Dienstag, 21. Dezember 2021
Lauterbach schließt Diskussion über harten Lockdown nicht aus
21:59 Uhr
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse zur Eindämmung des Coronavirus verteidigt, zugleich aber auch härtere Schritte nicht ausgeschlossen. "Das, was wir heute beschlossen haben, das erzielt Wirkung", versicherte Lauterbach am Dienstagabend in einem Interview der ARD-Tagesthemen. "Aber wir schließen nichts aus." Sollten sich die Fallzahlen so entwickeln, dass man über einen harten Lockdown diskutieren müsse, so gebe es "keine roten Linien". Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte am Dienstag kurz vor der Bund-Länder-Runde viel weitreichendere Maßnahmen gefordert, darunter sofortige maximale Kontaktbeschränkungen. In der ARD äußerte sich Lauterbach am Abend zurückhaltender. "Ich lege viel Wert auf die wissenschaftliche Beratung auch durch das RKI, wir arbeiten Hand in Hand. Aber im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit des RKI kann es auch schon mal eine Forderung geben, die wir nicht sofort umsetzen", sagte er. Zusammen mit RKI-Präsident Lothar Wieler will Lauterbach an Mittwoch in Berlin erneut über die Corona-Lage in Deutschland informieren.
Kretschmann unzufrieden mit neuen Corona-Maßnahmen
19:47 Uhr
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gehen die heute von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht weit genug. "Vor allem, wenn sich die Lage zuspitzt, und danach sieht es aus, fehlen uns die Möglichkeiten", sagte Kretschmann am Abend im SWR. Er fordere nach wie vor die Wiedereinführung der epidemischen Notlage. Erst dann könnten etwa Instrumente wie die nächtliche Ausgangssperre angewendet werden. Die beschlossenen Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich seien nicht kontrollierbar. Im Zweifel müsste sich die Bund-Länder-Runde früher als geplant wieder treffen, so Kretschmann. Die nächsten Beratungen sind für den 7. Januar geplant.
Ulmer Kinderpsychologen besorgt wegen möglichem Omikron-Lockdown
19:29 Uhr
Angesichts einer drohenden Omikron-Welle und eines weiteren möglichen Lockdowns sorgt sich die Ulmer Kinder- und Jugendpsychiatrie um das Wohl der Kinder. Die Expertinnen und Experten der Einrichtung befürchten ein Ansteigen der Fallzahlen in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie eine größere Gefahr von Kindesmissbrauch. Staatssekretärin Ekin Deligöz meinte bei ihrem Besuch in Ulm, man dürfe nicht den Fehler der letzten Lockdowns wiederholen. Schulen sollten zuletzt geschlossen werden.
Scholz: Infektionen werden massiv ansteigen
19:01 Uhr
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Menschen in Deutschland auf einen starken Anstieg der Corona-Infektionen durch die neue Omikron-Variante vorbereitet. Omikron sei aggressiver und drohe den Impfschutz zu unterlaufen. Erst eine Auffrischimpfung gebe einigermaßen Schutz. Die vierte Corona-Welle gehe wegen der im November beschlossenen Corona-Maßnahmen langsam zurück. Omikron werde die Zahl der Infektionen aber massiv ansteigen lassen. "So schnell wie erhofft ist es nicht vorbei", sagte Scholz.
Bundeskanzler Scholz verkündet schärfere Maßnahmen
18:54 Uhr
Nach den Beratungen von Bund und Ländern hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) weitere Maßnahmen verkündet. Zur Eindämmung der Corona-Virusvariante Omikron gelten spätestens ab dem 28. Dezember etwa Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene. Dann sind private Zusammenkünfte für sie nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind davon ausgenommen. Überregionale Großveranstaltungen dürfen ebenfalls spätestens ab dem 28. Dezember nur noch ohne Zuschauer stattfinden. Darunter zählen zum Beispiel Fußballspiele.
Inzidenz sinkt, Zahl der Omikron-Fälle steigt
18:32 Uhr
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg ist erneut etwas gesunken. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, liegt der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche nun bei 306,7 (Stand Dienstag, 16 Uhr). Am Vortag wurde die landesweite Inzidenz mit 328,9 angegeben, am Dienstag vor einer Woche mit 403,4. Auch die Zahl der Patientinnen und Patienten, die in Baden-Württemberg wegen Corona auf Intensivstationen behandelt werden, ist gesunken - von 594 auf 583. Das Landesgesundheitsamt meldete 6.489 Corona-Neuinfektionen und 57 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang wurden den Angaben zufolge 200 Fälle der Omikron-Variante in Baden-Württemberg gemeldet, das sind 43 mehr als am Vortag.
Alkoholverbot im Kreis Reutlingen am 24. Dezember
18:16 Uhr
Das Landratsamt Reutlingen hat wegen der angespannten Corona-Lage für den 24. Dezember ein Alkoholverbot erlassen. Es gilt in der Reutlinger Altstadt sowie in der Innenstadt von Pfullingen. Von 8 bis 16 Uhr dürfen dort keine alkoholischen Getränke getrunken oder zum unmittelbaren Konsum mitgeführt werden. Der Kreis will damit die Tradition des sogenannten Heiligen Morgens und ein mögliches Infektionsgeschehen unterbinden. In den vergangenen Jahren haben sich am Vormittag von Heiligabend allein in Reutlingen zwischen vier- und sechstausend Menschen im öffentlichen Raum getroffen.
Verschärfung der Besuchsregeln am Klinikum Hochrhein
16:56 Uhr
Aufgrund der weiterhin schwierigen Corona-Situation hat das Krankenhaus in Waldshut-Tiengen seine Besuchsregeln noch einmal verschärft. Zum Schutz der Patientinnen und Patienten und Mitarbeitenden darf ab sofort nur noch ein Besuchender pro Patient oder Patientin für eine Stunde am Tag das Gebäude betreten. Außerdem gilt die 2G-Plus-Regel.
