Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Donnerstag, 6. Oktober 2022

Stand

Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg

RKI-Bericht: Tendenz zu mehr schweren Corona-Fällen

21:47 Uhr

Immer mehr Menschen in Deutschland müssen mit einer schwer verlaufenden Atemwegsinfektion im Krankenhaus behandelt werden. Bei den Fallzahlen deutet sich laut dem Corona-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) ein Anstieg an. Zugleich schränken die Autorinnen und Autoren aber ein, dass dabei auch Fälle mitgezählt würden, die aufgrund einer anderen Erkrankung ins Krankenhaus kämen oder intensivmedizinisch behandelt werden müssten. Die Zahl der Intensivpatienten in Zusammenhang mit Covid-19 sei von rund 860 in der vorvergangenen Woche auf rund 1.310 am Mittwoch angestiegen. Bei der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz setzte sich der Anstieg laut Bericht im Wochenvergleich fort: um 54 Prozent. Sie lag laut Bericht im Bundesdurchschnitt am Mittwoch bei 530.

Steigende Corona-Zahlen: Plakat-Kampagne in Stuttgart

19:06 Uhr

Dass sich immer mehr Menschen in der Landeshauptstadt mit dem Coronavirus infizieren, macht sich sowohl bei einer Analyse des Stuttgarter Abwassers als auch in den Hausarztpraxen und im Klinikum Stuttgart bemerkbar. Der medizinische Vorstand des Klinikums Stuttgart, Jan Steffen Jürgensen, zeigte sich gegenüber dem SWR dennoch zuversichtlich. Die Stadt reagiert mit einer Plakat-Kampagne, die die Bevölkerung sensibilisieren soll.

Inzidenzwert in BW übersteigt 500er-Marke

18:40 Uhr

In Baden-Württemberg zeichnet sich weiterhin eine Herbstwelle ab. Laut dem wöchentlichen Lagebericht des Landesgesundheitsamts (LGA) ist seit Mitte September "ein Wiederanstieg der Fallzahlen mit steigendem Trend zu beobachten". Von Mitte Juli bis Anfang September sei die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich gefallen. Zwischen gestern um 12:30 Uhr und heute um 16 Uhr wurden dem LGA 25.807 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Die Omikron-Variante sei weiterhin die dominierende Corona-Variante. 140 Covid-19-Fälle werden auf den Intensivstationen im Land behandelt - das sind 47 mehr als am Donnerstag der vergangenen Woche. Damit beträgt der Anteil der Corona-Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen 6,9 Prozent. Um 519 Personen nahm die Zahl der Fälle auf den Normalstationen im Vergleich zur Vorwoche zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Baden-Württemberg wird mit 536,9 angegeben und übersteigt damit die 500er-Marke. Gestern lag sie noch bei 400,1 und vor einer Woche bei 412,1. 17 weitere Menschen sind in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben.

Debatte um Maskenpflicht in der Pflege

18:05 Uhr

Die seit Oktober geltende FFP2-Maskenpflicht in Pflegeheimen sorgt weiterhin für Diskussionen. Sie soll trotz Kritik bleiben. Das geht aus einer heute veröffentlichten gemeinsamen Erklärung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der Pflegebranche sowie Wohlfahrts- und Kommunalverbänden hervor. Lauterbach verteidigte die Maskenpflicht. Solange noch nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner die vierte, an die jüngsten Virusvarianten angepasste Corona-Impfung hätten, seien FFP2-Masken ein guter Schutz, so der Politiker. Kritik daran gibt es etwa von Seiten der Stiftung Patientenschutz. Der Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch, sagte erneut, die Akteurinnen und Akteure der Altenpflege und Lauterbach wiederholten Fehler aus früheren Corona-Wellen. So sei etwa keine externe, pflegerische Unterstützung für Heime vorgesehen, die mit Corona-Ausbrüchen zu tun hätten. Stattdessen setze Lauterbach auf eine radikale Maskenpflicht und greife damit massiv in die verfassungsgemäßen Grundrechte der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner ein. Sie müssen nämlich in der Küche sowie in Aufenthalts- und Fernsehräumen eine Maske tragen.

Stuttgarter Patienten unsicher bei Corona-Impfstoff

15:30 Uhr

Viele Menschen sind verwirrt, wenn es um die "richtige" Corona-Impfung geht. Denn inzwischen ist der neue an die Omikron-Variante BA4/BA5 angepasste Impfstoff in den Praxen in Baden-Württemberg verfügbar. Die Informationen darüber fehlen aber laut der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg bei vielen Patientinnen und Patienten noch. Die Verwirrung macht sich auch durch zahlreiche Anrufe in einer Stuttgarter Praxis bemerkbar.

Lauterbach und Pflegebranche einig über den Schutz Pflegebedürftiger

14:40 Uhr

Die Corona-Schutzmaßnahmen und die Aufrechterhaltung der pflegerischen Versorgung sollen auch in diesem Winter bei der Pflege im Mittelpunkt stehen. Darauf haben sich die Pflegebranche sowie Wohlfahrts- und Kommunalverbände mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verständigt. Man wolle die Einrichtungen und Dienste sowie deren Mitarbeitende bei den kommenden Herausforderungen unterstützen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Vereinbart wurde unter anderem, dass Schutz und Hygienekonzepte fortgeführt werden. Außerdem wurde folgendes festgelegt: Besuche sollen nicht eingeschränkt werden und Schutzmaßnahmen nicht zur Isolation von Gruppen oder einzelnen Personen führen.

