Das war der Freitag in Baden-Württemberg
Virologe Drosten warnt vor Sorglosigkeit
21:12 Uhr
Der Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, warnt angesichts der weitreichenden Corona-Lockerungen vor zu großer Sorglosigkeit. Zwar habe sich die Situation durch die Omikron-Variante und die Impfstoffe entschärft. "Man darf die Situation aber nicht einfach laufen lassen", sagte Drosten in der ARD. Der Blick in die Nachbarländer zeige, dass Lockerungen trotz der Impfungen und trotz der Omikron-Variante erneut zu einem Anstieg der Hospitalisierung führen könnten. Als Beispiele nannte er Großbritannien und Dänemark.
Kommentar: Luchas Corona-Brief an Lauterbach ein "Eigentor"
20:42 Uhr
Baden-Württemberg Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) forderte ohne Absprache mit der Landesregierung das Ende der pandemischen Lage - und musste zurückrudern. Ein Eigentor des Ministers, kommentiert Knut Bauer aus der SWR-Redaktion Landespolitik.
Immer mehr Ausfälle bei Bundespolizei
19:22 Uhr
Die Zahl der Ausfälle bei der Bundespolizei aufgrund von Corona-Infektionen ist laut einem Bericht des "Spiegel" stark gestiegen. Aktuell seien 2.235 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Virus infiziert, hieß es unter Berufung auf Angaben der Behörde. Dies entspreche 4,1 Prozent der insgesamt rund 54.000 Beschäftigten der Bundespolizei. Weitere 1.646 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundespolizei sind dem Bericht zufolge wegen eines Corona-Verdachts oder Kontakts zu einer erkrankten Person derzeit in häuslicher Isolation oder Quarantäne. Ungeachtet der vielen Ausfälle sei die Arbeitsfähigkeit aber sichergestellt, hieß es.
Inzidenz in BW sinkt erneut - mehr Intensivpatienten
17:48 Uhr
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist am Freitag erneut gesunken. Wie das Landesgesundheitsamt in seinem Tagesbericht mitteilte, liegt sie aktuell bei 1.868,3 (Vortag: 1921,1). Vor einer Woche betrug der Wert 1.932,8. Den Behörden wurden seit gestern 33.351 Neuinfektionen gemeldet (Stand: 16 Uhr). Aktuell liegen 263 Menschen im Land mit einer Covid-19-Infektion auf den Intensivstationen. Das sind 14 mehr als gestern. Vor einer Woche waren es 261 Patientinnen und Patienten. Die Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz ist seit gestern um 0,1 gesunken und beträgt nun 7,3 (Vorwoche: 8,1). Binnen eines Tages sind 39 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg steigt damit auf 14.955.
Landrat Walter verteidigt Gesundheitsminister Lucha
16:38 Uhr
Der Präsident des Landkreistages, der Tübinger Landrat Joachim Walter (CDU), hat den Vorstoß von Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) zum Ende der pandemischen Lage verteidigt. Im SWR sagte Walter, Lucha habe ja nicht das Ende der Pandemie ausgerufen, sondern nur gefordert, die Maßnahmen anzupassen. Dazu gehöre das Ende der Bürgertests und der Quarantänebestimmungen, so Walter weiter. Die Fraktionen von SPD und FDP im Landtag forderten Lucha dagegen zum Rücktritt auf. Er hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in einem Brief aufgefordert, Ende April den Wechsel von der pandemischen in die endemische Phase einzuläuten. Das Coronavirus würde dann wie das Grippevirus eingestuft.
Lauterbach lehnt Vorstoß zu Corona-Kursänderung ab
13:44 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat einen Vorstoß des baden-württembergischen Ressortchefs Manfred Lucha (Grüne) für eine grundlegende Kursänderung bei der Corona-Pandemie abgelehnt. "Ich werde die Anregung auf jeden Fall nicht aufgreifen", sagte der Lauterbach heute in Berlin. Er verwies darauf, dass sich auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bereits von den Forderungen seines Ministers distanziert habe.
Gesundheitsminister fordern Verlängerung der Übergangsregeln
12:51 Uhr
Angesichts der hohen Infektionszahlen fordern Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) sowie seine Amtskollegen aus Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Bayern und Hessen eine Verlängerung der möglichen strengeren Corona-Maßnahmen. Der Bund müsse ermöglichen, dass die Übergangsregel vier weitere Wochen gilt - über den 2. April hinaus.