Erster Omikron-Fall im Landkreis Heilbronn
16:51 Uhr
Im Landkreis Heilbronn ist am Montag die erste Covid-19-Infektion mit der Omikron-Variante gemeldet worden. Wie das Kreisgesundheitsamt mitteilt, handelt es sich bei dem Infizierten um einen jungen Mann Mitte 20. Weitere Informationen, auch zur Infektionsquelle, liegen dem Gesundheitsamt laut einer Mitteilung noch nicht vor. Klar sei aber, das jetzt schnell gehandelt werden müsse. Das heißt, die Kontaktpersonen müssen ermittelt und in häusliche Quarantäne geschickt werden - und zwar auch wenn sie geimpft oder genesen sind. Eine Freitestung ist in diesem Fall nicht möglich. Die Omikron-Variante ist für ihre rasche Ausbreitung bekannt. Daher will das Kreisgesundheitsamt jetzt alles unternehmen, um die Verbreitung durch intensive Recherche von Infektionsquellen und Kontaktpersonen bestmöglich zu verlangsamen, hieß es.
Bundesinnenministerin Faeser bringt Böller-Verbot auf den Weg
16:42 Uhr
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat eine Verordnung zum Böller-Verbot an Silvester unterzeichnet. Damit wird der Verkauf von Pyrotechnik zum Jahreswechsel untersagt. Normalerweise ist der Verkauf vom 29. bis 31. Dezember zulässig. Mit der Maßnahme sollen die Krankenhäuser und Ambulanzen entlastet werden.
Todesfälle durch Corona-Impfung? Das sind die Fakten
16:29 Uhr
Immer wieder kursieren Zahlen von angeblichen Todesfällen im Zusammenhang mit den Corona-Schutzimpfungen. Auch die Kabarettistin Lisa Fitz sprach von 5.000 Menschen, die europaweit infolge der Impfung gestorben seien. Warum das grob falsch ist: Grundsätzlich gilt, dass ein Todesfall, der in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung auftritt, nicht automatisch durch diese verursacht wurde. Verdachtsfälle werden genauer untersucht. Doch eine exakte Zahl von „Impftoten“ zu nennen, ist seriös unmöglich.
Impfnebenwirkungen Wenn nicht 5.000 Corona-Impftote, wie viele dann?
Stimmt es, dass europaweit über 5.000 Menschen infolge der Corona-Schutzimpfung gestorben sind? Warum das grob falsch ist.
"Kinderimpfpraxis" in Baiersbronn schaltet Anwalt ein
15:49 Uhr
Die Gemeinschaftspraxis "Hausärzte am Spritzenhaus" in Baiersbronn (Landkreis Freudenstadt) kämpft weiter gegen massive Impfgegner. Die Praxis war in die Kritik geraten, weil sie Kinder ab sechs Monaten ohne STIKO-Empfehlung impft. Ein Arzt der Praxis hat nun einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Es hatte für die Praxis negative Bewertungen auf Twitter, Facebook und Google gehagelt. Dazu war zuvor in einer Telegram-Gruppe aufgerufen worden, sagte Wolfgang von Meißner, Arzt der Gemeinschaftspraxis, dem SWR. Damit die über 50 negativen Kommentare, teils auch rechtsradikalen Äußerungen, wieder aus dem Internet verschwinden, hat der Arzt nun einen Anwalt eingeschaltet. Weil die Praxis deutschlandweit Vorreiter beim Kinderimpfen ist, bekommt sie auf der anderen Seite auch Zuspruch. So haben Unbekannte ein Plakat mit einem großen Herz und der Aufschrift "Solidarität und Dankbarkeit" an der Praxis angebracht.
Unions-geführte Bundesländer machen Druck bei Impfpflicht
15:39 Uhr
Angesichts der Omikron-Gefahr machen die Unions-geführten Bundesländer sowie das grün regierte Baden-Württemberg Druck auf die Bundesregierung, die allgemeine Impfpflicht voranzutreiben. Das Auftreten der Virusvariante Omikron erhöhe die "Dringlichkeit" der für Februar 2022 in den Blick genommenen Einführung einer allgemeinen Impfpflicht, heißt es in einem Beschlussentwurf der sogenannten B-Länder und von Baden-Württemberg für die Bund-Länder-Krisenberatungen. Der Entwurf liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Die Unionsländer bitten die Ampel-Bundesregierung darin, die Vorbereitungen zügig voranzutreiben und "kurzfristig einen Zeitplan vorzulegen". Der Entwurf wurde nach dpa-Informationen bei Vorgesprächen der B-Länder am Dienstag ausgearbeitet. Über das endgültige Beschlusspapier stimmen sich die Regierungschefs und -chefinnen aller 16 Länder erst mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Nachmittag ab. Vorher ist noch nichts beschlossen.
Notwendigkeit für Anpassung von Impfstoffen an Omikron unklar
14:44 Uhr
Ob eine Anpassung der Impfstoffe an die neue Omikron-Variante nötig ist, ist nach Einschätzung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA offen. Das sagte EMA-Chefin Emer Cook auf einer Pressekonferenz. Die EMA benötige mehr Daten über die Wirksamkeit der Vakzine, die Übertragbarkeit der Variante und die Schwere der Krankheit, die sie verursacht. Cook sagte, sie hätte vor einem Jahr nicht gedacht, dass sich die Welt noch in einer Pandemie befinden würde, als die Behörde grünes Licht für den Covid-Impfstoff von BioNTech/Pfizer gab - dem damals ersten in EU.
Polizeipräsidium Ravensburg zieht Bilanz zu Corona-Demonstrationen
14:38 Uhr
Rund 3.500 Demonstranten sind am Montagabend im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ravensburg auf die Straßen gegangen, um ihren Unmut über die derzeit gültigen Pandemie-Vorschriften kund zu tun. Ordnungsgemäß angemeldet waren hierbei lediglich Kundgebungen in Überlingen und in Wangen. In mehreren Städten, insbesondere in Ravensburg, trafen sich Demonstrationsteilnehmende ohne die erforderliche Anmeldung bei der Versammlungsbehörde und bezeichneten ihren Aufzug als sogenannten "Spaziergang". Aufrufe hierzu waren in den sozialen Medien erfolgt.
