Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Samstag, 11. Dezember 2021

Stand

Das war der Samstag in Baden-Württemberg

Stuttgart: Demo gegen Corona-Impfungen bei Kindern

21:06 Uhr

In der Stuttgart Innenstadt haben rund 300 Menschen gegen Corona-Impfungen bei Kindern protestiert. Mit Gesang und Transparenten äußerten die Teilnehmenden der Demonstration lautstark ihre Befürchtung, dass Kinder durch die Corona-Impfungen Schaden nehmen könnten. Mehrmals musste die Polizei die Demonstrierenden auffordern, die geltende Maskenpflicht einzuhalten. Viele der Teilnehmenden auf dem Stuttgarter Marienplatz äußerten die Sorge, dass der Impfstoff nicht genügend erforscht sei und dass ihre Kinder im kommenden Jahr vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen würden, falls sie sich gegen die Impfung entscheiden.

Rund 2.000 Menschen bei Reutlinger Anti-Corona-Demo

21:03 Uhr

In Reutlingen demonstrieren rund 2.000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen. Die Menschen ziehen laut Polizei mit Kerzen durch die Stadt. Sie rufen zum "Widerstand" auf. Die Stimmung ist aufgeheizt. Die Polizei hat zwischenzeitlich versucht, den Demonstrationszug am Reutlinger Busbahnhof aufzuhalten. Dann hat sie den Zug doch passieren lassen. Die Demonstration sollte ursprünglich im Reutlinger Bürgerpark stattfinden. Weil die Behörden Auflagen machten, zog der Veranstalter die Anmeldung zurück. Später wurde im Messengerdienst Telegram zur Demo in Reutlingen aufgerufen. Die Polizei vermutet, dass Hunderte von außerhalb angereist sind.

Knapp 6.000 neue Infektionen in Baden-Württemberg

18:41 Uhr


Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist im Vergleich zum Freitag leicht gesunken. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, betrug der Wert am Samstag (Stand 16 Uhr) 462,6 (Vortag 467,5). Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die in Baden-Württemberg wegen Corona auf Intensivstationen behandelt werden, fiel minimal auf 665. Mittlerweile, und das sind genauso viel wie am Freitag, sind insgesamt 24 Omikron-Fälle in Baden-Württemberg bekannt. Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Land stieg um 5.973, insgesamt sind es nun 930.136. An oder mit dem Coronavirus sind 18 weitere Menschen gestorben. Am Wochenende kann es sein, dass die Zahlen nicht komplett vollständig sind. 

Freiburg: Rund 2.400 Teilnehmer bei Demonstration gegen Corona-Politik

17:31 Uhr

In Freiburg haben am Nachmittag etwa 2.400 Menschen gegen die Corona-Politik protestiert. Auf Plakaten forderten sie: "Weg mit der Impfdiktatur" und "Keine Impfung für Kinder". Die Meisten der Impfgegnerinnen und -gegner trugen Masken und hielten sich weitgehend an das vorgegebene Abstandsgebot der im Vorfeld von der Stadt Freiburg genehmigten Demonstration. Daneben gab es eine Gegendemonstration, an der rund 100 Leute teilnahmen. Auf ihren Plakaten war von der "Ignoranz der Impfgegner gegenüber der Allgemeinheit" die Rede. Es gab vereinzelt hitzige Diskussionen und verbale Ausfälle beider Gruppen. Insgesamt blieb es aber friedlich.

