrichene Verbindungen Fahrplanwechsel mit Änderungen im Raum Karlsruhe
Am Sonntag ist der neue Fahrplanwechsel in Kraft getreten. Neben neuen Verbindungen, die hinzukommen, entfallen ICE- und IC-Halte in Karlsruhe.
Zwischen Karlsruhe und Germersheim (RLP) kommt es laut Mitteilung ebenso zu Verbesserungen. Die bisherigen Züge der Stadtbahnen werden durch die S3 der Rhein-Neckar-S-Bahn ersetzt. So entstünden Direktverbindungen von Karlsruhe Hauptbahnhof nach Speyer (RLP) und über die Pfalz nach Mannheim.
Auch die Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) hat angekündigt, das Angebot auf Stadtbahnlinien wegen angespannter Personalsituation zu reduzieren. Geplant sind ab 8. Januar bis Anfang Juni Taktveränderungen oder der Ausfall einzelner Zugverbindungen, beispielsweise auch im Heilbronner Stadtgebiet.
In Südbaden gibt es im Regionalverkehr eine größere Änderung: Auf der Linie RB 22 werden am Nachmittag und Abend mehr Züge eingesetzt. Im nächsten Jahr sollen dort Batteriezüge die jetzigen dieselbetriebenen Modelle ablösen, heißt es in einer Pressemitteilung des Verkehrsministeriums.
Wird Bahnfahren teurer?
Der Fahrplanwechsel bringt nicht nur mehr Verbindungen, sondern auch höhere Preise. Im Schnitt steigen die Preise um knapp fünf Prozent. Auch die Bahncard 25 und die Bahncard 100 werden ab dem Wochenende etwa fünf Prozent teurer. Keine Preiserhöhung gibt es laut der Deutschen Bahn bei der Bahncard 50.
Deutsche Bahn Bahntickets und Bahncard werden teurer: Jetzt noch sparen!
Am Sonntag steht der Fahrplanwechsel bei der Bahn an. Das bedeutet mehr Zugverbindungen, aber auch höhere Preise. Wer schnell ist, kann sparen!
Tickets, die vor dem Fahrplanwechsel gebucht werden, werden aber noch zum alten Preis verkauft. Wer also noch vor dem Fahrplanwechsel Tickets für eine Fahrt in den kommenden Monaten kauft, kann jetzt noch sparen.
Lokführer berichtet von Angstzuständen Fast jeden Tag kommt es in BW zu einer gefährlichen Bahnsituation
Offene Schranken, Brückenschäden, lockere Schienen: Statistisch gesehen gibt es fast jeden Tag eine gefährliche Situation im Bahnverkehr in Baden-Württemberg. Ein Beispiel.
Was bleibt gleich? Neuer Fahrplan, alte Probleme?
Die Bahn stehe auch weiterhin vor Herausforderungen, die größte sei der anhaltende Personalmangel, heißt es von der Bahn. "Egal ob in den Führerständen, in den Werkstätten oder in den Stellwerken . überall kämpfen wir mit dem Personalmangel", sagte auch BW-Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Deshalb werde es auch trotz des neuen Fahrplans zu Zugausfällen kommen. Zum Beispiel zwischen Karlsruhe und Heidelberg, dort fährt bis Ende dieses Jahres der Regionalexpress 73 nicht.
Abweichungen vom Fahrplan möglich Nach Streik der GDL: Bahnverkehr in BW wieder angelaufen
24 Stunden Warnstreik der GDL bei der Bahn sind vorbei, der Zugverkehr in Baden-Württemberg ist laut Bahn wieder nach Plan angelaufen. Abweichungen vom Fahrplan seien aber möglich.
Auch rund um Heidelberg kommt es wegen des Personalmangels schon zu Änderungen im neuen Fahrplan: Nachts fahren dort auf einigen S-Bahn-Strecken nur Busse. Tagsüber fahren einige Züge dort vorerst nur stündlich.