Ulmer Oberbürgermeister hält "Corona-Spaziergänge" für Demonstrationen
14:35 Uhr
Die sogenannten Corona-Spaziergänge in Ulm sind nach Ansicht von Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) Demonstrationen. Mehr als 400 Menschen waren am Montagabend durch die Ulmer Innenstadt gezogen, mit der Aktion demonstrierten sie gegen die Corona-Maßnahmen. Czisch sagte im SWR, dass solche Aktionen eigentlich als Demonstration angemeldet werden müssten. Warum solche Aktionen dennoch bislang nicht aufgelöst wurden, - dazu erklärte der OB: "Wenn Menschen durch die Stadt laufen, sich friedlich verhalten, ist das zunächst mal in Ordnung." Dennoch bedaure er, dass dies ein Versuch sei zu provozieren. Aktuell sehe er aber noch keinen Grund einzuschreiten. Man könne davon ausgehen, dass die Polizei bei solchen Aktionen präsent sei. "Allerdings ist es so, dass wenn wir zu viel Präsenz zeigen, laufen wir Gefahr, dass es eskaliert." Wenn es aber zu Ausschreitungen kommen sollte, würde die Polizei schnell vor Ort sein.
STIKO empfiehlt Booster-Impfung schon nach drei Monaten
14:16 Uhr
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Auffrischungsimpfungen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus bereits nach mindestens drei statt nach sechs Monaten. Das gelte ab sofort, teilte das Gremium heute mit. Durch die Verkürzung des Abstands bei der Auffrischungsimpfung solle "der Schutz vor schweren Erkrankungen durch Infektionen mit der Omikron-Variante von Sars-CoV-2 in der Bevölkerung verbessert und die Transmission der sich ausbreitenden Omikron-Variante vermindert werden". Der Impfschutz gegen die neue Virusvariante nehme bereits "drei bis vier Monate nach der vollständigen Impfung signifikant ab".
BW-Innenminister Strobl glaubt an langanhaltende Corona-Proteste
14:08 Uhr
Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen und zahlreichen Protestzügen gegen die Corona-Politik rechnet Innenminister Thomas Strobl (CDU) mit ähnlichen Demonstrationen in Baden-Württemberg auch über einen längeren Zeitraum. "Ich muss leider davon ausgehen, dass wir das auf absehbare Zeit so haben werden", sagte er zur nach wie vor hohen Zahl von Polizeieinsätzen bei den Versammlungen von Gegnerinnen und Gegnern der Corona-Maßnahmen.
BW und RLP: Nur wenige Kinder bislang geimpft
13:55 Uhr
In Baden-Württemberg (21.382) und Rheinland-Pfalz (5.066) sind bislang gut 26.000 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gegen das Coronavirus geimpft. Eine SWR-Analyse zeigt: Im Vergleich zu anderen Bundesländern läuft die Kinder-Impfkampagne im Südwesten schleppend an. In Baden-Württemberg haben bislang drei Prozent aller fünf- bis elfjährigen Kinder eine Erstimpfung erhalten. In Rheinland-Pfalz knapp zwei Prozent. Das zeigt eine SWR-Datenanalyse des RKI-Impfmonitorings. Damit liegen beide Bundesländer unter dem Bundesschnitt von 3,3 Prozent.
Kretschmann: "Wir brauchen die epidemische Notlage wieder"
13:38 Uhr
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich zutiefst besorgt über die aktuelle Entwicklung in der Pandemie geäußert. "Wir haben derzeit 12,5 Prozent Omikron-Variante bei einer Stichprobe aus Baden-Württemberg. Wir müssen davon ausgehen, dass bereits in wenigen Wochen diese Mutante auch die dominierende Variante werden wird", sagte Kretschmann in Stuttgart. Die Omikron-Variante könnte extreme Probleme verursachen, wenn viele Menschen gleichzeitig erkrankten und in Quarantäne müssten. Daher plädiert er für zusätzliche Kontaktbeschränkungen, auch im privaten Bereich. "Wir brauchen die epidemische Notlage wieder. Ich werde heute von Bundeskanzler Scholz in dieser Richtung Führung bestellen," erklärte er und schloss einen erneuten Lockdown nicht aus. Auch Landesinnenminister Strobl (CDU) pflichtete ihm bei: "Es muss der falsche Beschluss, bei dem man die epidemische Notlage hat auslaufen lassen, korrigiert werden." Angesichts der großen Gefahr durch Omikron hat auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder dringend die Wiederherstellung der epidemischen Notlage von nationaler Tragweite durch den Bund gefordert.
Universitätskliniken fürchten Triage bei Krebspatienten
12:58 Uhr
Die Krebszentren haben mit Blick auf die vollen Intensivstationen eindringlich vor den negativen Folgen für Patientinnen und Patienten mit schweren onkologischen Erkrankungen gewarnt. Schon jetzt hätten zwei Drittel der befragten Kliniken keine Kapazitäten mehr, um weitere Krebspatienten aufzunehmen, wie aus einer Erhebung der Corona Task Force des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft hervorgeht. Im Dezember wurden 18 große universitäre Krebszentren in Deutschland befragt. Der DKFZ-Vorstandsvorsitzende Michael Baumann sagte, bei steigenden Corona-Fallzahlen müsse man mit einem erneuten Anstieg an Patienten rechnen, die intensivmedizinisch betreut werden müssten. Die Intensivstationen könnten aber schlichtweg niemanden mehr aufnehmen. Das gelte sowohl für Corona-Patienten als auch für Menschen mit anderen schweren Erkrankungen. "Tritt dies ein, wird die Triage zum Klinikalltag", sagte der Mediziner.
Forscher: Corona schädigt auch Gefäße im Herzen
12:55 Uhr
Covid-19-Infektionen können jüngsten Forschungen zufolge wohl auch im Herzen schwere Gefäßschäden verursachen. Ein interdisziplinäres Team der Universität Göttingen und der Medizinischen Hochschule Hannover konnte nach eigenen Angaben wesentliche Veränderungen im Herzmuskelgewebe von Menschen nachweisen, die an Covid-19 gestorben sind. Im Vergleich zum gesunden Herzen habe sich hier ein durch Neubildung und Aufspaltung der Gefäße ein "chaotisch umgebautes Netzwerk voller Abspaltungen, Verzweigungen und Schlaufen" gezeigt, hieß es. Bislang wurde vor allem die Schädigung von Lungengewebe durch die Krankheit erforscht.