Guildo Horn beklagt Corona-Situation für Künstler

15:22 Uhr

Der Musiker Guildo Horn hat die unsichere Situation von Künstlerinnen und Künstlern in der aktuellen Phase der Corona-Pandemie kritisiert. Im SWR sagte Horn, es fehle der Veranstaltungsbranche vonseiten der Politik an klarer Kommunikation. Er bekagte die unklaren und teils unterschiedlichen Corona-Vorgaben für Konzerte, die sich noch dazu oft kurzfristig änderten: "Letztes Jahr hatten wir wenigstens einen Lockdown. Heute lässt man uns irgendwo im luftleeren Raum, jetzt liegt der schwarze Peter bei uns." Von der Politik wünscht er sich auch einen anderen Duktus: "Bitte nicht sagen: 'Jetzt fahren wir mal den Veranstaltungsbereich runter.' Da kommt man sich ja vor, als würde einen jemand mit einem Lautstärkeregler laut und leise machen. So geht man nicht mit Menschen um.“

Tafel-Chef fordert Soforthilfen für Ärmere

13:09 Uhr

Der Dachverband der Tafeln in Deutschland hat die neue Bundesregierung aufgefordert, Corona-Soforthilfen für Menschen mit wenig Geld auf den Weg zu bringen. "Sofort. Nicht irgendwann", sagte Verbandschef Jochen Brühl der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Da reichen keine 20 bis 25 Euro aus, das müssen kurzfristig mindestens 100 Euro im Monat sein", fügte er hinzu. Arme oder von Armut bedrohte Menschen seien nicht nur wegen der Pandemie finanziell "und oft auch psychisch" am Limit, sagte Brühl. Die anhaltende Corona-Pandemie mache sich auch bei der Zusammensetzung der Tafel-Kunden bemerkbar. Der Anteil an Kurzarbeitern sei "enorm gestiegen", sagte Brühl. Auch Studenten und Menschen aus der Gastro-Szene oder aus dem Kultursektor würden nun zu den Tafeln kommen. Ältere Menschen blieben den Einrichtungen indes häufiger fern. Es säßen jetzt viele alte Menschen ohne Lebensmittel und ohne soziale Kontakte allein zu Hause, vermutete Brühl. "Die vierte Corona-Welle ist auch eine Vereinsamungswelle", sagte der Tafel-Chef.

Lauterbach hält frühe Boosterimpfung für sinnvoll

12:12 Uhr

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält wegen der Omikron-Variante frühere Boosterimpfungen für sinnvoll. Auf Twitter schrieb er mit Verweis auf eine Studie aus Großbritannien, wahrscheinlich seien frühe Auffrischungsimpfungen sogar notwendig. Eine zweifache Impfung mit dem Vakzin von BioNTech bietet demnach nach vier Monaten einen Schutz von 34 Prozent vor einer symptomatischen Infektion. Nach einer Boosterimpfung steige der Schutz auf 75 Prozent.

Diese wichtige UK Studie zu Omicron zeigt erstmals klarer, wie ansteckend Variante ist. 2XBionTech fällt nach 4 Mon auf 34% Schutz vor sympt. Infektion. Nach Booster steigt Schutz auf 75%. Frühe Boosterimpfung scheint sinnvoll, wahrscheinlich notwendig https://t.co/4z6DAYDmAr

Großer Andrang beim Impf-Tag in Mannheim

12:05 Uhr

In Mannheim finden heute am sogenannten großen Impftag viele Aktionen statt. Geimpft wird unter anderem im Seckenheimer Schloss und im Einkaufszentrum Q6/Q7 in der Mannheimer Innenstadt. Offizieller Start war um 10 Uhr. Doch bereits Stunden vorher bildeten sich dort laut Einkaufszentrum-Management lange Schlangen. Die Aktion wurde von Mannheimer Urologen, dem Uniklinikum und der Stadtverwaltung auf die Beine gestellt. Verimpft werde der Moderna-Impfstoff. Auch beim Deutschen Roten Kreuz in Hirschberg (Rhein-Neckar-Kreis) findet eine Impfaktion gegen Corona statt.

