Das war der Sonntag, 24. Oktober 2021
WHO: Weltweite Impfquote von 40 Prozent bis Jahresende
20:36 Uhr
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Deutschland und andere Länder aufgerufen, bei Corona-Impfstofflieferungen zugunsten bedürftigerer Staaten zurückzustehen. "Die Pandemie wird enden, wenn die Welt sich entscheidet, sie zu beenden", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntagabend bei der Gesundheitskonferenz "World Health Summit" in Berlin. Man wisse weltweit von fast 50.000 registrierten Todesfällen pro Woche - damit sei die Pandemie noch lange nicht vorbei. Er erinnerte an das WHO-Ziel, wonach bis Jahresende mindestens 40 Prozent der Menschen in jedem Land geimpft sein sollen. "Dieses Ziel ist erreichbar", betonte Ghebreyesus.
Debatte um "epidemische Lage": Grüne fordern Übergangsregelung
20:27 Uhr
In der Diskussion um ein baldiges Ende der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" fordern die Grünen eine bundesgesetzliche Übergangsregelung. "Um der neuen Situation und der Zahl der Geimpften Rechnung zu tragen, schlagen wir stattdessen eine rechtssichere Übergangsregelung vor, die die befristete Fortführung bestimmter Maßnahmen ermöglicht", sagte die Grünen-Rechtspolitikerin Manuela Rottmann der Zeitung "Welt" (Montagsausgabe). Die "epidemische Lage" unverändert beizubehalten sei hingegen die "falsche Antwort".
UN-Generalsekretär für sinnvollere Impfstoff-Verteilung
19:22 Uhr
Anlässlich des Weltgesundheitsgipfels in Berlin hat UN-Generalsekretär António Guterres eine sinnvollere Verteilung von Corona-Impfstoffen gefordert: "Impfnationalismus und Horten von Impfstoff bringt uns alle in Gefahr", sagte er. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte, Regierungen und Hersteller müssten "viel mehr Impfdosen vor allem an die am stärksten gefährdeten Länder liefern". Nur so könne die Corona-Pandemie unter Kontrolle gebracht werden. Der WHO-Chef forderte einen "globalen Pandemie-Pakt".
Lage auf Intensivstationen: Warnstufe in BW bald erreicht?
18:59 Uhr
220 Patientinnen und Patienten liegen derzeit wegen einer Corona-Erkrankung auf den Intensivstationen in Baden-Württemberg. 30 mehr und die Regeln würden wieder verschärft werden.
Zahl der Intensivpatienten im Land nahezu unverändert
17:02 Uhr
In Baden-Württemberg sind laut Landesgesundheitsamt derzeit 220 Intensivbetten mit Corona-Patientinnen und -Patienten belegt. Das ist eine Person weniger als gestern (Stand 16 Uhr). Am Sonntag vor einer Woche waren es nur 188 Menschen auf Intensivstationen. Steigt der Wert an zwei Werktagen in Folge auf 250, treten mit der "Warnstufe" strengere Corona-Regeln in Kraft. Die sogenannte Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz liegt weiter bei 3,4. Vor einer Woche lag sie noch bei 2,29. Zudem meldete das Landesgesundheitsamt 1.209 Neuinfektionen mit dem Coronavirus (vor einer Woche: 607). Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 142,5 (gestern: 136,1; vor einer Woche: 98,4). Fünf weitere Menschen sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben.
Bahn: "Kunden kommen wieder zurück"
15:13 Uhr
Die Deutsche Bahn ist mit der aktuellen Auslastung der Fernzüge zufrieden. Die Kunden kämen wieder zurück, sagte Fernverkehrschef Michael Peterson der "Wirtschaftswoche". Man fahre derzeit täglich rund 300.000 Reisende durch Deutschland und angrenzende Nachbarländer. Das seien im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit 2019 etwa 75 Prozent der Fahrgäste, so Peterson. Er sei optimistisch, dass das Wachstum der Fahrgastzahlen weitergehe.