RKI empfiehlt "maximale Kontaktbeschränkungen" ab sofort
12: 38 Uhr
Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland "maximale Kontaktbeschränkungen". Diese sollten "sofort beginnen" und bis zunächst Mitte Januar gelten, wie das RKI heute auf Twitter schrieb. Zudem brauche es "maximale infektionspräventive Maßnahmen" und eine "maximale Geschwindigkeit bei der Impfung der Bevölkerung". Reisen sollten auf das unbedingt Notwendige reduziert werden. Das RKI empfiehlt unter anderem, Restaurants sofort zu schließen und die Weihnachtsferien für Kitas und Schulen zu verlängern. Das RKI spricht mit Blick auf die neue Omikron-Variante des Coronavirus von einer "aktuell in Deutschland beginnenden pandemischen Welle". Auch wenn diese Welle hierzulande noch am Anfang stehe, zeige der Blick ins Ausland, "dass durch diese Variante mit einer Infektionswelle von bisher noch nicht beobachteter Dynamik gerechnet werden muss". Vieles deute darauf hin, dass Omikron bereits Anfang Januar die Mehrzahl der Infektionsfälle in Deutschland ausmachen könne, teilte das RKI mit. Es könnten mehrere Zehntausend Infektionsfälle durch Omikron täglich sein. Unter den derzeitigen Bedingungen liege die Verdopplungszeit in Deutschland bei etwa drei Tagen.
EU-Impfnachweise ohne Booster künftig nur noch neun Monate gültig
12:37 Uhr
Ohne Booster sind EU-Impfzertifikate künftig neun Monate nach der Grundimmunisierung ungültig. Die Entscheidung tritt am 1. Februar in Kraft, wie die EU-Kommission heute mitteilte. Theoretisch können die EU-Länder noch ein Veto einlegen, was aber so gut wie ausgeschlossen ist. Die Regelung sei mit den EU-Staaten abgestimmt worden und werde auch im jüngsten Gipfelbeschluss erwähnt, so ein Kommissionssprecher. Auffrischungsimpfungen werden demnach spätestens sechs Monate nach der vollständigen Impfung empfohlen. Das Impfzertifikat soll aber drei weitere Monate gültig sein, bevor es abläuft, damit man genug Zeit hat, sich eine Auffrischungsimpfung zu holen. Der EU-Impfnachweis besteht aus einem QR-Code, der direkt nach der Impfung in Praxen und Impfzentren erstellt wird oder nachträglich in Deutschland etwa in Apotheken erhältlich ist. Der Code ist in einer Smartphone-App darstellbar und kann digital ausgelesen werden. Die Codes werden trotz verschiedener Apps der einzelnen Länder überall in der EU erkannt und erleichtern auf Reisen Nachweise über Impfungen, frische Tests und kürzlich überstandene Infektionen mit dem Coronavirus.
US-Bürger können Tests kostenlos im Web bestellen
12:36 Uhr
US-Präsident Joe Biden setzt im Kampf gegen die neue Corona-Variante Omikron auf mehr Tests und deutlichere Warnungen an Ungeimpfte. Ab Januar sollen die Bürger Schnelltests kostenlos im Internet bestellen können, wie der Präsident einem Regierungsvertreter zufolge noch am Dienstag ankündigen wird. Die Regierung werde dafür 500 Millionen Schnelltests beschaffen.
Bundesverfassungsgericht kündigt Entscheidung zur Triage an
12: 29 Uhr
Das Bundesverfassungsgericht veröffentlicht am kommenden Dienstag, dem 28. Dezember, eine Entscheidung zur sogenannten Triage in der Corona-Pandemie. Das kündigte das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe auf seiner Internetseite an. Geklagt haben neun Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen. Sie befürchten, bei einer Überlastung der Intensivstationen aufgrund ihrer statistisch schlechteren Überlebenschancen aufgegeben zu werden. Mit ihrer Verfassungsklage wollen sie erzwingen, dass der Gesetzgeber die Entscheidungskriterien vorgibt. Das Wort Triage stammt vom französischen Verb "trier", das "sortieren" oder "aussuchen" bedeutet. Es beschreibt eine Situation, in der Ärzte entscheiden müssen, wen sie retten und wen nicht - zum Beispiel, weil so viele schwerstkranke Corona-Patienten in die Krankenhäuser kommen, dass es nicht genug Intensivbetten gibt.
Eilantrag gegen Beschränkungen für Ungeimpfte abgelehnt
12:18 Uhr
Die in Baden-Württemberg geltenden Beschränkungen für Ungeimpfte bleiben bestehen. Der Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim lehnte einen Eilantrag gegen die entsprechenden Regelungen in der Corona-Verordnung des Landes ab, wie er mitteilte. Geklagt hatte eine Frau, die nicht gegen Corona geimpft ist. Sie argumentierte unter anderem, dass die Regeln gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung verstießen und auch ungeeignet seien, weil Geimpfte ebenfalls erkranken und das Virus übertragen könnten. Das Gericht stellte dagegen fest, dass derzeit nach wissenschaftlichen Erkenntnissen die Gefahr, schwer an Covid-19 zu erkranken, bei vollständig Geimpften um 90 Prozent geringer sei als bei Ungeimpften.
Vorbereitungen auf fünfte Welle bei Behörden und Versorgern
12:16 Uhr
Angesichts einer durch die Omikron-Variante drohenden fünften Corona-Welle haben Behörden und Unternehmen der kritischen Infrastruktur damit begonnen, ihre Notfallpläne zu reaktivieren. "Wir stellen sicher, dass genügend Verstärkungskräfte aus anderen Bereichen zur Verfügung bereitstehen für unser Lagezentrum", sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum beim BBK unterstützt bei der bundesweiten Verlegung intensivpflichtiger Covid-19-Patienten, wenn es regionale Engpässe in den Krankenhäusern gibt.
