Pünktlich zum Verkaufsstart um 8 Uhr standen die ersten Kundinnen und Kunden schon Schlange. Ab Samstag ist der Verkauf von Böllern, Raketen und vielem weiteren, was knallt, erlaubt. Beim Feuerwerkshersteller Zink in Cleebronn (Kreis Heilbronn) waren rund 100 Menschen da, als die Türen aufgingen. Viele standen auch bereits lange davor an. Am besten verkauft sich nach wie vor die Rakete, "des Deutschen liebster Feuerwerkskörper", wie es Zink-Geschäftführer Georg Alef formuliert.
Ruhigeres Feuerwerk wird beliebter
Die Kundinnen und Kunden schätzen vor allem die Beratung beim Werksverkauf und dass es genug für alle gibt. Beim Discounter sei es "immer ein Kampf", sagen mehrere. Zwischen 100 und 300 Euro geben die meisten an diesem Tag für Feuerwerk aus, um "einmal im Jahr die Sau rauszulassen", wie es eine Kundin ausdrückt.
Vulkane und Bodenfeuerwerk werde zunehmend nachgefragt, erzählt Georg Alef über die aktuellen Trends. Da gehe es vor allem um ruhigere Pyrotechnik, die man auch länger anschauen könne, sagt er. Denn anders als eine Rakete brenne so ein Vulkan 50 bis 55 Sekunden, den könne man "richtig genießen". Noch dazu seien sie geeigneter für die Innenstadt. Gemischt und entwickelt wird alles in der heimischen "Hexenküche".
Die wichtigsten Fragen und Antworten Raketen, Böller, Feuerwerk: Darauf muss man an Silvester achten
Ab wann wird Feuerwerk verkauft? Wann und wo darf man sie zünden? Kann man Feuerwerkskörper aus dem vergangenen Jahr noch verwenden? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Branche rechnet erneut mit hohen Umsätzen
"Die zwei Corona-Jahre waren natürlich schrecklich. Aber es hat richtig angezogen, die letzten zwei Jahre", sagt Zink-Geschäftsführer Georg Alef. Für dieses Jahr denkt er, dass das Geschäft ähnlich gut werde.
In den vergangenen beiden Jahren hat die Feuerwerksbranche zu Silvester je 180 Millionen Euro Umsatz gemacht. Zum Vergleich: In den Jahren vor der Corona-Pandemie waren die Umsätze zwischen 124 und 137 Millionen Euro hoch.
Städte mahnen: In bestimmten Gebieten ist Feuerwerk verboten
Die Polizei Heilbronn weist darauf hin, dass Feuerwerk in der Nähe von Altenheimen und Krankenhäusern verboten ist, aber auch für Kirchen und Fachwerkhäuser kann die Zündelei gefährlich werden. Deswegen gibt es zum Beispiel in den historischen Innenstädten von Wertheim (Main-Tauber-Kreis) und Künzelsau (Hohenlohekreis) gebietsweise ein entsprechendes Böllerverbot, heißt es von beiden Kommunen. In Schwäbisch Hall ist das Abfeuern von Raketen in der gesamten Altstadt untersagt sowie in der Umgebung des Klosters Großcomburg im Stadtteil Steinbach.
Unsachgemäßes Feuerwerk wird schnell gefährlich
Georg Alef selbst warnt vor falscher oder unzulässiger Anwendung. Illegale Feuerwerkskörper hätten oft eine zu hohe Sprengkraft oder zündeten zu schnell. Im schlimmsten Fall kann das zu tödlichen Verletzungen führen. Andere seien nur für den professionellen Gebrauch. Doch auch diese seien im Internet zu kriegen, bei falscher Anwendung aber äußerst gefährlich.