Deutscher Pflegetag: Pflegerat-Chefin fordert Reformen

14:20 Uhr

Bessere Arbeitsbedingungen, angemessene Löhne und Mitbestimmung - das hat die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, zum Auftakt des Deutschen Pflegetags in Berlin gefordert. Mit Blick auf die Corona-Maßnahmen verlangte sie außerdem ein Auslaufen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht und mehr Eigenverantwortung in Bezug auf die Maskenpflicht. Pflegeheimbewohner seien seit Anfang Oktober bundesweit verpflichtet, in Gemeinschaftsräumen Masken zu tragen, während sich im öffentlichen Leben fast nichts geändert habe. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte den Deutschen Pflegetag eröffnet und den Pflegekräften insbesondere für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie gedankt. Er räumte ein, dass Pflegekräfte unterbezahlt und Reformen notwendig seien.

Mehr Flugreisen im August, aber weniger als vor Corona

13:35 Uhr

Es reisen wieder deutlich mehr Menschen mit dem Flugzeug: Die Passagierzahlen im August sind um rund 70 Prozent gestiegen im Vergleich zum gleichen Monat im vergangenen Jahr. Das Vor-Corona-Niveau ist nach Angaben des Verbands der Fluggesellschaften (IATA) aber noch nicht wieder erreicht. Weltweit entsprach der Flugverkehr laut IATA nur noch zwei Dritteln des Geschäfts von 2019 - bevor die Pandemie den Flugverkehr weltweit zeitweise lahm legte.

Ein Flugzeug von unten am blauen Himmel, an dem die Sonne scheint
Im August sind deutlich mehr Menschen geflogen als vor einem Jahr. Das Nievau von vor der Pandemie wurde aber nicht erreicht.

Demokratie-Organisationen fordern mehr Informationsfreiheit

12:46 Uhr

Mehrere Initiativen, die sich für die Demokratie in Deutschland einsetzen, beklagen mangelnde Informationsfreiheit im Bund und fordern eine gesetzliche Neuregelung. Dafür haben Transparency International Deutschland, das journalistische Netzwerk Recherche und andere dem Bundesinnenministerium einen Entwurf für ein Transparenzgesetz übergeben. Damit sollen Bürgerinnen und Bürger einfacher an Informationen von Behörden und Verwaltungen kommen. Zwar stehe im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP, dass das Informationsfreiheitsgesetz zu einem Bundestransparenzgesetz weiterentwickelt werden soll, in der Praxis habe sich aber bisher nichts verändert, sagte Daniel Depper vom Netzwerk Recherche. In der Corona-Krise habe es geheißen: "Im Gesundheitsministerium muss mit Mann und Maus gegen Corona gekämpft werden, wir können keine Akten herausgeben." In der aktuellen Energiekrise berufe sich nun das nächste Ministerium auf geltende Ausnahmen. Wenn also ein Ministerium nicht wolle, habe es sehr viele Möglichkeiten zu blockieren, so Depper. Der Gesetzesvorschlag der Demokratie-Initiativen sieht eine aktive Informationspflicht vor. Behörden müssten dann wichtige Verträge, Gutachten und Studien online veröffentlichen.

Studie: Fast 70 Prozent der jungen Menschen fühlen sich gestresst

10:32 Uhr

Corona-Pandemie, Klimawandel, Inflation oder der Ukraine-Krieg: Die Vielzahl der Krisen belastet Jugendliche und junge Erwachsene. Hinzu kommen hohe Anforderungen in Schule, Ausbildung oder Studium sowie persönliche Probleme. Laut einer Studie fühlen sich 68 Prozent der jungen Menschen gestresst. Bei jungen Frauen sind es sogar 80 Prozent. Das ist das Ergebnis der Studie "Zukunft Gesundheit 2022" der vivida bkk und der Stiftung "Die Gesundarbeiter". "Viele von ihnen machen sich Sorgen um ihre Zukunft", sagt Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der vivida bkk. Stress könne zu depressiven Verstimmungen oder Burn-out führen. Aber die seelische Belastung kann sich auch auf den Körper auswirken. Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen sind laut der Expertin häufige Folgen. In der Studie wurden wurden 1.022 Bundesbürger zwischen 14 und 34 Jahren befragt.

Lebenshilfen: Beschwerde am Verfassungsgericht wegen Maskenpflicht

10:19 Uhr

Seit dem 1. Oktober gilt das neue Infektionsschutzgesetz. Es sieht unter anderem vor, dass Menschen mit Behinderung bei der Arbeit in Behindertenwerkstätten eine FFP2-Maske tragen müssen. Wenn sie zudem in einer Gemeinschaftseinrichtung wohnen, müssen sie auch dort einen Mund-Nasen-Schutz tragen, insgesamt dann bis zu 16 Stunden am Tag. Dagegen haben die Lebenshilfen der Region Mittelbaden jetzt Verfassungsbeschwerde eingelegt.

Klinik in Rheinfelden nach Corona-Ausbruch wieder im Regelbetrieb

7:28 Uhr

Das Kreiskrankenhaus Rheinfelden im Kreis Lörrach ist nach einem Corona-Ausbruch wieder im Regelbetrieb. Die betroffene Station nehme wieder Patienten auf. Das teilten die Kreiskliniken mit. Acht Patientinnen und Patienten und sechs Mitarbeitende hatten sich in Rheinfelden mit Covid infiziert. Nur wenige der Fälle hingen zusammen, so die Kliniken weiter.

Bundesweite Inzidenz laut RKI bei 462,4

5:14 Uhr

In Deutschland liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) die Sieben-Tage-Inzidenz bei 462,4 (Vorwoche: 409,9; Vormonat: 219,1). Die Zahl der Corona-Infektionen ist um 132.494 auf mehr als 33,65 Millionen gestiegen. Das RKI meldete deutschlandweit 97 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Donnerstag, 6. Oktober 2022

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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SWR

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