Politikwissenschaftler kritisiert politische Versäumnisse
12:13 Uhr
Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler hat Kritik an Versäumnissen der Regierenden in Bund und Ländern geäußert. "Deutschland hätte sich eine weitere Corona-Weihnacht ersparen können", sagte er dem Portal "t-online.de". Münkler wies darauf hin, dass "schon im Juli die ersten Modellierer davor gewarnt haben, dass sich eine vierte Welle aufbaut". Vor allem die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder hätten jedoch "nur von heute auf morgen" gedacht, so Münkler. "In einer Pandemie ist das keine besonders gute Strategie."
DIVI-Präsident: Beschäftigte auf Intensivstationen am Limit
12:10 Uhr
Auf die hohe psychische Belastung der Beschäftigten auf Intensivstationen hat der Präsident der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, hingewiesen. "Die Auslastung ist weiterhin sehr hoch, die Arbeitsbelastung noch höher, die psychologische Belastung der Teams geht schon teilweise sehr an das Menschenmögliche", sagte Marx dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zwar sei die Zahl der Covid-Patientinnen und -Patienten zuletzt wieder etwas gesunken, dies liege aber auch daran, dass "sehr viele Patienten versterben", sagte Marx. Allein in der vergangenen Woche seien auf den bundesdeutschen Intensivstationen mehr als 1.000 Menschen wegen Corona gestorben; seit Anfang November sogar mehr als 5.100. "Das ist für die Teams sehr schwer zu ertragen", sagte der DIVI-Präsident.
Unionsfraktion fordert weitere Corona-Hilfen für die Wirtschaft
12:08 Uhr
Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag hat wegen zu erwartender Verschärfungen der Corona-Auflagen eine Ausweitung der Wirtschaftshilfen gefordert. "Es ist absehbar, dass die Corona-Schutzmaßnahmen angesichts der drohenden Omikron-Welle weiter verschärft werden", sagte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, Julia Klöckner, der Deutschen Presseagentur. "In diesem Fall drohen vielen Unternehmen noch stärkere Umsatzeinbrüche, die existenz- und arbeitsplatzbedrohend sind", so die CDU-Politikerin. Insbesondere stark betroffene Unternehmen mit hohen Umsatzeinbußen müssten von der Bundesregierung mehr Unterstützung erhalten.
Washington: "Wir haben die Werkzeuge, um durch diese Welle zu kommen"
11:53 Uhr
Die US-Regierung will die Test- und Impfkapazitäten ausweiten. Wie ein ranghoher Vertreter des Weißen Hauses ankündigte, sollen 500 Millionen Corona-Tests kostenlos zur Verfügung gestellt und die Impfkapazitäten ausgeweitet werden. Falls dies angesichts der steigenden Infektionszahlen nötig werden sollte, könne auch medizinisches Personal des US-Militärs mobilisiert werden. "Wir haben die Werkzeuge, um durch diese Welle zu kommen", sagte der Regierungsvertreter. Er bekräftigte, dass die US-Regierung keine neuen Beschränkungen wie Lockdown-Maßnahmen plant.
15 Wohnungen im Neckar-Odenwald-Kreis wegen gefälschter Impfpässe durchsucht
11:50 Uhr
Um Impfpass-Fälschern auf die Spur zu kommen, hat die Polizei allein im Neckar-Odenwald-Kreis bis Mitte Dezember 15 Wohnungen durchsucht. Das hat jetzt das zuständige Polizei-Präsidium Heilbronn mitgeteilt. Demnach wurden dabei knapp 25 Impfnachweise sichergestellt, mit denen sich nun die Staatsanwaltschaft beschäftigt. Insgesamt laufen laut Polizei im Bereich des gesamten Präsidiums Heilbronn fast 200 Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit gefälschten Impfnachweisen.
Narrenzünfte sagen Veranstaltungen am Bodensee ab
11: 43 Uhr
Schwäbisch-alemannische Fasnet zu feiern wird auch im Jahr 2022 immer schwerer. Haben die Närrinnen und Narren bereits im vergangenen Jahr ihre großen Veranstaltungen wegen Corona nicht durchführen können, so sagen jetzt auch immer mehr Narrenzünfte der Region Bodensee-Oberschwaben ihre Termine im Februar und März nächsten Jahres ab. Unter anderem streicht die Stockacher Hänselezunft ihren Hänseleball. Und Zünfte wie die in Bad Waldsee, Konstanz, Überlingen und Weingarten verzichten offiziell auf Aktionen zum Fasnets-Auftakt am Dreikönigstag.
Mehr als 27 Millionen haben Auffrischung bekommen
11:25 Uhr
In Deutschland haben inzwischen mindestens 27,1 Millionen Menschen eine Corona-Auffrischungsimpfung bekommen. Das geht aus den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Impf-Dashboards des Gesundheitsministeriums hervor. Mindestens 58,5 Millionen Menschen sind demnach bisher zweifach geimpft oder haben die Einmal-Impfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 70,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Auf dem Dashboard wird darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen seien, "da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann." Das Robert Koch-Institut gehe davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liege.
Wirksamkeit der Tests auf Omikron-Variante
11:30 Uhr
Laut BW-Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) ist es in der Weihnachtszeit für jeden wichtig, sich testen zu lassen, wann immer man sich mit jemandem trifft. Doch wie gut erkennen die Tests die neue Virus-Variante Omikron? Der Virologe Martin Stürmer äußerte sich heute in der ARD hinsichtlich der PCR-Tests optimistisch: "Die PCR-Tests funktionieren sehr gut bei der Omikron-Variante. Es gibt da mir bekannterweise keine Ausfälle in irgendeiner Art und Weise". Doch noch herrscht Unklarheit, wie zuverlässig die Antigen-Schnelltests die neue Virus-Variante erkennen können. Laut Stürmer hätten auch die meisten Schnelltests keine Probleme auf Omikron zu reagieren.
