Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg
Weniger Neuinfektionen als vor einer Woche in BW
17:53 Uhr
Dem Landesgesundheitsamt in Baden-Württemberg wurden heute 11.391 Neuinfektionen gemeldet. Am Donnerstag vor einer Woche waren es 17.765. Aktuell werden 168 Menschen auf den Intensivstationen im Land behandelt, 9 mehr als am Vortag. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt bei 641,7 Erkrankten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Sie liegt damit um 46,5 niedriger als am Vortag und niedriger als in der Vorwoche, wo sie bei 790,4 lag. Die Hospitalisierungsinzidenz stieg leicht im Vergleich zu gestern und liegt bei 10,7, vor einer Woche lag sie bei 9,7. 28 Menschen sind an oder mit dem Virus verstorben, damit beträgt die Zahl seit Beginn der Pandemie 17.566 Menschen.
Razzia in Hessen wegen Betrugs bei Corona-Soforthilfen
15:43 Uhr
In Hessen sind Ermittler mit einer Razzia gegen zwei Steuerberater, eine Steuerberaterin und 21 Unternehmen vorgegangen, die bei Corona-Soforthilfen betrogen haben sollen. Laut Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt sollen die Steuerberatungsbüros aus dem Landkreis Gießen mit falschen Angaben Corona-Überbrückungshilfen beantragt haben. Den Schaden beziffern die Ermittler auf bis zu 3,4 Millionen Euro. Die Auszahlung von weiteren 7,5 Millionen Euro konnte durch Kontrollen der hessischen Finanzbehörden verhindert werden. Eigentlich war die Sonderregelung, dass nur Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwälte für Firmen Zuschüsse auf Fixkosten der Unternehmen beantragen können, eingeführt worden, um Missbrauch zu verhindern.
EMA empfiehlt weiteren Impfstoff gegen Corona-Varianten
14:05 Uhr
Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat einen weiteren Corona-Impfstoff empfohlen, der an zwei Omikron-Varianten angepasst ist. Die Behörde teilte in Amsterdam mit, das Mittel "Spikevax" des Herstellers Moderna wirke sowohl gegen das ursprüngliche Virus als auch gegen die beiden Subvarianten BA.4 und BA.5. Damit ist der Weg frei für die EU-Zulassung des vierten Impfstoffs, der an Virus-Varianten angepasst wurde. Bereits im September war ein "Spikevax"-Serum zugelassen worden, das auf die Omikron-Variante BA.1 zielt. Die EU will der EMA zufolge über ein breites Spektrum von angepassten Impfstoffen verfügen, damit die Mitgliedsstaaten ihre Impfkampagnen individuell planen können.
BW unterstützt Forderung nach Ende der einrichtungsbezogenen Impfpflicht
13:40 Uhr
Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hat sich der Forderung seiner Amtskollegen angeschlossen, die einrichtungsbezogene Impfpflicht zum 1. Januar 2023 auslaufen zu lassen. Sachsen, Bayern und Thüringen hatten einen entsprechenden Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geschrieben. Bisher hatten die Länder die Forderung nur einzeln erhoben. Lauterbach will die Verlängerung der Regelung davon abhängig machen, wie die Herbst- und Winterwelle verläuft. Lucha argumentiert, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht als Vorreiter einer allgemeinen Impfpflicht gedacht war. Nachdem dieses Vorhaben gescheitert ist, könne man dieses "Sonderopfer" nicht von den Beschäftigten im Gesundheitswesen verlangen.
Mittelstand gleicht Corona-Verluste aus
10:32 Uhr
Die mittelständischen Betriebe in Deutschland haben im vergangenen Jahr die Verluste aus dem Corona-Krisenjahr 2020 nahezu ausgleichen können. Die staatliche Förderbank KfW gibt den Umsatz mit 4.580 Milliarden Euro an - vor der Pandemie waren es 4.615 Milliarden Euro gewesen. Auch die Zahl der Beschäftigten ist mit 32,2 Millionen etwa gleich hoch geblieben. Aktuell machen sich die Betriebe der KfW zufolge eher Sorgen um die gestiegenen Energiepreise, die der größte Unsicherheitsfaktor seien.
Fairtrade-Produzenten sind besser durch Corona-Krise gekommen
10:30 Uhr
Die Initiative Fairtrade Deutschland hat herausgefunden, dass ihre Produzenten die Corona-Krise besser überstanden haben als andere. Grund seien die für ihre Produkte gezahlten Mindestpreise und Prämien sowie zusätzliche Hilfen, sagte Bereichsleiterin Bettina von Reden dem Evangelischen Pressedienst. Jetzt müsse die Widerstandsfähigkeit der Fairtrade-zertifizierten Betriebe durch langfristige Maßnahmen gestärkt werden. Dazu gehört laut von Reden ein Ausbau der Produktpalette der einzelnen Bauern, die neben Kaffee vielleicht künftig auch Erbsen, Bohnen oder Geflügel züchten könnten. Außerdem will die Organisation Frauen und junge Menschen mehr fördern, weil ihnen die Pandemie stärker zugesetzt habe als anderen Gruppen.