SPD und FDP beantragen Sondersitzung des Landtags
12:48 Uhr
Die Fraktionen von SPD und FDP im baden-württembergischen Landtag beantragen in einem Schreiben an die Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) für die kommende Woche eine Sondersitzung des Parlaments. Ziel ist eine Klarstellung der Landesregierung über ihren derzeitigen Kurs in der Corona-Pandemie. Auslöser sind die Irritationen, die der Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) am gestrigen Tag mit einem offensichtlich nicht mit dem Ministerpräsidenten abgestimmten Brief an den Bundesgesundheitsminister hervorgerufen hatte. Darin fordert er Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD) auf, in der Pandemie einen Strategiewechsel vorzunehmen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zeigte sich irritiert - Lucha musste zurückrudern.
Bisher 1,4 Millionen Impfdosen Novavax geliefert
12:25 Uhr
Bei den Corona-Impfungen sind bisher 1,4 Millionen Dosen des neuesten Impfstoffs Novavax an Impfzentren, Arztpraxen oder Apotheken ausgeliefert worden. Der erst seit Ende Februar in Deutschland verfügbare Impfstoff hat damit nur einen Anteil von 0,7 Prozent an den 197,5 Millionen Dosen, die während der Corona-Pandemie insgesamt bis zum Ende vergangener Woche geliefert wurden, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) heute mitteilte. Den größten Anteil haben die mRNA-Impfstoffe von Biontech (71 Prozent) und Moderna (18 Prozent). Tatsächlich verabreicht wurden bisher 171,7 Millionen Dosen.
RKI-Chef: Pandemie ist nicht vorbei - im Gegenteil
11:49 Uhr
Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat angesichts der aktuellen Rekord-Infektionszahlen seine Appelle für eine Impfung und rücksichtsvolles Verhalten wiederholt. "Die Pandemie ist noch nicht vorbei, im Gegenteil", sagte Wieler heute in Berlin mit Blick auf das anziehende Infektionsgeschehen. "Jede Woche sterben aktuell mehr als 1.000 Menschen im Zusammenhang mit einer Omikron-Infektion in unserem Land." Innerhalb einer Woche seien zuletzt etwa drei Prozent der Bevölkerung positiv auf Covid-19 getestet worden, einige Landkreise wiesen Sieben-Tage-Inzidenzen von über 3.000 aus, führte Wieler aus. Mit Blick auf die Lockerung der Infektionsschutzmaßnahmen betonte er, nun gehe es darum "wie wir uns verhalten".
Lauterbach sieht Mehrheit für Impfpflicht
11:42 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht davon aus, dass im Bundestag eine Mehrheit für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht erreicht wird. Die Frage sei, ob die Union zum Schluss mitstimme und ob man die vorliegenden Anträge zusammenbringe, sagte Lauterbach heute in Berlin. In der Union gebe es auch viele Befürworter. "Daher glaube ich schon, dass wir zum Schluss, da bin ich optimistisch, eine allgemeine Impfpflicht hinbekommen werden." Sein Eindruck sei, dass es im Parlament eine Mehrheit dafür gebe. Gespräche fänden auf allen Ebenen statt, um das zu bewerkstelligen. Über die Impflicht soll nach bisheriger Planung in der übernächsten Woche im Bundestag abgestimmt werden.
Corona gefährdet mancherorts kritische Infrastruktur
10:57 Uhr
In vielen Branchen fehlt es derzeit aufgrund von Corona-Infektionen an Personal, vereinzelt auch in Bereichen der kritischen Infrastruktur. In Wertheim (Main-Tauber-Kreis) sind die Stadtwerke coronabedingt geschlossen. In den SLK Kliniken in Heilbronn fordere die Lage, nach Angaben eines Sprechers, von der Verwaltung einen erhöhten Organisationsaufwand und von den Pflegerinnen und Pflegern Überstunden. Die von der Politik beschlossenen Lockerungen könnten zu einer noch weiteren Verschärfung der Situation führen, so die Befürchtung des Klinik-Sprechers.