Wüst vor Beratungen: "Wir sollten heute gar nichts ausschließen"
11:15 Uhr
Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich vor den Bund-Länder-Beratungen für einen klaren Plan in den kommenden Wochen ausgesprochen. Auf die Frage, ob ein erneuter Lockdown kommen könnte, sagte Wüst bei "Bild live": "Ich warne dringend davor, jetzt Dinge auszuschließen. (...) Wir sollten heute gar nichts ausschließen." Weiter sagte Wüst: "Wir sollten uns jetzt vorbereiten, wir sollten einen Plan entwickeln für die kommenden Wochen, damit wir gut durch diese Zeit kommen." Rechtlich sei es aktuell zwar nicht möglich, Schulen oder Restaurants zu schließen. Das habe die neue Mehrheit im Bundestag durch Beendigung der pandemischen Notlage ausgeschlossen. "Ob das ausreichend ist, was wir heute haben, werden wir diskutieren."
Vorbereitungen gegen Omikron-Variante
11:03 Uhr
Die rasche und expotentiell steigende Ausbreitung der Omikron-Variante macht auch vielen in Baden-Württemberg Sorgen. Der Bioinformatiker und Direktor des Europäischen Bioinformatik Instituts (EMBL-EBI), Rolf Apweiler, rät daher kurzfristig zu Kontaktbeschränkungen. Deshalb sei der Schutz durch Impfungen so wichtig. Besonders vulnerable, also durch Vorerkrankungen stark gefährdete Gruppen und Ältere müssten jetzt geschützt werden. Auch wenn die Verläufe ersten Erkenntnissen nach zu urteilen 10 bis 30 Prozent weniger schwer ausfallen könnten, so Apweiler, müsse jetzt weiter mit Impfungen nachgelegt werden.
In der Region Heilbronn-Franken bereiten sich derweil die Verantwortlichen der öffentlichen Infrastruktur auf die Omikron-Variante vor. Solche Institutionen sieht der Expertenrat der Bundesregierung in Gefahr. Besonders im Fokus stehen dabei Krankenhäuser, Feuerwehr, Rettungsdienst, Telekommunikationsanbieter, Strom- und Wasserversorger. "Je nach Verlauf des weiteren Infektionsgeschehens ist es nicht auszuschließen, dass weiterhin Operationen verschoben werden müssen", sagte ein Sprecher der SLK-Kliniken Heilbronn.
Impfpassfälschung vor 24. November nicht strafbar
10:50 Uhr
Bürger, die vor dem 24. November Impfpässe gefälscht haben, können nicht bestraft werden. Das hat die 5. Strafkammer des Landgerichts Landau festgestellt. Ein Mann soll in mindestens zwei Fällen mit falschen Stempeln und Klebezetteln Impfpässe hergestellt haben, die eine Corona-Schutzimpfung attestierten. Andere Personen sollen die falschen Pässe in Apotheken vorgelegt haben, um digitale Impfzertifikate zu erhalten. Der Fälscher hätte sich nur strafbar gemacht, wenn seine Impfpässe zur Täuschung von Behörden oder Versicherungsgesellschaften genutzt worden wären, stellte das Landgericht Landau fest. Das Vorlegen in Apotheken sei nicht strafbar. Laut Landgericht lag hier eine sogenannte Strafbarkeitslücke vor. Die wurde jetzt geschlossen, denn der entsprechende Paragraf wurde für die Zeit ab dem 24. November stark geändert.
Bundesratspräsident Ramelow ruft zum Zusammenhalt in der Corona-Pandemie auf
10:32 Uhr
Das Verbindende, nicht das Trennende müsse in den Mittelpunkt des Denkens und Handelns gestellt werden, sagte Bundesratspräsident Bodo Ramelow (Die Linke) im Vorfeld der heutigen Beratungen der Ministerpräsidenten zum Pandemiegeschehen. "Solidarität und Zusammenhalt sind in diesen Zeiten umso wichtiger, um vor uns liegende Herausforderungen zu meistern und gemeinsam stärker zu werden", sagte der Linken-Politiker. "2021 hat gezeigt, dass uns das Virus nicht auseinanderbringen darf." Thüringen, dessen Ministerpräsident Ramelow ist, hat von November 2021 bis Ende Oktober 2022 die Bundesratspräsidentschaft inne.
Thailand kehrt zur Quarantäne für Ausländer zurück
10:25 Uhr
Ausländische Besucher und Besucherinnen müssen in Thailand wieder in Corona-Quarantäne. Das habe die Regierung angesichts der Verbreitung der Omikron-Variante beschlossen, teilt eine Sprecherin mit. Der Verzicht auf die Quarantäne sei mit sofortiger Wirkung aufgehoben.
Montgomery wirft Politik Halbherzigkeit vor
10:17 Uhr
Vor den Beratungen von Bund und Ländern hat Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery die Politik zu mehr Konsequenz im Kampf gegen die Pandemie aufgerufen und sich gegen die Verhängung eines "Lockdown lights" gewandt. "Ein Lockdown light dient nur der Besänftigung des eigenen schlechten Gewissens und der Betäubung der Bevölkerung", sagte Montgomery der "Augsburger Allgemeinen". "Die Politik macht immer wieder dieselben Fehler", beklagte Montgomery. Zwar sei nicht immer ein bundesweiter Lockdown angemessen, auch harte regionale Einschränkungen könnten sinnvoll sein. "Aber, wo dann Lockdown draufsteht, muss auch Lockdown drin sein. Halbherzigkeit hatten wir nun wirklich genug."
Neue Impfangebote für Kinder in der Region Stuttgart
10:10 Uhr
Das Klinikum Stuttgart weitet sein Impfangebot am Mittwoch und Donnerstag für Kinder aus. Bereits seit vergangenem Donnerstag werden Kinder im Stuttgarter Olgahospital geimpft. Nach etwa 100 Impfungen am ersten Tag wurde die Kapazität nach Angaben des Klinikums Stuttgart zügig auf rund 200 Impfungen täglich erhöht, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Zusätzlich zum Impfangebot im Olgahospital sollen am Mittwoch und Donnerstag Fünf- bis Elfjährige nun auch in der Impfstation in der Stuttgarter Königstraße geimpft werden. Bereits gestern hat am Rems-Murr-Klinikum in Winnenden ein Impfzentrum für Kinder seinen Regelbetrieb aufgenommen.
