Am Samstag ist die bundesweite Energiesparverordnung nach mehr als einem halben Jahr ausgelaufen. Sie hat unter anderem die Beleuchtung von Kirchen, Schlössern, Gärten und Baudenkmälern geregelt. Um Energie zu sparen, wurden die Gebäude nachts nicht mehr angestrahlt. Doch nicht überall gehen nach dem Auslaufen der Verordnung am Sonntagabend in Baden-Württemberg wieder die Lichter an. Während die Kommunen nun selbst über das Ausleuchten ihrer städtischen Bauwerke entscheiden, hat auch die Landesregierung eigene Pläne.
Staatliche Gebäude bleiben weiter dunkel
Bereits vor einigen Tagen hat das baden-württembergische Finanzministerium gegenüber dem SWR mitgeteilt, dass staatliche Schlösser und Gärten bis auf weiteres nachts nicht aus touristischen Gründen angestrahlt werden sollen, obwohl die Bundes-Verordnung ausläuft. Energiesparen sei weiter angebracht, hieß es aus dem Ministerium. Nur wenn die Beleuchtung für die öffentliche Sicherheit wichtig sei, solle das Licht anbleiben oder werde wie bislang reduziert.
Das betrifft etwa das Neue Schloss in Stuttgart oder auch die Grabkapelle auf dem Württemberg. Dagegen bleiben beim Heidelberger Schloss und auch beim Schloss Meersburg im Bodenseekreis die Lichter aus. Ebenso bleiben unter anderem das Residenzschloss Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis), das Kloster Schöntal (Hohenlohekreis), das Kloster Großkomburg in Schwäbisch Hall oder auch Kloster und Schloss Salem (Bodenseekreis) dunkel. Insgesamt sollen die Energiesparmaßnahmen die Beleuchtung von 62 staatlichen Monumenten im Land regeln.
Weinsberg, Wertheim und Ravensburg: Hier gehen die Lichter wieder an
Manche Städte haben sich nach dem Auslaufen der Bundes-Regeln aber anders entschieden. So sollen unter anderem die Burgruine Weibertreu in Weinsberg (Kreis Heilbronn) und die Kirche wieder angestrahlt werden. Das Gleiche gilt für die Burg Wertheim (Main-Tauber-Kreis).
In Ravensburg soll die Beleuchtung an der Veitsburg und am Mehlsack wieder angeschaltet werden - allerdings sollen die Lampen nicht mehr so hell leuchten wie zuvor. So soll weiter Energie eingespart werden, teilte die Stadt Ravensburg mit.
Ende der Energiesparverordnung Ravensburg lässt Denkmäler wieder erleuchten
Die bundesweite Energiesparverordnung endet am Samstag. Manche Städte in der Region Bodensee-Oberschwaben wollen ihre Sehenswürdigkeiten nachts wieder anstrahlen. Andere zögern noch.
Münster in Freiburg wird angestrahlt - Ulmer Münster nicht
Nie abgeschaltet war die Beleuchtung am Münster in Freiburg. Dort hätte die Stadt wegen der Verkehrssicherungspflicht eine Beleuchtungsalternative einrichten müssen. Das wäre teurer geworden, als die energiesparsame LED-Beleuchtung am Münster anzulassen. Deshalb blieben die Lichter an.
Anders beim Ulmer Münster: Hier konnte die Beleuchtung ausgeschaltet werden - und soll das zumindest vorerst auch bleiben. Die Eigentümerin, die evangelische Gesamtkirchengemeinde Ulm, könne sich erst in den kommenden Wochen mit der Beleuchtungsfrage beschäftigen, sagte Tourismuspfarrer Peter Schaal-Ahlers auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes. Die gravierenden Bauschäden durch heruntergefallenen Putz hätten alle Beteiligten intensiv beschäftigt.