Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Freitag, 14. Oktober 2022

Stand

Corona-Situation in Kreiskliniken Reutlingen eskaliert

23:54 Uhr

Die Corona-Situation in den Kreiskliniken Reutlingen hat sich zuletzt verschärft. Seit Donnerstag sei die Lage eskaliert, so die Geschäftsführer und leitenden Ärzte der Kreiskliniken. Immer mehr Menschen würden wegen oder mit einer Corona-Infektion in die Kliniken eingewiesen. Auch die Notaufnahme laufe voll. Auf Intensivstation liegt jedoch momentan niemand wegen einer Covid-19-Erkrankung.

Staatsanwaltschaft prüft EU-Kauf von Corona-Impfstoffen

23:12 Uhr

Die europäische Staatsanwaltschaft untersucht den Kauf der Corona-Impfstoffe in der Europäischen Union. "Das Büro des europäischen Generalstaatsanwalts bestätigt, dass es eine laufende Untersuchung über den Erwerb von Covid-19-Impfstoffen in der EU gibt", teilte die Behörde mit. Nähere Angaben machte sie nicht. Angesichts der Pandemie hatte die EU-Kommission beschlossen, im Auftrag der Mitgliedsstaaten Corona-Impfstoffe zu kaufen. Nichtregierungsorganisationen und Abgeordnete des EU-Parlaments hatten kritisiert, dass zentrale Aspekte der Verträge vertraulich blieben. Für Aufsehen sorgten SMS-Nachrichten zwischen der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Pfizer-Chef Albert Bourla. Darüber hatte die "New York Times" berichtet. Von der Leyen hatte sich geweigert, Aufschluss über die Nachrichten zu geben. Die Kommission erklärte, keine Nachrichten im Zusammenhang mit einer entsprechenden Anfrage in Verbindung bringen zu können. Zudem seien solche Nachrichten zu kurzlebig, um eine Archivierung zu rechtfertigen.

Ermittlungen im Gesundheitsministerium in Masken-Affäre

19:19 Uhr

In der Affäre um die Bestellung von Corona-Masken bei einer Schweizer Firma ermittelt nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" nun die Staatsanwaltschaft wegen Untreue gegen einen hohen Beamten im Gesundheitsministerium. Vergangenes Jahr hatte der Bundesrechnungshof die Bestellpraxis kritisiert, denn dem damals von Jens Spahn (CDU) geführten Ministerium lagen zum Zeitpunkt der Bestellung bereits wesentlich günstigere Angebote vor. In zwei Bestellungen wurden insgesamt 132 Millionen Masken zu einem Gesamtpreis von rund 790 Millionen Euro gekauft.

Europäische Staatsanwaltschaft ermittelt zu Impfstoff-Käufen der EU

18:16 Uhr

Während der Pandemie hatte die EU-Kommission im Namen der Mitgliedstaaten Verträge über Hunderte Millionen Dosen Corona-Impfstoff verhandelt und abgeschlossen. Das Vorgehen stand immer wieder in der Kritik, unter anderem weil die Verträge nur teilweise öffentlich gemacht wurden oder weil es Verzögerungen bei der Lieferung des Impfstoffs gab. Kritisiert wurde auch ein milliardenschwerer Deal mit BioNTech/Pfizer. Für dessen Abschluss soll der persönliche Kontakt zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen entscheidend gewesen sein, berichtete die "New York Times". Jetzt ermittelt die Europäische Staatsanwaltschaft "über den Erwerb von Covid-19-Impfstoffen in der EU", teilte die Behörde heute mit. Wozu genau ermittelt wird, blieb unklar.

Inzidenz in BW leicht gesunken

17:32 Uhr

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist am zweiten Tag in Folge leicht gesunken. Laut Landesgesundheitsamt (LGA) liegt sie derzeit bei 762 (Stand: 16 Uhr), gestern lag sie bei 790,4. Im Vorwochenvergleich ist die Inzidenz allerdings gestiegen, letzten Freitag lag sie bei 600,2. 159 Covid-19-Patientinnen und -Patienten werden derzeit auf den Intensivstationen behandelt und belegen dort 7,9 Prozent der verfügbaren Betten. 15 weitere Personen sind laut LGA im Zusammenhang mit dem Corona-Virus verstorben. Die Impfquote bleibt nahezu unverändert, leichte Fortschritte gibt es aber beim Boostern: 14.480 weitere Personen haben sich ihre zweite Auffrischimpfung abgeholt.