"Ärzte ohne Grenzen" für Patent-Lockerung bei Impfstoffen
9:56 Uhr
Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" setzt sich für eine Patentlockerung für Covid-Impfstoffe ein. Die Pandemie sei nicht vorbei, ehe sie nicht weltweit bekämpft werde, sagte Christian Katzer, Geschäftsführer der deutschen Sektion der Organisation "Ärzte ohne Grenzen", im SWR. Man könne sich von dem Virus nicht abschotten, es handle sich um ein globales Problem. Die deutsche Politik trage bei einer vorübergehenden Aussetzung des Patentschutzes entscheidende Verantwortung. Das sogenannte TRIPS-Abkommen über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums sehe eine solche Aussetzung ausdrücklich vor, so Katzer. Auch die US-Regierung sei dafür. Deutschland dagegen blockiere das extrem. Katzer vermutet, dass die Bundesregierung wirtschaftliche Interessen wahren will. Allein auf das Mainzer Unternehmen BioNTech sei etwa ein Achtel des deutschen Wirtschaftswachstums in der Pandemie zurückzuführen. Impfstoffe jedoch seien der Schlüssel, um die Pandemie zu beenden. Die Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante könne zum Wendepunkt in der Debatte um die Aufhebung des Patentschutzes werden, so Kratzer.
Moderna blickt optimistisch auf Impfstoffentwicklung gegen Omikron-Variante
9:44 Uhr
Der US-Impfstoffhersteller Moderna sieht keine Probleme bei der Entwicklung eines Boosters gegen die Omikron-Variante des Coronavirus. Es seien nur geringfügige Veränderungen notwendig, sagte Konzernchef Stephane Bancel der Schweizer Zeitung "TagesAnzeiger". Derzeit warte Moderna noch auf einige wichtige Informationen zu der Mutation, mit denen in ein oder zwei Wochen zu rechnen sei. Das Unternehmen hoffe, Anfang kommenden Jahres klinische Tests mit einem auf Omikron spezialisierten Impfstoff beginnen zu können. Bis rund 500 Millionen Dosen produziert werden könnten, dauere es wenige Monate. Die Kapazitäten bei Moderna seien jetzt viel größer als vor einem Jahr, betonte Bancel. Anfang 2021 hatte es bei dem Unternehmen Lieferengpässe und -verzögerungen gegeben.
Grüner Gesundheitsexperte Dahmen regt Vorbereitungen für Lockdown an
9:20 Uhr
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hält es für erforderlich, bereits jetzt einen weitgehenden Lockdown vorzubereiten. Dies sei wichtig, um solche Maßnahmen je nach Lage-Entwicklung und der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus schnell und "ohne neue, lange Beratungen" umsetzen zu können, sagte Dahmen in der ARD. Bei einem weitergehenden Lockdown müsse man auch in Erwägung ziehen, dass normale Geschäfte nicht mehr offen bleiben könnten, sondern nur Apotheken und Geschäfte zur Abdeckung des täglichen Bedarfs, so Dahmen. Es sei wichtig, jetzt "konsequent vorausschauend zu handeln", damit dann der Lage entsprechend reagiert werden könne. Dann könne es auch durchaus sein, dann man die epidemische Lage von nationaler Tragweite "wieder beschließen müsste". Der Grünen-Politiker äußerte sich im Vorfeld von Spitzenberatungen von Bund und Ländern.
FDP-Gesundheitsexperte Ullmann fordert Tests auch für Geboosterte
8:56 Uhr
Der Gesundheitsexperte Andrew Ullmann, der auch im Bundesfachausschuss der FDP sitzt, forderte im SWR, die Testbefreiung nach einer Booster-Impfung zurückzunehmen. "Man hat einen Impfschutz von ungefähr 75 Prozent nach einer Boosterung. Da kann man trotzdem noch Menschen weiter anstecken". Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten vor einer Woche beschlossen, dass Menschen mit einer Booster-Impfung dort, wo 2G-Plus gilt, von einer Testpflicht befreit werden sollen. Ullmann würde das gerne rückgängig machen: "Ich halte das für durchaus sinnvoll - '2G-Doppelplus' wäre das ja in dem Sinne, dass man sich trotzdem testet, weil die Omikron-Variante wahrscheinlich nicht ganz so aggressiv ist, aber durchaus sehr ansteckend ist." Mit einem Test für Geboosterte sei eine "weitere Schranke der Sicherheit" eingebaut. Ullmann stellte aber klar, dass das seine persönliche Meinung und nicht die Haltung der FDP sei.
Ravensburg: Etwa 2.000 Menschen protestieren gegen Corona-Maßnahmen
8:10 Uhr
Trotz eines Versammlungsverbots der Stadt Ravensburg haben sich dort am Montagabend laut Polizei etwa 2.000 Menschen in mehreren Gruppen zusammengefunden. Sie protestierten gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie - nach Angaben der Polizei friedlich. Die Polizei hatte am frühen Abend den zentralen Marienplatz komplett gesperrt und per Lautsprecherdurchsagen klargemacht, dass bei Nichtbeachtung des Versammlungsverbots Bußgelder in Höhe von bis zu 500 Euro drohen.
Karlsruhe: Proteste gegen Corona-Maßnahmen trotz Versammlungsverbot
8:05 Uhr
Nach dem Verbot der "Montagsspaziergänge" kam es am Montagabend dennoch vereinzelt zu Zusammenkünften von Gegnern der Corona-Maßnahmen. So hatten sich in Karlsruhe auf dem Stephan- und Marktplatz sowie in der Kaiserstraße insgesamt 150 Menschen versammelt.