Patientenschützer fordern dauerhafte Infrastruktur für weitere Impfungen

11:54 Uhr

Der Vorsitzende der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, fordert eine dauerhafte und stabile Infrastruktur für weitere Impfungen. "Es ist vorhersehbar, dass die Booster-Impfangebote bis weit in das nächste Jahr reichen werden. Kommen dann die angepassten Vakzine gegen die neue Omikron-Variante hinzu, werden es im Jahr 2022 über 100 Millionen Dosen sein, die verimpft werden sollen", sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Doch auf die aktuelle Art und Weise dürfe das dann nicht mehr geschehen, mahnte Brysch. Apotheken, Zahnärzte, provisorische Impfstellen und überlaufene Arztpraxen seien kein Zukunftsmodell. "So leidet die medizinische Grundversorgung der Patienten." Brysch hält deshalb Impfzentren und mobile Teams, die sieben Tage in der Woche tätig sind für nötig. Doch bisher seien Bund und Länder dafür logistisch nicht vorbereitet.

Virologen Drosten und Streeck wohl beide im Beratergremium der Bundesregierung

11:42 Uhr

Das neue Expertengremium der Bundesregierung zur Bewältigung der Corona-Pandemie soll nächsten Dienstag seine Arbeit aufnehmen. "Wir wollen als Bundesregierung die Pandemiebekämpfung stärker auf wissenschaftliche Expertise stützen", sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Laut "Welt am Sonntag" sollen dem Gremium unter anderem Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, sowie Hendrik Streeck, Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn angehören. Beide Experten hatten sich in der Vergangenheit teils sehr unterschiedlich zur Bewältigung der Krise geäußert. Anders als Drosten war Streeck unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht zu Corona-Beratungen hinzugezogen worden.

Formel 1 ruft zum Impfen auf

11:39 Uhr

Die Formel 1 ruft im Kampf gegen das Coronavirus geschlossen zum Impfen auf. "Wir finden unseren Weg zurück zu den Dingen, die wir lieben. Aber Covid ist nicht vorbei", sagte der siebenmalige Weltmeister und Mercedes-Pilot Lewis Hamilton in einem Video, das die Motorsport-Königsklasse beim Saisonfinale in Abu Dhabi veröffentlichte. Hamilton hatte sich vor gut einem Jahr, als es noch keine Impfstoffe gab, mit Corona infiziert und ein Rennen aussetzen müssen. Auch der viermalige Champion Sebastian Vettel sagte: "Lasst euch impfen".

Eltern in BW besorgt wegen vieler Corona-Fälle in Kitas

11:08 Uhr

In Baden-Württemberg sind viele Eltern von Kita-Kindern verunsichert und verärgert über die Teststrategie in den Kindertagesstätten. Nachrichten wie "Leider haben wir einen Corona-Fall in der Kita" sind keine Seltenheit sondern schon fast die Regel. Auch in der Region Heilbronn-Franken fragen sich die Eltern, wie gut wird in Kitas, Kindergärten und Schulen eigentlich getestet?

Kretschmann besorgt wegen Gegnern der Corona-Politik

10:55 Uhr

Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann hat sich besorgt über den Vertrauensverlust in demokratische Institutionen gezeigt. Der Grünen-Politiker sagte dem "Badischen Tagblatt", die Pandemie und ihre Folgen zermürbe uns alle. Auch politisch sei die Lage ebenfalls bedenklich. "Da verrutscht etwas", so Kretschmann. Dass der Mangel an Vertrauen selbst Kernstaaten der Demokratie wie die USA betreffe, gebe ihm schon arg zu denken. Kretschmann warf den Gegnern der Corona-Politik vor, kruden Verschwörungsmythen zu folgen und sich vor dem wissenschaftlichen Diskurs abzuschotten. Wenn man sich der Grundlage von Fakten verschließe, breche der demokratische Grundkonsens auseinander, warnte der Ministerpräsident.

Lucha: Dringlichkeit der Booster-Impfungen erst seit Oktober klar

10:48 Uhr

Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hat den holprigen Start der Booster-Impfungen im Herbst und die zeitweise langen Schlangen vor Impfaktionen mit einer fehlenden Studienlage begründet. "Dass Booster-Impfungen so dringend notwendig sein würden, wurde uns erst mit den Ergebnissen einer wissenschaftlichen Studie aus Israel Ende Oktober klar", sagte Lucha der "Schwäbischen Zeitung". Man habe die Impfstrukturen nun schneller anpassen müssen, als man gedacht habe. Er gehe zudem davon aus, dass man die Impf-Infrastrukturen sicher bis Mitte 2022 benötigen werde. Lucha rechnet damit, dass man immer wieder weitere Booster-Impfungen im Abstand einiger Monate benötigen wird, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten. Zugleich sprach sich der Grünen-Politiker für eine Corona-Impfpflicht aus, die "ziemlich sicher im Frühjahr kommen wird".