"Nicht gut, dass er nicht geimpft ist" - Fußballer Kimmich löst Debatte aus
14:00 Uhr
Bayern-Profi Joshua Kimmich hat mit seinen Aussagen zum Impfverzicht Unverständnis und Kritik hervorgerufen. Angesichts stark steigender Coronavirus-Infektionszahlen und einer gesellschaftlichen Vorbildfunktion des Nationalspielers hat sich die Debatte über die Fußball-Bundesliga und den Sport hinaus ausgeweitet. "Es ist nicht gut, dass er nicht geimpft ist. Wenn er sagt, er wartet ab, dann ist das schwierig", sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bei "Sport1". Auch Freiburgs Trainer Christian Streich und Mainz-Coach Bo Svensson äußerten sich:
Keine Maske mehr für geimpfte Beschäftigte und Gäste ab Donnerstag
11:41 Uhr
Vom kommenden Donnerstag an können geimpfte und genesene Beschäftigte und Gäste zum Beispiel in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen auf den Maskenschutz verzichten, wenn dort die sogenannte 2G-Option gilt. Die Corona-Verordnung werde entsprechend angepasst, teilte das Sozialministerium heute mit. Zuvor hatte der "Reutlinger General-Anzeiger" über die Änderung berichtet und den Amtschef im Sozialministerium, Uwe Lahl, zitiert. Demnach wird die nächste Verordnung zunächst bis zum 24. November fortgeschrieben. Danach soll es eine Landeslösung geben, wenn der Bundestag keine einheitliche Regelung beschließt. Lahl und der Landesdatenschutzbeauftragte Stefan Brink hatten sich bereits Mitte Oktober nach einem Streit auf die neue Anpassung der Verordnung geeinigt.
Schlägerei wegen fehlender Masken
11:29 Uhr
Bei einer Schlägerei wegen fehlender Corona-Masken ist in einem Singener Einkaufszentrum (Landkreis Konstanz) mindestens ein Beteiligter verletzt worden. Nach Polizeiangaben soll ein Securitymitarbeiter zwei Männer darum gebeten haben, ihren Maskenschutz zu tragen. Daraufhin brach ein Streit aus. Als die beiden Männer den Wachmann bedrängten und einer zum Schlag ausholte, wehrte sich der Mitarbeiter nach eigenen Angaben. Dabei wurde einer der beiden Männer am Hinterkopf verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Alle Beteiligten müssen sich nun wegen Körperverletzung verantworten, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Erstmals seit zwei Jahren wieder eine Antiquariatsmesse
10:21 Uhr
Erstmals seit zwei Jahren können im Februar 2022 wieder Anbieter wertvoller Bücher sowie alter Handschriften und Grafiken in Ludwigsburg zusammenkommen. Nach langer Corona-Pause hat die Antiquaria ihre Neuauflage für den 17. bis 19. Februar 2022 angekündigt. Es ist die 36. Messe dieser Art und nach Angaben der Veranstalterin die erste in Deutschland seit zwei Jahren. 55 Aussteller bieten dann antiquarische Bücher, Autographen und Graphiken aus allen Sammelbereichen an. Besucherinnen und Besucher der Messe müssen nach der 2G-Regel geimpft oder von einer Corona-Infektion genesen sein.
Landkreise für Ausweitung der Impfung bei Kindern
9:49 Uhr
Die Landkreise in Deutschland haben sich für eine Ausweitung der Corona-Schutzimpfungen bei Kindern ausgesprochen. Die Immunisierung von Kindern und Jugendlichen sollte jenen Teil an Impfungen kompensieren, der "durch renitent unwillige Erwachsene" auf dem Weg zum Erreichen von Herdenimmunität fehle, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Sobald auch ein Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen sei, sollten laut Sager auch diese Impfungen mit großer Kraft vorangetrieben werden. Dadurch gewinne man "insgesamt größere Spielräume für ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben wie vor der Pandemie".
Studie: Gedächtnisprobleme nach Covid vermehrt bei Klinikpatienten
9:34 Uhr
Kognitive Langzeitfolgen nach einer Covid-19-Erkrankung scheinen einer neuen Studie zufolge vermehrt nach schwereren Verläufen der Krankheit aufzutreten. Eine im Fachblatt "Jama" veröffentlichte Untersuchung in den USA zeigt, dass ehemalige Patientinnen und Patienten mit einem Corona-Klinikaufenthalt in einigen Bereichen um ein Vielfaches häufiger betroffen waren als Menschen, die ambulant behandelt wurden. Insgesamt litten die Patienten am häufigsten unter Problemen damit, sich etwas zu merken oder etwas zu erinnern - dies betraf jeweils fast jeden vierten Menschen der Studie. Danach folgten etwa Wortfindungsstörungen oder eine generell langsamere Geschwindigkeit bei der Verarbeitung von Informationen.