Immunologen: Novavax auch für Booster-Impfung geeignet
7:08 Uhr
Nach Ansicht von Immunologen eignet sich der neu in der Europäischen Union (EU) zugelassene Impfstoff des US-Herstellers Novavax auch für Booster-Impfungen. "Alles was bislang bekannt ist, deutet darauf hin, dass Novavax wahrscheinlich ein sehr guter Impfstoff ist", sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der Zeitung "Augsburger Allgemeinen". "Bei den Booster-Impfungen ist Novavax laut einer britischen Studie nicht ganz so effektiv wie die mRNA-Impfstoffe, aber deutlich besser als Vektorimpfstoffe wie AstraZeneca oder Johnson & Johnson", so Watzl.
Immunschutz gegen Covid-19 Novavax – Unterschiede zu den anderen Corona-Impfstoffen
In Deutschland ist die Hoffnung groß, dass sich mit der Zulassung des Proteinimpfstoffes von Novavax zahlreiche Ungeimpfte von der Schutzimpfung gegen Corona überzeugen lassen.
Bildungsministerin gegen flächendeckende Schulschließungen
7:03 Uhr
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) will neue flächendeckende Schulschließungen unbedingt vermeiden. "Kinder und Jugendliche haben schon bisher eine große Last in der Corona-Pandemie getragen. Sie brauchen beste Bildung. Die Lernrückstände dürfen nicht noch zunehmen", sagte die FDP-Politikerin der Deutschen-Presse-Agentur. "Solange wir noch ins Fußballstadion gehen können, darf keine Schule schließen", so Stark-Watzinger.
Intergastra: Fachmesse in Stuttgart fällt aus
6:57 Uhr
Nach der Tourismus-Messe CMT fällt auch die nächste große Ausstellung in der Landesmesse Stuttgart aus. Die Veranstalter der Intergastra, die Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie, sagten die für Februar geplante Veranstaltung ab. Grund sei die fehlende Planungssicherheit durch die anhaltende Corona-Pandemie und das seit gestern geltenden Infektionsschutzgesetz in Baden-Württemberg. Dieses Gesetz verbietet derzeit Messen.
RKI: Bundesweite Inzidenz sinkt auf 306,4
6:40 Uhr
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 23.428 Corona-Neuinfektionen in Deutschland. Das sind 7.395 Fälle weniger als am Dienstag vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 306,4 von 316,0 am Vortag. 462 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 108.814.
Nicht-angemeldete Demo in Ulm verlief friedlich
6:36 Uhr
Mit einem so genannten "Spaziergang" haben am Abend in Ulm geschätzt 400-500 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Die Gruppe zog vom Marktplatz durch die Innenstadt. Viele von ihnen hatten brennende Kerzen, Laternen oder Grablichter in der Hand. Der Marsch verlief laut Polizei ohne Zwischenfälle, er war aber offenbar nicht angemeldet. Auch in Biberach, Heidenheim und den Städten im Ostalbkreis waren Protestierende oder Demonstrierende unterwegs.
13 Einsatzkräfte bei Corona-Protesten in Mannheim verletzt
5:33 Uhr
Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen während unangemeldeter Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen sind in Mannheim nach Polizeiangaben 13 Einsatzkräfte verletzt worden. Demnach hatten die Protestierenden das Versammlungsverbot ignoriert und Widerstand geleistet, als die Ordnungskräfte ihren Aufzug beenden wollten. Einer der Beamten sei ins Krankenhaus gebracht worden. Wegen der Angriffe seien 13 Personen festgenommen worden, hieß es weiter. Weitere 131 Menschen seien wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz angezeigt worden.
Was Corona-Quarantäne für Kinder bedeutet
2:22 Uhr
Auch die Jüngsten sind Opfer der Pandemie. Eine Quarantäne für Kinder kann das Familienleben stark verändern.
So gehen Obdachlose mit Corona um
2:15 Uhr
Die Pandemie macht vielen Menschen zu schaffen. Doch was ist mit denjenigen, die sich nicht in die eigenen vier Wände zurückziehen können? Ein Beispiel aus Heidelberg.
Omikron dominiert USA
1:53 Uhr
Die Omikron-Variante ist inzwischen die dominierende Coronavirus-Variante in den USA. Sie mache 73 Prozent der Neuinfektionen der vergangenen Woche aus, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Ihren Zahlen war zu entnehmen, dass sich der Anteil von Omikron an den Infektionen in einer Woche um knapp das Sechsfache erhöht hat. Die Delta-Variante war seit Ende Juni die dominierende Variante in den USA. Zahlen der CDC zufolge waren Ende November mehr als 99,5 Prozent der Coronavirus-Infektionen durch Delta verursacht.
Landkreistagspräsident warnt vor Aktionismus
1:50 Uhr
Vor den Gesprächen von Bund und Ländern über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie hat Landkreistagspräsident Reinhard Sager vor Aktionismus gewarnt. "Wir brauchen im Hinblick auf die Corona-Maßnahmen mehr Ruhe und weniger Aufgeregtheit", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir haben einen ordentlichen Instrumentenkasten zum Einsatz vor Ort und flächendeckende Grundvorkehrungen wie Abstand und Masken. Wir brauchen schnellstmöglich eine allgemeine Impfpflicht und genügend Impfstoff." Spekulationen über einen möglichen Lockdown oder andere Verschärfungen sollten im Zaum gehalten werden. "Ich habe auch meine Zweifel, ob man wöchentliche Bund-Länder-Konferenzen und zuspitzende Äußerungen braucht, die wiederum breit medial vor- und nachbereitet werden", sagte Sager.
Ehemaliger US-Präsident Trump ist geboostert
0:17 Uhr
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat sich eigenen Angaben nach eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus geben lassen. Bei einer Veranstaltung in Dallas am Sonntag war der umstrittene Ex-Präsident danach gefragt worden. Trump hatte im September erklärt, er werde sich wahrscheinlich nicht boostern lassen. An anderer Stelle hatte er den Menschen im Land aber auch empfohlen, sich impfen zu lassen - allerdings immer betont, dass er dabei an die Freiheit des Einzelnen glaube. Am Sonntag sagte er dazu: "Wenn man sie (Anmerkung SWR: die Impfung) nicht bekommen will, sollte man nicht gezwungen werden, sie zu bekommen."