Studie: Rund jeder Vierte leidet nach Infektion unter Long Covid

17:11 Uhr

12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden für eine aktuelle Studie im Auftrag der Landesregierung zu ihrem Wohlbefinden nach einer Corona-Infektion befragt. Rund jeder Vierte leidet demnach noch Monate später unter erheblichen Langzeitfolgen. Erstaunlich sei, wie viele jüngere Personen nach einer unkomplizierten Erkrankung ein Risiko für Long Covid haben. Die Studie soll ab dem Winter fortgesetzt werden.

Kliniken verschärfen wegen Corona Besucherregelungen

15:55 Uhr

Angesichts steigender Corona-Zahlen verschärfen manche Kliniken in Baden-Württemberg wieder die Zutrittsregelungen für Besucherinnen und Besucher. Ab dem Wochenende werde pro Patient und Tag nur noch ein Besucher für eine Stunde in die RKH Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal und die RKH Rechbergklinik Bretten (beide Landkreis Karlsruhe) gelassen, teilte die Regionale Kliniken Holding (RKH) mit Sitz in Ludwigsburg mit. Das solle dem Schutz der Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitenden dienen. "Ob es im Laufe der nächsten Woche zu einer weiteren Einschränkung der Besucherregelung, also zu einem Besucherstopp kommt, hängt von der weiteren Entwicklung in den nächsten Tagen ab", hieß es. Nach wie vor müssten Besucher einen negativen Antigenschnelltest nachweisen, der nicht älter als 24 Stunden ist und eine FFP2-Maske tragen. Die aktuell hohe Dynamik der Neuinfektionen führe zu einer schnell steigenden Zahl an Covid-19-Patienten und wachsendem Personalausfall in den Kliniken, argumentierte der Klinikbetreiber in seiner Mitteilung. Auch das Klinikum Stuttgart weist auf seiner Homepage darauf hin, dass täglich maximal zwei Besucher pro Patient kommen sollten.

Corona-Zahlen steigen nach Cannstatter Wasen eher moderat

12:46 Uhr

Nach dem Ende des Cannstatter Wasens in Stuttgart zeigt sich bislang kein vergleichbarer Anstieg der Corona-Zahlen wie nach dem Oktoberfest in München. Auch mehrere Tage nach Ende des Volksfests am 9. Oktober lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Stuttgart am Donnerstag mit 428,9 weiter deutlich unter dem landesweiten Schnitt von zuletzt 790,4. Einer der Hauptgründe für den Anstieg der Corona-Zahlen ist derzeit nach Ansicht eines Sprechers der Stadt Stuttgart, dass sich die Menschen wieder mehr in Innenräumen aufhalten. Zwar spielten auch Großveranstaltungen wie das Cannstatter Volksfest eine gewisse Rolle. Wie groß diese sei, lasse sich ohne Nachverfolgung der Kontakte aber nicht zweifelsfrei feststellen.

Corona: Tübingens OB Palmer unterbricht Wahlkampf

12:33 Uhr

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat sich kurz vor der Oberbürgermeisterwahl erstmals mit dem Coronavirus infiziert. Ein PCR-Test sei positiv ausgefallen, schrieb Palmer auf seiner Facebook-Seite. Der Wahlkampf sei für ihn damit erstmal zu Ende. In der Universitätsstadt wird am 23. Oktober das neue Stadtoberhaupt gewählt. "Am Mittwoch bin ich noch mit Maske auf das Tagblatt-Podium. Seither waren alle Schnelltests negativ. Aber der PCR von heute ist positiv. Das war es dann für mich. Nach zweieinhalb Jahren hat es mich nun auch erwischt", schrieb Palmer. Zu seinem genauen Gesundheitszustand äußerte er sich nicht.

Lauterbach geht von erheblicher Dunkelziffer bei Corona-Fällen aus

12:06 Uhr

Auf bis zu 400.000 schätzt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die tatsächliche Zahl der täglichen Corona-Infektionen in Deutschland. Bei den Neuinfektionen müsse man mit einer Dunkelziffer mit dem Faktor drei bis vier rechnen, sagte er. Die Entwicklung sei nicht gut, auch mit Blick auf die steigende Zahl der Corona-Patientinnen und -Patienten in Kliniken. Er erwarte aber keinen erneuten nationalen Notstand. Viele Menschen seien geimpft, zudem stünden Medikamente wie Paxlovid zur Verfügung.