Kommt nächste Woche die Warnstufe im Land?
8:55 Uhr
Nach einem kurzen Rückgang ist die Zahl der Corona-Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen am Samstag wieder gestiegen. Der Gesundheitsminister befürchtet, in der letzten Oktoberwoche könnte eine für strengere Regeln relevante Zahl erreicht sein.
Mehr Wanderer seit Corona: Vermüllung nimmt zu
6:55 Uhr
Die Lust auf Wandern und die Natur ist wegen der Corona-Pandemie nach Auskunft des Schwäbischen Albvereins stark gestiegen und hat nicht nachgelassen. Der Strom an Menschen in der Natur habe jedoch Folgen für Flora und Fauna, sagte Vizepräsident Thomas Keck anlässlich der Hauptversammlung des Vereins am Sonntag in Pfullingen (Kreis Reutlingen). "So hat die Vermüllung entlang der Wanderwege zugenommen, ebenso wildes Parken und Campen. Die Tierwelt wird zunehmend gestört. Einfach deshalb, weil mehr Menschen im Wald unterwegs sind." Die Trittschäden an den Pflanzen seien erheblich, stellte Keck fest. Mit aktuell rund 91.000 Mitgliedern ist der Schwäbische Albverein der größte Wanderverein Europas.
VfB-Stadion darf erstmals seit März 2020 wieder komplett gefüllt werden
6:29 Uhr
Vor erwarteten rund 32.000 Zuschauern will der VfB Stuttgart auch gegen den 1. FC Union Berlin seinen Corona-Problemen und Verletzungssorgen trotzen. Abwehrchef Waldemar Anton, Stammtorwart Florian Müller und Flügelspieler Roberto Massimo fallen nach ihren Corona-Infektionen weiter aus. Obwohl die Arena heute erstmals seit März 2020 wieder komplett gefüllt werden darf, erwartete der Verein nur ein rund halb volles Stadion.
Kroatien und Bulgarien ab heute Hochrisikogebiete
5:31 Uhr
Mit Kroatien und Bulgarien stuft die Bundesregierung ab heute zwei weitere EU-Länder als Corona-Hochrisikogebiete ein. Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist und aus einem Hochrisikogebiet einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Bisher sind Rumänien, Litauen und Slowenien die einzigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, für die das gilt. Weltweit stehen rund 70 Länder ganz oder teilweise auf der Risikoliste des RKI. Neben Kroatien und Bulgarien kommen heute auch Kamerun, Singapur und die Republik Kongo hinzu. Gestrichen werden Kenia, Kosovo, Irak und Honduras. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei deutlich über 100
4:46 Uhr
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland hat erstmals seit Mitte Mai den Wert von 100 überschritten. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit exakt 106,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei exakt 100 gelegen, vor einer Woche bei 72,7. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 13.732 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8.682 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben zuletzt weitere 23 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet.
Saarländischer Ministerpräsident befürwortet Ende der epidemischen Lage
3:03 Uhr
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat sich hinter den Vorstoß für eine Beendigung der epidemischen Lage gestellt. "Die Pandemie ist zwar nicht vorbei, aber sie hat durch die Impfungen ihren Schrecken verloren. Dem müssen wir Rechnung tragen", sagte er der "Bild am Sonntag". Dennoch müssten die Bundesländer auch danach die Möglichkeit haben, Maßnahmen zu beschließen. "Aber man darf nicht alle Länder über einen Kamm scheren. Bundesländer mit einer hohen Impfquote müssen sich ihre Freiheiten zurückerobern können", betonte Hans. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, die epidemische Lage, die Grundlage für viele Corona-Maßnahmen ist, im November auslaufen zu lassen. Im Saarland werden ab Freitag sämtliche Maßnahmen im Freien aufgehoben.
Debatte um Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen gefordert
1:02 Uhr
Der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, verlangt eine Debatte über eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen - beispielsweise Lehr- oder Pflegekräfte. "Das gehört im Herbst definitiv auf die politische Tagesordnung", sagte Sager den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Außerdem forderte er von Bund und Ländern einen Ausstiegspfad aus den Corona-Einschränkungen.