Mehrere Bundesländer wollen Ende der einrichtungsbezogenen Impfpflicht
10:04 Uhr
Drei Bundesländer - Sachsen, Bayern und Thüringen - haben in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gefordert, die einrichtungsbezogene Impfpflicht zum 1. Januar 2023 auslaufen zu lassen. Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) begründete den Vorschlag damit, dass die Maßnahme beschlossen worden sei, als die Delta-Variante für viele schwere Verläufe und Todesfälle sorgte. Die aktuellen Omikron-Varianten rechtfertigten dagegen keine Verlängerung der Maßnahme. Ihr bayrischer Kollege Klaus Holetschek (CSU) ergänzte, jetzt bringe die Impfpflicht mehr Schaden als Nutzen - jede verfügbare Arbeitskraft in Medizin und Pflege würde dringend gebraucht. Viele seien deswegen schon abgewandert in andere Berufe oder ins Ausland.
Krankenhäuser warnen vor Versorgungsengpässen
8:16 Uhr
Wegen hoher Corona-Zahlen und steigender Preise fordert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) einen umfassenden Inflationsausgleich von Bund und Ländern. Andernfalls drohten Versorgungsengpässe durch Insolvenzen von Krankenhäusern, warnte die stellvertretende DKG-Vorstandsvorsitzende Henriette Neumeyer in der "Rheinischen Post". Den Kliniken stünde ein schwieriger Herbst und Winter bevor. Die Personalausfälle wegen Corona und anderen Atemwegserkrankungen lägen derzeit weit über dem üblichen jahreszeitlichen Maß. Gleichzeitig steige die Zahl der Patientinnen und Patienten mit Corona. Es brauche dringend eine "Entbürokratisierung von Prozessen", damit das verfügbare Personal sinnvoll eingesetzt werden könne.
Rettungsdienste befürchten Überlastung
6:50 Uhr
Der durch Corona bedingte Personalausfall belastet derzeit auch die Rettungsdienste in Deutschland. Um durch künftige Corona-Wellen nicht wieder an die Kapazitätsgrenze zu gelangen, seien umfassende Reformen nötig, so der Vorsitzende des Deutschen Berufsverbands Rettungsdienst, Marc König. Das Problem aus seiner Sicht: "Es werden zu viele Kranken- und Notarztwagen ausgeschickt, auch wenn dies überhaupt nicht notwendig ist", sagte er der "Welt". Nur zehn bis 15 Prozent der Einsätze seien gerechtfertigt. Wann ein Rettungswagen ausgeschickt wird, entscheide in den Leitstellen ein Computerprogramm. "Selbst wenn ein Mitarbeiter der Überzeugung ist, dass dies überhaupt nicht notwendig ist, wird der Wagen ausgeschickt [...]", sagte König. Die "vorherrschende Vollkasko-Mentalität" könne man sich nicht mehr erlauben.
Krankenkasse: starke Erkältungswelle im Sommer
4:43 Uhr
Bei den Krankschreibungen im Job hat sich in diesem Sommer nach einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit eine starke Erkältungswelle gezeigt. Auf 100 Beschäftigte kamen von Juli bis Ende September 66 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen wie Husten, Schnupfen oder Bronchitis, wie eine Analyse der Kasse nach eigenen Versichertendaten ergab. Dies sei ein ungewöhnlich hohes Niveau für ein drittes Quartal. Im zweiten Quartal von April bis Ende Juni waren es deswegen noch 49 Fehltage gewesen. Arbeitsunfähigkeitsmeldungen wegen Corona gingen demnach von Juli bis September zurück - auf 13 Fehltage je 100 Beschäftigte nach fast 20 Tagen im zweiten Quartal.
Bundesweite Inzidenz bei 661,3
4:23 Uhr
In Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bekannten Infektionen um 116.806 auf über 35 Millionen. Das sind 28.407 Fälle weniger als am Donnerstag vor einer Woche, als 145.213 verzeichnet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 661,3. Das RKI meldet 223 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Krankenhäuser warnen vor Versorgungsengpässen
4:22 Uhr
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnt vor drohenden Versorgungsengpässen und fordert einen "umfassenden Inflationsausgleich". Die stellvertretende DKG-Vorsitzende Henriette Neumeyer sagte der "Rheinischen Post", die Krankenhäuser stünden vor einem schwierigen Herbst und Winter. "Personalausfälle werden uns die nächsten Wochen und Monate begleiten und auch erheblichen Einfluss auf die Versorgung haben", so Neumeyer. Corona-Infektionen und andere Atemwegserkrankungen sorgten für einen hohen Krankenstand. "Die Personalausfälle liegen weit über dem üblichen jahreszeitlichen Maß."