Heilbronner Impfbus am Samstag auf letzter Fahrt
10:41 Uhr
Am Samstag geht der Heilbronner Impfbus auf seine vorerst letzte Fahrt. Die Stadt zieht eine positive Bilanz. Nirgendwo sonst hätten sich so viele Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen wie im Impfbus. Das liege unter anderem an dem niederschwelligen Impfangebot, das der Bus in den Alltag der Menschen gebracht habe.
Lauterbach: Infektionszahlen vermutlich doppelt so hoch
10:32 Uhr
Die Corona-Zahlen sind womöglich doppelt so hoch wie gemeldet. Davon geht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach aus. Die offiziell gemeldeten rund 300.000 Neuinfektionen pro Tag bildeten vermutlich nicht das Infektionsgeschehen ab - viel eher seien es womöglich doppelt so viele, sagte er in Berlin. Die genaue Dunkelziffer sei aber nicht bekannt. "Es ist leider keine gute Situation", so Lauterbach. Man könne nicht einfach abwarten.
Medikament zur Behandlung von Covid-19: Tests vielversprechend
9:56 Uhr
Tests eines Mittels zur Behandlung von Coronavirus-Patienten bescheren dem französischen Pharmakonzern Abionyx einen der größten Kurssprünge der Firmengeschichte. Die Aktien des Unternehmens stiegen um fast 22 Prozent. Das Medikament dämmt den Angaben zufolge die Auswirkungen von Entzündungen, so auch im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
Infektionstreiber: Omikron-Untervariante nun bei rund 72 Prozent
8:05 Uhr
Der Anteil der Omikron-Untervariante BA.2 liegt mittlerweile bei 72 Prozent. Das geht aus dem neuen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. BA.2 gilt damit als Treiber des aktuellen Infektionsgeschehens. Hinzu kämen die von der Bundesregierung veranlassten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen, so das RKI. Der weitere Verlauf der Pandemie hänge davon ab, ob sich größere Teile der Bevölkerung weiterhin umsichtig und rücksichtsvoll verhalten würden.
Opposition fordert Rücktritt von Gesundheitsminister Lucha
7:49 Uhr
Ein Brief von Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) im Zusammenhang mit dem Ende der Corona-Pandemie sorgt weiterhin für Diskussionen. In seinem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte Lucha das Einleiten der endemischen Phase für Ende April gefordert. Damit würde das Coronavirus wie ein Grippevirus behandelt und es gäbe keine Quarantänepflicht mehr. Ministerpräsident Kretschmann hatte sich daraufhin von seinem Gesundheitsminister distanziert. Der Brief sei nicht abgesprochen gewesen. Die baden-württembergische SPD- und FDP-Fraktion fordern Lucha nun auf, sein Amt niederzulegen. "Dieser Mann ist als Minister nicht mehr zu halten", sagte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch. Zustimmung kam auch von FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke.
Leichter Rückgang: Bundesweit erneut viele Neuinfektionen
4:13 Uhr
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat binnen 24 Stunden 296.498 Neuinfektionen verzeichnet. Das sind 1.347 weniger als am Freitag vor einer Woche, als 297.845 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 1.756,4 von 1.752,0 am Vortag. Sie gibt an, wie viele Menschen je 100.000 sich innerhalb einer Woche nachweislich mit dem Virus angesteckt haben. Weitere 288 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Seit Beginn der Pandemie sind es damit 128.110.
Gesundheitsämter wegen Corona am Limit
4:08 Uhr
Die Lage in den Gesundheitsämtern ist angesichts von Corona-Infektionszahlen auf Rekordniveau weiterhin sehr angespannt. Die Arbeitsbelastung sei enorm hoch, betonte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Johannes Nießen. Bei den Kapazitäten für die Erfassung gebe es "keine Luft mehr nach oben". Nießen, der Leiter des Gesundheitsamts Köln und Mitglied im Expertenrat der Bundesregierung ist, zeigte sich unzufrieden mit der aktuellen Entwicklung: Einerseits werde signalisiert, dass die Omikron-Variante weniger schwere Verläufe verursache und es werde "gegen den Expertenrat bei höchsten Infektionszahlen" gelockert. Andererseits solle es weiter Kontaktpersonenmanagement, Quarantäne und Isolation "wie am Beginn der Pandemie und ohne Impfschutz" geben.