Homeoffice-Pauschale soll dauerhaft bleiben

11:52 Uhr

Der Bundestag hat heute über eine Reihe geplanter Steuerentlastungen beraten. Unter anderem soll die in der Corona-Pandemie eingeführte Homeoffice-Pauschale ab kommendem Jahr entfristet werden. Das heißt, wer zu Hause arbeitet, soll auch weiterhin fünf Euro pro Homeoffice-Tag in der Einkommenssteuererklärung geltend machen können. Bislang war die Pauschale auf 600 Euro im Jahr begrenzt, künftig sollen es 1.000 Euro sein.

Lauterbach drängt Länder zu mehr Corona-Schutz

10:52 Uhr

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Länder wegen vielerorts hoher Corona-Infektionszahlen eindringlich aufgefordert, wieder mehr Maskenvorgaben für Innenräume vorzusehen. "Die Richtung, in die wir unterwegs sind, ist keine gute", sagte der SPD-Politiker in Berlin mit Blick auf steigende Zahlen bei Ansteckungen, Gestorbenen und Belastungen in Kliniken. "Es ist jetzt wirklich an der Zeit." Sinnvoll wäre es, jetzt mit geringeren Einschränkungen zu arbeiten, als mit sehr drastischen spät zu reagieren. Lauterbach stellte eine neue Kampagne unter dem Motto "Ich schütze mich" vor, die für Impfungen, aber auch für gegenseitige Vorsicht und Schutz mit Masken werben soll. Es sei keine Angstkampagne, betonte Lauterbach.

Kritik an Maskenpflicht für Pflegeheim-Bewohner

9:04 Uhr

Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat die Maskenpflicht für Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen scharf kritisiert. "Das ist eine geradezu obszöne politische Entscheidung", sagte der Chef der evangelischen Wohlfahrtsorganisation dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Die Bewohnerinnen und Bewohner lebten mit sehr hohen Impfquoten und Schutzstandards, betonte er. Das Pflegeheim sei ihre Wohnung. "Mir wäre nicht bekannt, dass anderen Bevölkerungsgruppen vorgeschrieben wird, in ihren Wohnungen eine Maske zu tragen", sagte Lilie. Er hoffe, dass die Länder pragmatische Lösungen finden.

Patientenschützer fordern Wiedereinführung kostenloser Bürgetests

7:36 Uhr

Mit den steigenden Corona-Zahlen wachsen auch die Forderungen an die Bundesregierung. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz will, dass die kostenlosen Bürgertests wieder eingeführt werden. Alles andere sei ein "Stochern im Nebel", so Vorstand Eugen Brysch.

Lauterbach will neue Impfkampagne vorstellen

7:33 Uhr

Angesichts steigender Corona-Zahlen will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heute eine neue Impfkampagne vorstellen. Dabei geht es vor allem um eine zweite Auffrischungsimpfung. Zu dem Termin wird auch die Publizistin Margarete Stokowski erwartet, die unter anderem mehr Hilfe für Long-Covid-Patientinnen und Patienten fordert. Stokowski leidet selbst unter Long-Covid.

Bundesweite Inzidenz gegenüber Vortag leicht gesunken

5:50 Uhr

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 760,1 angegeben (Stand 5 Uhr). Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 793,8 gelegen (Vorwoche: 577,5). Expertinnen und Experten gehen allerdings seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 114.198 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 174.112) und 165 Todesfälle (Vorwoche: 117) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

Mehr Corona-Fälle in Pflegeheimen und Kliniken

2:04 Uhr

Mit den steigenden Infektionszahlen nehmen laut Robert Koch-Institut (RKI) auch die Corona-Fälle in Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen wieder zu. Das RKI registrierte in der vergangenen Woche bundesweit insgesamt 633 neue Infizierte in medizinischen Einrichtungen (Vorwoche: 456 neue Fälle). Aus dem Wochenbericht geht zudem hervor, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland zwar weiter gestiegen ist, allerdings nicht mehr so stark wie in der Woche zuvor. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will heute in Berlin eine neue Impf- und Corona-Kampagne vorstellen.

ARD-Umfrage: Mehrheit ist für Corona-Isolationspflicht

0:49 Uhr

Wer positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss sich nach der geltenden Regelung für fünf Tage zu Hause isolieren. Den Ergebnissen des aktuellen DeutschlandTrends im ARD-Morgenmagazin zufolge sprachen sich nur 28 Prozent der Befragten für eine Aufhebung dieser Regelung aus, 69 Prozent wollen die Maßnahme beibehalten. In der Altersgruppe der über 65-Jährigen sind es sogar 82 Prozent. Ähnlich fiel bereits der ARD-DeutschlandTrend zu dieser Frage Anfang August aus.

Freitag, 14. Oktober 2022

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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Autor/in
SWR

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