Bundesweite Inzidenz sinkt auf 402,9

7:46 Uhr

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Morgen lag der Wert bei 402,9. Am Vortag hatte er noch bei 413,7 gelegen, vor einer Woche bei 442,7. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 53.697 Neuinfektionen verzeichnet.

Kirche in Lauffen impft an Weihnachten

6:47 Uhr

Mit einem ausgefallenen Angebot am Feiertag will die Evangelische Kirchengemeinde in Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn) Menschen motivieren, sich gegen das Coronavirus zu schützen. Ein mobiles Impfteam soll nach den Planungen der Kirche am 25. Dezember bis zu 100 Kirchenbesucher immunisieren. Der Termin ist eher dem Zufall geschuldet: "Es war der einzige noch freie Termin des Impfteams", sagte der Vikar der Gemeinde.

24-Stunden-Impfaktion in Pforzheim gestartet

3:28 Uhr

Im Rahmen der baden-württembergischen Impfkampagne #dranbleibenBW findet seit Mitternacht ein 24-Stunden-Impfmarathon im CongressCentrum Pforzheim statt. Schon mitten in der Nacht ist dort einiges los. Es werden die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna verimpft. Ziel der Impfaktion ist es in 24 Stunden 6.000 Menschen gegen das Coronavirus zu impfen. Dafür sind rund 90 ehrenamtliche Helfer im Einsatz.

Arbeitgeberverband Pflege will Bonus nur an geimpftes Personal auszahlen

2:12 Uhr

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) fordert, den erneut geplanten Pflegebonus nur an geimpftes Personal auszuzahlen. Geschäftsführerin Isabell Halletz sagte der "Rheinischen Post" mit Blick auf Corona: "Wer sich nicht impfen lassen will und damit die Pflegebedürftigen in den Einrichtungen gefährdet, der kann dafür keinen Bonus kriegen." Die Kräfte in Pflegeheimen, egal in welchem Bereich, hätten eine Verantwortung für die Bedürftigen. "Sie und ihre Angehörigen müssen sich darauf verlassen können, dass die Beschäftigten dieser Verantwortung gerecht werden", sagte Halletz. "Dazu gehört, dass man sich impfen lässt, zum eigenen Schutz und um das Risiko einer Ansteckung zu senken." SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten, dass es einen Corona-Bonus für Pflegekräfte geben soll. Dafür will die Ampel-Regierung eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Der AGVP ist einer von mehreren Verbänden der Pflegebranche.

Hausärzteverband-Chef rechnet mit vierter Corona-Impfung

1:19 Uhr

Die derzeitigen Auffrischungsimpfungen werden nach Einschätzung des Hausärzteverband-Chefs Ulrich Weigeldt nicht die letzten sein, die gegen Corona nötig werden. "Wir rechnen damit, dass im Sommer, spätestens im Herbst eine vierte Impfung nötig sein wird", sagte er der "Bild"-Zeitung. Er hoffe darauf, dass die vierte Corona-Impfung dann "schon in Verbindung mit der Grippe-Impfung" verabreicht werden könne, "um den Schutz vor Corona in eine Routine zu überführen". Es zeichnet sich bereits ab, dass Impfungen gegen die Virusvariante Omikron nötig werden könnten. Die Hersteller BioNTech/Pfizer gehen davon aus, dass ihr Impfstoff weiterhin vor einer schweren Erkrankung schützt. Bis März wollen sie - unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigung - einen an Omikron angepassten Impfstoff bereitstellen.

Samstag, 11. Dezember 2021

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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SWR

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